Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung bei Kindern und Jugendlichen – ein Update

2020 ◽  
Vol 14 (02) ◽  
pp. 88-95
Author(s):  
Laura Kalveram ◽  
Susanna Wiegand

ZusammenfassungDie nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist die häufigste chronische Lebererkrankung im Kindes- und Jugendalter und eng mit Übergewicht und Adipositas assoziiert. Es kommt zur Fetteinlagerung in die Hepatozyten – teilweise mit Inflammation, welche den fibrotischen und zirrhotischen Umbau des Lebergewebes zur Folge haben kann. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt; als Risikofaktoren gelten hyperkalorische Ernährung, Übergewicht, Insulinresistenz und genetische Determinanten. Betroffene zeigen meist keine Symptome und fallen erst durch erhöhte Leberwerte auf. Dann sollte eine Kontrolle und gegebenenfalls eine erweiterte differenzialdiagnostische Abklärung erfolgen. Zur Diagnosesicherung bedarf es einer Leberbiopsie. Als vielversprechende nicht-invasive Alternativen werden bisher bildgebende Verfahren, klinische Scores und Serummarker weiter validiert. Die Therapie der NAFLD besteht aus einer Lifestyle-Modifikation mit regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen, fruktosearmen Ernährung. Gelingt es Patienten, Gewicht zu verlieren, ist die Prognose gut, und fibrotische Veränderungen sind potenziell reversibel. Kommt es hingegen zu einer weiteren Gewichtszunahme schreitet die Erkrankung fort und kann in einem Leberversagen enden. Eine frühzeitige Diagnose und Therapieeinleitung sind daher essenziell.

Der Radiologe ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Antonia Kristic ◽  
N. Bastati ◽  
S. Poetter-Lang ◽  
A. Messner ◽  
A. Herold ◽  
...  

Zusammenfassung Klinisches/methodisches Problem Bei der chronischen Pankreatitis (CP) handelt es sich um eine langanhaltende Entzündung der Bauchspeicheldrüse, welche die normale Struktur und Funktion des Organs schädigt. Das breite Spektrum an entzündlichen Pankreaserkrankungen umfasst einzelne Entitäten, wie die fokale Pankreatitis (FP) oder den Pseudotumor („mass-forming pancreatitis“), welche radiomorphologisch ein Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse (PDAC) nachahmen können. In weiterer Folge kann eine Fehldiagnose zu einem vermeidbaren und unnötigen operativen Eingriff oder zu einer Therapieverzögerung führen. Radiologische Standardverfahren Der Ultraschall (US) ist das primäre bildgebende Verfahren zur Abklärung von Pankreaserkrankungen, gefolgt von kontrastmittelverstärkter Computertomographie (KM-CT), die als meistverwendete Methode bei der diagnostischen Abklärung von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen gilt. Die Magnetresonanztomographie (MRT) und/oder die MR-Cholangiopankreatographie (MRCP) können als Problemlöser eingesetzt werden, um zwischen soliden und zystischen Läsionen zu unterscheiden sowie auch Anomalien der Pankreasgänge auszuschließen, welche bei rezidivierender akuter Pankreatitis (AP) vorhanden sein können, oder um frühe Anzeichen einer CP zu visualisieren. Die MRCP hat dabei die diagnostische endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie (ERCP) in der Abklärung von therapeutischen Interventionen im Wesentlichen ersetzt. Empfehlung für die Praxis Folgender Übersichtsartikel fasst die relevanten Merkmale in der Computertomographie (CT) und MRT zusammen, um eine akkurate, frühzeitige Diagnose einer CP zu stellen und eine Differenzierung zwischen FP und Pankreaskarzinom zu ermöglichen, um somit – auch in schwierigen Fällen – ein adäquates Therapiemanagement zu gewährleisten.


