Medikamentöse Therapie der renalen Osteopathie unter Berücksichtigung sozialmedizinischer Aspekte

2008 ◽  
Vol 17 (03) ◽  
pp. 159-164
Author(s):  
H. J. Deuber

ZusammenfassungZur Therapie des sekundären Hyperparathyreoidismus infolge einer Niereninsuffizienz und der damit verbundenen renalen Osteopathie stehen neben den Phosphatbindern Vitamin D und Vitamin D(-Metaboliten) sowie Kalzium-Rezeptor-“Sensitizer” (Cinacalcet) als Arzneimittel zur Verfügung. Abhängig davon, ob diese als apothekenpflichtige oder als verschreibungspflichtige Arzneimittel deklariert sind, müssen bei der Verordnung dieser Medikamente im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung der Patienten unterschiedliche Vorschriften beachtet werden. Zusätzlich muss beachtet werden, dass auch wirkstoffgleiche Arzneimittel in unterschiedlichen Indikationen zugelassen sind, was deren Verordnungsfähigkeit im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung je nach der jeweils zugelassenen Indikation einschränkt.

2007 ◽  
Vol 27 (06) ◽  
pp. 323-327 ◽  
Author(s):  
J. D. Ringe

ZusammenfassungDie Bedeutung der Osteoporose des Mannes nimmt rasant zu. Fast jeder fünfte Osteoporose-Patient in der Praxis ist heute bereits ein Mann. Die Diagnose wird jedoch zu selten gestellt und die wenigen bislang therapierten Fälle werden oft falsch oder inkonsequent behandelt. Als Verdachtsmomente auf das Vorliegen einer Osteoporose sind unklare Rückenbeschwerden, Größenabnahme, Rundrücken, Kalksalzminderung im Röntgenbild und gehäufte Frakturen einzeln genommen unsichere Kriterien. Eine eindeutige Diagnosestellung ist jedoch durch Anamnese und körperliche Untersuchung, Osteodensitometrie und Röntgen der Wirbelsäule sowie ergänzende Laborparameter einfach zu bewerkstelligen. Wie bei der postmenopausalen Osteoporose beinhaltet die Therapiestrategie Basistherapie (insbesondere Calcium/Vitamin D Substitution), Schmerz-therapie und spezifisch medikamentöse Therapie zur Reduktion des Knochenumbaus bzw. Stimulation des Knochen- anbaus. Die spezifische medikamentöse Behandlung ist weniger gut wissenschaftlich evaluiert als bei Frauen. Außer Raloxifen und Östrogen/Gestagen kommen jedoch prinzipiell die gleichen Therapeutika in Betracht. Therapie der ersten Wahl sind die oral zu verabreichenden Bisphosphonate. Zugelassene Substanzen für die Indikation Osteoporose des Mannes sind Alendronat und Risedro- nat - bei schweren Osteoporosen auch dasTeriparatid. Die Androgentherapie sollte jüngeren Männeren mit eindeutigem Hypogonadismus vorbehalten bleiben und muss bei ausgeprägter Osteopenie evtl. durch gleichzeitige Behandlung mit anderen antiresorptiven oder osteoanabolen Medikamenten verstärkt werden.


2021 ◽  
Vol 41 (04) ◽  
pp. 265-275
Author(s):  
Maximilian M. Delsmann ◽  
Constantin Schmidt ◽  
Julian Stürznickel ◽  
Florian Barvencik

