Alterstraumatologische Netzwerke
ZusammenfassungInterdisziplinäre (alterstraumatologische) Behandlungsansätze finden eine wachsende Akzeptanz zur Therapie älterer unfallchirurgischer Patienten und haben zum Ziel, peri-/postoperative Komplikationen zu reduzieren und das Patientenergebnis zu verbessern. Zur Sicherung der Qualität und des bestmöglichen Behandlungsergebnisses von alterstraumatologischen Patienten haben sich national wie international einige interdisziplinäre Netzwerke etabliert, in denen Behandlungstandards in der Versorgung älterer Frakturpatienten diskutiert und fixiert werden. In dem vorliegenden Beitrag werden zunächst die wesentlichen Hintergründe sowie die sozioökonomische Bedeutung alterstraumatologischer Frakturen erläutert. Anschließend werden die bisher etablierten Netzwerke, Arbeitsgruppen/Fachgesellschaften mit alterstraumatologischem Fokus präsentiert und international geltende Vorgehensweisen anhand festgelegter Richtlinien demonstiert. Von besonderer gesundheitsökonomischer Bedeutung ist dabei die seit dem 1.1.2021 in Deutschland geltende GBA-Richtlinie Hüftfrakturen, welche für alle Krankenhäuser bindend ist. Somit soll die interdisziplinäre Versorgung älterer Hüftfrakturpatienten in Deutschland zukünftig in besonderem Maße nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand in die klinische Praxis implementiert werden.