2016 ◽  
Vol 16 (01) ◽  
pp. 56-59
Author(s):  
E. Zöhrer ◽  
U. Baumann ◽  
J. Jahnel

ZusammenfassungDie nichtalkoholische Fettleber ist die häufigste chronische Lebererkrankung im Kindes- und Jugendalter und ist oft mit Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 assoziiert. Der Begriff „Nichtalkoholische Fettleber-Erkrankung“, kurz NAFLD („nonalcoholic fatty liver disease“), beinhaltet ein Erkrankungsspektrum reichend von Fettleber mit fehlender Progression bis hin zur nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH). Bildgebende Verfahren und laborchemische Parameter helfen bei der primären Beurteilung und zur Verlaufsbegutachtung – für die Prognose ausschlagegebend ist die Histologie der Leberbiopsie. Die Therapie von NAFLD beschränkt sich primär auf Änderungen des Lebensstils und der Ernährung, die bariatrische Therapie wird zunehmend angewendet.


2007 ◽  
Vol 64 (9) ◽  
pp. 485-494 ◽  
Author(s):  
Jannasch ◽  
Tautenhahn ◽  
Dalicho ◽  
Lippert

Schwierige Wunden unterschiedlicher Genese stellen auf Grund ihrer Komplexität und eines oft langwierigen Verlaufes ärztliches und pflegerisches Können vor eine große Herausforderung. Im Gesundheitswesen fallen sie als Kostenfaktor ins Gewicht. Zu den schwierigen Wunden zählen insbesondere chronische Wunden, die den Großteil dieser Erkrankungen ausmachen und für die Betroffenen eine körperliche und oftmals psychosoziale Belastung darstellen. Großflächige und tiefreichende Wunden, Wunden in vorgeschädigtem Gewebe, Wundkomplikationen und -infektionen sowie Wunden bei Patienten mit schweren Begleiterkrankungen oder hohem Lebensalter sind auf Grund der oft schweren Verläufe gefürchtet. Die Kenntnis von typischen Symptomen und Besonderheiten des Krankheitsverlaufes ist von großer Bedeutung für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung.


2005 ◽  
Vol 62 (11) ◽  
pp. 779-786
Author(s):  
Blum

Bei neurologischen Zeichen einer fokalen Entzündung, eines Tumors oder einer Meningoenzephalitis sollte vor allem bei wechselnder Lokalisation der Symptome, einer bereits bekannten Helminthiase oder bei einer positiven Expositionsanamnese (Reiseanamnese, Einnahme nicht genügend gekochter Lebensmittel oder Tierkot) an eine Wurmerkrankung gedacht werden. Als erster Abklärungsschritt wird eine Eosinophilie im Blut und/oder Liquor gesucht. Später werden serologische Abklärungen und bildgebende Verfahren eingesetzt. Da eine Wurmbehandlung zu einer entzündlichen Reaktion mit Verschlechterung des klinischen Bildes führen kann, sollte sie vorsichtig und unter Schutz von Kortikosteroiden durchgeführt werden.


2018 ◽  
Vol 75 (10) ◽  
pp. 592-600
Author(s):  
Matthias Rasmus ◽  
Daniel T. Boll

Zusammenfassung. Die Therapieansätze und Möglichkeiten in der Behandlung des kolorektalen Karzinoms werden zunehmend vielfältiger und spezieller. Damit erweitern sich auch die Wünsche und Anforderungen an bildgebende Verfahren. Die Radiologie und Nuklearmedizin ist etablierter Teil des interdisziplinären Tumorboards und somit unmittelbar am Therapiemanagement der Patienten mit kolorektalem Karzinom beteiligt. Es ist abzusehen, dass die Bedeutung bildgebender Verfahren für zunehmend komplexe und individualisierte Therapie-Entscheidungen weiter zunehmen wird. Der Artikel fasst die gängigen bildgebenden Verfahren in Diagnose, Abklärung und weiteren Therapiebegleitung des kolorektalen Karzinoms in Anlehnung an aktuelle Empfehlungen zusammen. Darüber hinaus wird ein kurzer Ausblick auf laufende Entwicklungen, Erwartungen und zukünftige Wünsche an bildgebende Verfahren bereitgestellt.