ZUSAMMENFASSUNGDie medikamentöse Therapie des primären Knochenmarködemsyndroms (KMÖS) stellt einen wesentlichen Bestandteil des Gesamttherapiekonzeptes des KMÖS dar, wobei eine frühe Detektion und eine zeitnahe Initiierung von therapeutischen Maßnahmen von entscheidender Bedeutung ist. Zunächst gilt es, neben dem Ausschluss von sekundären Ursachen, mögliche Störungen der Kalziumhomöostase zu untersuchen und ggf. auszugleichen, da von einem maßgeblichen Einfluss dieser Faktoren in der Pathogenese des primären KMÖS ausgegangen wird. So stellen Mangelzustände, wie ein Vitamin-D-Mangel, eine häufige Ursache einer solchen Störung der Kalziumhomöostase dar und können konsekutiv zu einer enteralen Kalziumaufnahmestörung sowie zu einer Mineralisationsstörung des Knochens führen. Da ein KMÖS häufig mit einem systemischen respektive lokalen High-Turnover-Knochenstoffwechsel einhergeht, ist die Steuerung des Knochenstoffwechsels im Rahmen der Therapie besonders wichtig. Im Falle eines High-Turnover-Knochenstoffwechsels oder anderer klinischer Faktoren, wie einer gelenknahen subchondralen Lokalisation des Knochenmarködems mit Risiko einer Infraktion, einer schnellen Progredienz, einem großen Volumen oder ausgeprägten, immobilisierenden Schmerzen, kann eine antiresorptive Therapie im Off-Label-Verfahren in die Behandlung integriert werden. So konnte für den Einsatz von intravenösen Bisphosphonaten, wie Ibandronat oder Zoledronat, als auch des subkutan zu injizierenden Denosumab eine klinisch relevante Effektivität festgestellt werden, wobei bei Letzterem der schnellste Wirkeintritt zu erwarten ist. Zoledronat scheint, allerdings auf Kosten einer höheren Anzahl potenziell unerwünschter Ereignisse, das effektivste Wirkprofil zu besitzen. Einen alternativen Therapieansatz stellt der Off-Label-Einsatz des Prostazyklin-Analogons Iloprost dar, welches gemäß der Studienlage eine probate Therapieoption in frühen Stadien des Knochenmarködems darstellt, allerdings unter stationärer Überwachung zu applizieren ist. Parallel zur medikamentösen Therapie ist die chirurgische Mitbehandlung mit regelmäßiger Evaluation zur Anbohrung (Core Decompression) als Teil des Gesamttherapiekonzeptes zu eruieren.


2017 ◽  
Vol 42 (03) ◽  
pp. 233-244
Author(s):  
Peter Oelzner ◽  
Gunter Wolf

ZusammenfassungDie Glukokortikoid-induzierte Osteoporose (GK-OP) ist eine der häufigsten Formen der Osteoporose. Epidemiologischen Untersuchungen zufolge nehmen 0,5–0,9% der Bevölkerung Glukokortikoide (GK) ein, bei den über 50-jährigen liegt diese Zahl bei ca. 3%. Das Frakturrisiko ist unter chronischer GK-Therapie auf das Doppelte erhöht und liegt auf Grund der bevorzugten Wirkung von GK auf den trabekulären Knochen für Wirbelkörperfrakturen noch höher. Pathogenetisch liegt der GK-OP eine Verminderung von Knochenmasse und – qualität zugrunde, welche aus suppressiven Effekten von GK auf die Zahl und Funktion von Osteoblasten und Osteocyten und einer Steigerung der Knochenresorption resultiert. Systemische Effekte welche zu Sarkopenie mit erhöhtem Sturzrisiko, hormonellen Veränderungen und negativer Kalziumbilanz führen, können die ungünstigen Wirkungen von GK auf den Knochen weiter amplifizieren. Eine Osteoporose-Basisdiagnostik inklusive Osteodensitometrie sollte immer dann erfolgen, wenn mit einer GK-Therapie von mindestens 2,5 mg/d Prednisolonäquivalent über mehr als 3 Monate zu rechnen ist. Das Frakturrisiko ist bereits nach 3 Monaten GK-Therapie erhöht. Daher ist eine frühzeitige Intervention zur Hemmung des GK-induzierten Knochenmasseverlustes angezeigt. Die Leitlinien des Dachverbandes osteologischer Gesellschaften (DVO) liefern die Grundlage für eine am kalkulierten Frakturrisiko orientierte Prophylaxe und Therapie der GK-OP. Zu den allgemeinen Maßnahmen zählen Sturzprävention und Verbesserung von Muskelmasse und Koordination ebenso wie eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. Die Indikationsstellung für eine über diese Maßnahmen hinausgehende spezifische medikamentöse Therapie basiert auf dem individuellen Frakturrisiko, welches entscheidend durch GK-Dosis und Dauer der Therapie, Alter, Geschlecht und weitere Risikofaktoren einschließlich der mit GK behandelten Grunderkrankung bestimmt wird. Für die Umsetzung der Empfehlungen ist insbesondere im prophylaktischen Ansatz eine Kalkulation der geplanten GK-Dauer und Dosis essentiell. In diesem Zusammenhang bieten die Leitlinien zur Therapie der verschiedenen entzündlich rheumatischen Erkrankungen eine wichtige Orientierungshilfe. Bei GK-Dosen von≥7,5 PubMed mg/d Prednisolonäquivalent über mehr als 3 Monate ist eine spezifische medikamentöse Therapie bei einem T-Score von<− 1,5 bzw. beim Vorliegen einer niedrig-traumatischen Wirbelkörperfraktur oder multipler peripherer Frakturen indiziert. GK-Dosen zwischen 2,5 und 7,5 mg/d bedingen eine Absenkung der durch Alter, Geschlecht und weitere Risikofaktoren bestimmten Therapieschwelle. Eine Prävention des GK-induzierten Knochenmasseverlustes und von vertebralen Frakturen wurde sowohl für Bisphosphonate als auch für Teriparatid nachgewiesen.Bisphosphonate eignen sich insbesondere zur Prävention, Teriparatid zur Behandlung der schweren Osteoporose mit prävalenten Frakturen. Entscheidend ist eine noch konsequentere Umsetzung der Empfehlungen zur Prophylaxe und Therapie der GK-OP.


