Behandlung von Frakturen der langen Röhrenknochen bei 125 neugeborenen Kälbern*

2011 ◽  
Vol 39 (01) ◽  
pp. 15-26 ◽  
Author(s):  
A. Spiess ◽  
M. Feist ◽  
R. Köstlin ◽  
K. Nuss

Zusammenfassung Gegenstand: Retrospektive Untersuchung über Frakturen der großen Röhrenknochen bei neugeborenen Kälbern mit Auswertung von Ursachen, Lokalisation, Frakturkonfiguration, Komplikationen und Erfolg verschiedener Therapieformen. Material und Methodik: Die Krankenakten von 125 neonatalen Kälbern, die in 16 Jahren wegen einer Fraktur von Humerus (3), Radius/Ulna (14), Os femoris (50) oder Tibia (58) vorgestellt worden waren, wurden ausgewertet. Die Mehrzahl der Frakturen (61,6%) war bei einer assistierten Geburt entstanden. Mehr als die Hälfte der Kälber (54,4%) wies zusätzliche Erkrankungen auf. Ins - gesamt wurden 107 Kälber behandelt, 16 konservativ und 91 operativ. Neun dieser Kälber wurden in tabula eingeschläfert oder starben intra operationem. Ergebnisse: Durch konservative Therapie konnten die Frakturen bei 10 von 16, durch operative Behandlung bei 44 von 82 Kälbern geheilt werden. Plattenosteosynthese und Veterinärfixateur (Vet- Fix®) erwiesen sich als erfolgreicher (37/58 geheilt) als Marknagelungstechniken (4/16 geheilt) oder der Fixateur externe (3/8 geheilt). Kälber mit zusätzlichen Erkrankungen und postoperativer Instabilität der Fraktur waren prädisponiert für Komplikationen. Sie mussten oftmals wegen Osteomyelitis oder Sepsis eingeschläfert werden. Schlussfolgerungen: Die Behandlung von Frakturen der genannten Röhrenknochen bei neonatalen Kälbern ist anspruchsvoll. Ursachen für die hohe Komplikationsrate sind zum einen die Vorschädigung der Kälber und daraus resultierende Begleiterkrankungen, zum anderen die unzureichende Festigkeit juveniler Knochen für Implantate. Klinische Relevanz: Frakturen der großen Röhrenknochen beim Kalb sollten vorrangig durch fachgerechte Durchführung der Geburtshilfe – vor allem im Zusam - menhang mit dem “Hängenbleiben” der Kälber im mütterlichen Becken – vermieden werden. Die Behandlung dieser Frakturen gestaltet sich in manchen Fällen einfach, in den meisten aber aufwendig und schwierig und die Prognose ist vorsichtig.

2013 ◽  
Vol 41 (02) ◽  
pp. 93-100 ◽  
Author(s):  
K. Failing ◽  
S. Knauf ◽  
A. Wehrend ◽  
Y. Knauf

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die Ovarialzyste bei der Hündin ist trotz ihrer klinischen Bedeutung bisher wenig untersucht. Für die Therapie scheint die Ovariohysterektomie Goldstandard zu sein. Ein alternatives standardisiertes medikamentöses Behandlungsprotokoll fehlt derzeit. Über den Erfolg der hormonellen Therapie finden sich in der Literatur fast nur Berichte von Einzelfällen. Ziel der Studie war, die Erfolgsrate einer Behandlung von kaninen Ovarialzysten mit humanem Choriongonadotropin (hCG) oder dem Gonadotropin-Releasing-HormonAnalogon Buserelin anhand einer Fallserie darzustellen. Material und Methoden: Das Patientenkollektiv umfasste 30 Hündinnen, die mit hCG und/oder Buserelin therapiert wurden. Führte die Behandlung zu keinem Erfolg, wurde der Therapieversuch maximal zweimal wiederholt. Ergebnisse: In der Summe konnten 63% der Hündinnen erfolgreich medikamentös therapiert werden, wobei bis zu drei Therapieversuche notwendig waren. Zwischen der Anwendung von hCG und Buserelin bestand kein signifikanter Erfolgsunterschied. Der Therapieerfolg beider Hormone zusammen betrug 40% im ersten, 33% im zweiten und 67% im dritten Behandlungsversuch. Bei zwei Hündinnen wurde die konservative Therapie bereits nach der ersten Medikamentengabe als gescheitert betrachtet und bei sieben Hündinnen nach der zweiten und bei einer nach der dritten Applikation. In diesen Fällen erfolgte eine Ovariohysterektomie. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die hormonelle Therapie von Ovarialzysten bei der Hündin bietet eine akzeptable Alternative zur Ovariohysterektomie, vor allem um unerwünschte Kastrationsnebenwirkungen zu vermeiden. Voraussetzung ist allerdings, dass weder eine Uteropathie noch östrogenbedingte Blutbildveränderungen vorliegen. Nach medikamentöser Behandlung bleibt das Risiko eines Rezidivs.