2014 ◽  
Vol 71 (11) ◽  
pp. 671-678
Author(s):  
Ramin Khatami

Das Spektrum der schlafmedizinischen Erkrankungen umfasst eine Reihe von speziellen neurologischen Erkrankungen, die sich durch eine hohe Prävalenz kennzeichnen oder die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Dem praktisch tätigen Arzt kommt eine Schlüsselrolle in der Erkennung und Behandlung dieser Erkrankungen zu und sollte deshalb mit den wichtigsten schlafmedizinischen neurologischen Erkrankungen vertraut sein. Im Folgenden werden als wichtigste Vertreter, das Restless Legs Syndrom (mit oder ohne Periodic Limb Movement im Schlaf), Bewegungsstörungen im Schlaf (v. a. nonREM- und REM-Schlaf-Parasomnien), epileptische Anfälle im Schlaf sowie die Narkolepsie vorgestellt. Die Narkolepsie gilt zwar als seltene Erkrankung, ermöglicht aber als Modellerkrankung physiologische bzw. pathophysiologische Vorgänge der Schlaf-/Wachregulation zu verstehen. Eine zunehmende Bedeutung gewinnt auch die REM-Schlafverhaltensstörung, die als Frühzeichen einer neurodegenerativen Erkrankung (z. B. Synukleinopathien wie Parkinson-Erkrankung) auftreten kann. Eine frühzeitige Diagnose eröffnet hier die Möglichkeit in Zukunft neuroprotektive Substanzen einzusetzen.


Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (1) ◽  
pp. 9-15
Author(s):  
Giorgio Tamborrini

Zusammenfassung. Anhand von verschiedenen Fällen werden häufige und weniger häufige Ursachen von schmerzhaften oder geschwollenen Gelenken illustriert. In der Regel führt uns bereits die Anamnese und die präzise klinische Untersuchung in die richtige diagnostische Richtung. Die weiteren Abklärungen wie Laboranalysen oder bildgebende Verfahren werden gezielt unter Berücksichtigung der Klinik eingesetzt.


2018 ◽  
Vol 07 (05) ◽  
pp. 195-201
Author(s):  
Verena Handle ◽  
Christine Rungg ◽  
Birgit Krims ◽  
Susanne Perkhofer

ZusammenfassungKinder und Jugendliche, die unter einer depressiven Störung leiden, sind schnell suizidgefährdet oder neigen zu Alkohol- und Drogenmissbrauch. Um dem vorzubeugen, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Wie man eine depressive Störung erkennt und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, zeigt der folgende Beitrag.


2019 ◽  
Vol 8 (02) ◽  
pp. 117-124
Author(s):  
Christoph Hammerstingl ◽  
Peter Bernhardt

ZusammenfassungErkrankungen des rechten Herzens wurden über viele Jahre hinweg nicht als prognostisch relevant erachtet. Die Erkenntnis über den progressiven Verlauf unterschiedlicher Pathologien mit einem direkten Einfluss auf das Outcome der betroffenen Patienten rückt moderne, teils experimentelle Therapieverfahren aktuell zunehmend in den Fokus der medizinischen Aufmerksamkeit. Basis für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze ist ein grundlegendes Verständnis und die adäquate Darstellung der Anatomie des rechten Herzens und der komplexen Zusammenhänge mit der pulmonalen Hämodynamik. Unterschiedliche bildgebende Verfahren werden bereits eingesetzt für die Beurteilung der Anatomie und pathologischer Veränderungen des rechten Herzens.


Sportphysio ◽  
2020 ◽  
Vol 08 (02) ◽  
pp. 83-88
Author(s):  
Martin G. Mack

Stressfrakturen sind keine gewöhnlichen Frakturen. Daher lassen sie sich in den meisten Fällen auch nicht mit einer konventionellen Röntgenaufnahme nachweisen. Andere bildgebende Verfahren sind besser geeignet.


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