2021 ◽  
Vol 41 (01) ◽  
pp. 31-35
Author(s):  
Björn Bühring ◽  
Friederike Thomasius ◽  
Uwe Maus

ZUSAMMENFASSUNGEntzündlich rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, die ankylosierende Spondylitis und der systemische Lupus erythematodes führen zu einem erhöhten Risiko für eine Osteoporose und osteoporotische Frakturen. Das Risiko wird durch die Krankheitsaktivität, die körperlichen Einschränkungen, die medikamentöse Therapie und den Einsatz von Glukokortikoiden wesentlich beeinflusst. Eine möglichst frühe Therapie mit einer effektiven Kontrolle der Entzündungsaktivität ist daher zur Verminderung des Frakturrisikos wesentlich. Die Gabe von Glukokortikoiden sollte soweit möglich reduziert werden. Das Risiko für eine Osteoporose sollte durch eine möglichst frühzeitige Diagnostik analysiert und bei entsprechender Indikation eine osteologische Medikation eingeleitet werden. Die Wahl des Medikamentes erfolgt auf der Basis des jeweiligen Risikos und der jeweiligen Indikation. Die Grundlage jeder Osteoporosetherapie ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D und Kalzium und eine angepasste körperliche Aktivität.


2001 ◽  
Vol 28 (1) ◽  
pp. 89-93 ◽  
Author(s):  
J. R. Garcia-Lozano ◽  
M. F. Gonzalez-Escribano ◽  
A. Valenzuela ◽  
A. Garcia ◽  
A. Nunez-Roldan

2006 ◽  
Vol 175 (4S) ◽  
pp. 260-260
Author(s):  
Nicholas J. Rukin ◽  
Samuel J. Moon ◽  
Dhaval Bodiwala ◽  
Christopher J. Luscombe ◽  
Mark F. Saxby ◽  
...  

2006 ◽  
Vol 175 (4S) ◽  
pp. 62-62
Author(s):  
Annamaria Morelli ◽  
Sandra Filippi ◽  
Rosa Mancina ◽  
Linda Vignozzi ◽  
Gabriella B. Vannelli ◽  
...  

2006 ◽  
Vol 175 (4S) ◽  
pp. 520-521
Author(s):  
Ajay K. Nangia ◽  
Vince Memoli ◽  
Alan Schned ◽  
Oya Hill ◽  
Catherine E. Schwender

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