2007 ◽  
Vol 7 (02) ◽  
pp. 79-86
Author(s):  
Wolfgang Müller ◽  
Sören Heinrich ◽  
Wolfgang Hirsch ◽  
Holger Till ◽  
Ulf Bühligen

ZusammenfassungAufgrund der statischen, der dynamischen und der schützenden Funktion der Wirbelsäule für das Rückenmark besitzen Wirbelsäulenverletzungen eine große klinische Bedeutung. Kräfte auf die Wirbelsäule wirken am Gelenkkapsel- und Bandapparat oder treten als direkte Kontusionen auf. Verletzungen, die zu Frakturen führen, betreffen vorrangig die Brustwirbelsäule (BWS) und die Lendenwirbelsäule (LWS). Beteiligungen der Halswirbelsäule (HWS) sind rar. Die Ursache für eine vermehrte BWS-Verletzung im Kindesalter liegt in der hohen Elastizität des Thoraxbereiches.Als Unfallursachen im Kindesalter dominieren Verkehrsunfälle und Stürze aus der Höhe sowie der Fall von schweren Gegenständen auf das Kind. Zwei Drittel aller Wirbelsäulenverletzungen des Kindesalters sind Kompressionsfrakturen von Wirbelkörpern mit Keilbildungen unter 10°, die eine konservative Therapie nach sich ziehen. Eine operative Behandlung ist selten.Von 1980–2005 behandelten wir 244 Patienten mit Wirbelsäulen (WS)-Kontusionen und 65 Patienten mit WS-Frakturen. Begleitverletzungen traten bei 21 Patienten (6,7%) auf. Alle Verletzungen der Patienten mit Kontusionen der WS heilten unter konservativer Behandlung aus. Nur 5 Patienten (7,7%) mit WS-Frakturen mussten einer operativen Korrektur unterzogen werden.


2009 ◽  
Vol 18 (02) ◽  
pp. 102-111
Author(s):  
M. H. Hessmann ◽  
L.-P. Müller ◽  
P. M. Rommens ◽  
A. Hofmann

ZusammenfassungDie Behandlung der Azetabulumfrakturen bei geriatrischen Patienten unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der entsprechenden Behandlung bei jungen und mobilen Patienten. In der geriatrischen Patientengruppe sind sie zwar selten, stellen jedoch sowohl für den Patienten als auch für den behandelnden Arzt eine besondere Herausforderung dar. In der geriatrischen Patientenpopulation sind Frakturen des vorderen Azetabulumpfeilers und der Vorderwand überrepräsentiert. Sie kommen häufig durch ein niedrig energetisches Trauma bei osteoporotischen Knochenverhältnissen zustande. Für die Therapie kommen konservative und unterschiedliche operative Verfahren (offene Reposition und Osteosynthese, primäre oder sekundäre Hüftprothese) in Frage. Die Indikation wird bei jedem einzelnen Patienten differenziert gestellt. Die konservative Therapie ist aufgrund zahlreicher Komplikationen nicht weniger risikoreich als die operative Therapie und ermöglicht nur in bestimmten Fällen ein gutes Ergebnis. Die operative Behandlung erlaubt eine frühzeitige Mobilisation und funktionelle Nachbehandlung. Für die Wahl der geeigneten Behandlung sind der Gesundheitszustand des Patienten, die Frakturmorphologie und die Knochenqualität maßgeblich. Für den geriatrischen Patienten bedeutet ein Hüftpfannenbruch einen ernsten Einschnitt in seinem Leben und ist mit einer hohen Rate an möglichen Primär- und Sekundärkomplikationen verbunden.


2009 ◽  
Vol 37 (01) ◽  
pp. 31-36
Author(s):  
B. Garz

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Der Fallbericht beschreibt eine erfolgreich durchgeführte Resektion der Pars pylorica des Labmagens bei einem Bullen mit Symptomen einer hinteren funktionellen Stenose. Material und Methoden: Ein 8 Monate alter Bulle wurde aufgrund von Inappetenz, fehlendem Kotabsatz und Zunahme des Leibesumfangs vorgestellt. Der Patient wurde klinisch untersucht und nach erfolgloser konservativer Therapie in der rechten Flankengegend diagnostisch laparotomiert. Ergebnisse: Die Diagnose intra operationem lautete: Hoflund-Syndrom aufgrund einer fast vollständigen Narbenstenose der Pars pylorica des Labmagens. Die Pylorusregion wurde reseziert und das Duodenum mittels einer End-zu-End-Anastomose mit dem Labmagen verbunden. Der Bulle erholte sich vollständig. Er zeigte im Folgenden stets eine gute Futteraufnahme, der Kotabsatz normalisierte sich und die Körpermasseentwicklung entsprach der seiner Altersgenossen. Schlussfolgerung: Ist eine Pylorusstenose Ursache des Hoflund-Syndroms, lässt sich dieses erfolgreich durch Resektion der Pars pylorica therapieren. Die Resektion der Pars pylorica hat offenbar keine negativen Auswirkungen auf die weitere Entwicklung des Tieres. Klinische Relevanz: Zeigt ein Rind die Symptome des Hoflund-Syndroms und bleibt die durchgeführte konservative Therapie erfolglos, kann es sinnvoll sein, eine diagnostische Laparotomie durchzuführen.


2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 255-261
Author(s):  
A. M. Keller ◽  
D. Nitzl ◽  
B. Hauser ◽  
D. Wehbrink ◽  
E. Muggli ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diagnostik und chirurgische Behandlung eines odontogenen Tumors bei einer Kuh. Patient und Methode: Eine dreieinhalbjährige Braunvieh-Kuh zeigte chronisch reduzierte Fresslust und vermehrtes Zungenspiel. Bei der Untersuchung der Maulhöhle konnte unmittelbar aboral der verkürzten Backenzahnreihe des rechten Oberkiefers ein in Richtung Kieferhöhle ziehender Fistelkanal palpiert werden. Röntgenologisch fehlte der dritte Oberkiefermolar (M3) und ein ektopischer Backenzahn lag in Höhe der rechten Kieferhöhle. Zwischen dem zweiten Oberkiefermolaren (M2) und dem ektopischen Backenzahn befand sich eine rundliche Zone verminderter Knochendichte. Die kaudalen Wurzeln des zweiten Oberkiefermolaren (M2) erschienen geschädigt. Die computertomographische Untersuchung erlaubte die genauere Lokalisation des ektopischen Zahns und die dreidimensionale Abgrenzung der ausgedehnten Osteolysezone. Die Kortikalis des Tuber maxillae war ausgedünnt und unregelmäßig. Die Verdachtsdiagnose lautete Alveolarperiostitis des rechten zweiten Oberkiefermolaren mit ausgedehnter Osteomyelitis und möglicherweise sekundär infizierter ektopischer Zahnanlage des dritten Oberkiefermolaren. Ergebnisse: Die Entfernung des ektopischen Zahns sowie des veränderten M2 rechts erfolgte in Inhalationsnarkose über einen lateralen Zugang zum Tuber maxillae. Zusätzlich wurde viel nekrotisches Material aus der Osteolysezone entfernt und eine sie umgebende dickwandige, brüchige Kapsel abgelöst. Histologisch wies das entfernte Gewebe das charakteristische Bild eines ameloblastischen Fibrodentinoms auf. Die postoperative Phase war unter lokaler Wundbehandlung und Gabe von Antibiotika und Antiphlogistika unauffällig. Die Kuh entwickelte eine gute Fresslust und ansteigende Milchleistung und zeigte sich sieben Monate postoperativ klinisch unauffällig und bei ungestörtem Allgemeinbefinden. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Odontogene Tumoren können beim Rind Ursache von Kaustörungen sein. Da sie meist gutartig sind, lassen sie sich erfolgreich chirurgisch behandeln.


2016 ◽  
Vol 36 (02) ◽  
pp. 93-100
Author(s):  
R. Kothe ◽  
M. Pietrek

ZusammenfassungDie Inzidenz von Rückenschmerzen aufgrund osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen nimmt vor dem Hintergrund der demogra-fischen Entwicklung in Deutschland zu. Die Diagnostik umfasst neben Anamnese und Untersuchung ein Röntgenbild möglichst im Stand. Bei Frakturverdacht sollte ein MRT erfolgen, bei instabilen Frakturen zusätzlich ein CT. Des Weiteren sind eine DXA-Knochendichtemessung und ein Osteoporose-Basislabor erforderlich. Eine konservative Therapie ist ausreichend bei mobilen Patienten ohne neurologische Defizite und ohne Progredienz der Sinterung. Eine operative Behandlung ist indiziert bei immobilisierenden Schmerzen, neurologischer Symptomatik und/oder Frakturprogredienz. Eine neue Klassifikation osteoporotischer Wirbelfrakturen wird vorgestellt (OF-Klassifikation) sowie ein damit verbundener Score als Hilfe für die therapeutische Indikationsfindung. Die operativen Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und müssen Frakturmorphologie, Wirbelsäulenprofil und Nervenkompressionen berücksichtigen. Es sollten möglichst minimalinvasive Techniken zur Anwendung kommen. Bei allen Wirbelkörperfrakturen mit einem DXAT-Score < –2,0 wird die Einleitung einer medikamentösen Osteoporosetherapie empfohlen.


2007 ◽  
Vol 35 (01) ◽  
pp. 45-54 ◽  
Author(s):  
R. Hospes ◽  
H. Bostedt ◽  
L. F. Litzke ◽  
C. Jung

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Der Zustand einer Torsio uteri ante partum bei der Stute wird vorwiegend durch operative Retorsion unter gleichzeitiger Entfernung des Fetus mittels Hysterotomie behoben. Diese Vorgehensweise birgt jedoch das hohe Risiko der Entwicklung einer prämaturen und häufig noch nicht lebensfähigen Frucht sowie das der Nachgeburtsverhaltung mit den daraus resultierenden Konsequenzen. Die Studie ging der Frage nach, ob eine Belassung des Fohlens in utero nach Retorsion des Uterus nicht vorteilhafter ist. Material und Methoden: Das Patientenkollektiv setzte sich aus 23 Stuten verschiedener Rassen im Alter zwischen drei und 16 Jahren (10,5 ± 4,0) mit Torsio uteri ante partum zusammen. Die Stuten befanden sich zwischen dem fünften und 11. Monat (8,7 ± 1,9) der Gravidität. Bei allen Patienten wurde unter Allgemeinanästhesie eine ventromediane Laparotomie durchgeführt. Nach Exploration der Bauchhöhle und intraabdominaler Orientierung erfolgte die Retorsion des Uterus. Bei positivem Befund der fetalen Reflexe wurde das Fohlen in utero belassen und die Stute postoperativ hinsichtlich des Erhaltes der Gravidität intensiv therapiert. Ergebnisse: Zwei der 23 Stuten mussten in tabula wegen einer Magenruptur bzw. massiven, torsionsbedingten Alterationen des Uterus und der Adnexe euthanasiert werden. Bei zwei weiteren Stuten führte die Operation nicht zum gewünschten Erfolg. Sie entwickelten postoperativ eine Peritonitis respektive eine Typhlokolitis. Von den verbliebenen 19 Stuten gebaren 17 termingerecht vitale Fohlen, die sich komplikationslos weiterentwickelten. Zwei Stuten abortierten am dritten Tag respektive drei Monate post operationem. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die Ergebnisse der Studie belegen, dass bei Stuten mit einer Torsio uteri ante partum mit zum Zeitpunkt der Operation noch lebendem Fetus das Belassen der Frucht nach Retorsion des Uterus sinnvoll ist. In einem hohen Prozentsatz lässt sich bei den Stuten die Gravidität erhalten und mit einer termingerechten Geburt eines vitalen, maturen Fohlens beenden.


2014 ◽  
Vol 42 (01) ◽  
pp. 05-12
Author(s):  
S. Neumann ◽  
M. Schumacher

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In der retrospektiven Untersuchung wurde ein neues, für die Veterinärmedizin entwickeltes wiederverwendbares Fixateur-externe-System (UFEG®) anhand einer klinischen Fallserie überprüft. >Material und Methode: Das UFEG®-System kam bei insgesamt 20 Patienten (13 Katzen, fünf Hunde und zwei Kaninchen) mit einem Körpergewicht von 1,8–33,0 kg zum Einsatz. Die Patienten wiesen Frakturen, Luxationen und Sehnenrisse an unterschiedlichen Lokalisationen auf. Das System wurde als alleinige und assoziierte Stabilisierung angewendet. Ergebnisse: Die Dauer des Heilungsprozesses und damit die Verweildauer des UFEG® mit 3–12 Wochen sowie die Erfolgsrate in Bezug auf Frakturund Gelenkstabilität entsprachen denen anderer Fixateur-externe-Systeme. Im Vergleich zu anderen Systemen zur externen Fixation mit einer Gewichtsspanne von 14–64 g zeichnet sich der UFEG® Typ 2a durch das geringe Eigengewicht von 18 g bei hoher Stabilität aus. Weitere günstige Eigenschaften sind die relativ geringen Anschaffungskosten, die einfache Anwendung ohne spezielles Instrumentarium und die Möglichkeit, viele Kirschner-Nägel mit unterschiedlichem Durchmesser auf kurze Distanz im Knochen einzubringen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Ergebnisse unterstreichen die einfache, sichere und vielseitige klinische Anwendung des U-förmigen Fixateur externe mit Gewindeplatte (UFEG®). Der UFEG® stellt somit eine Bereicherung in der Versorgung von Verletzungen im Bereich der Gliedmaßen dar.


2006 ◽  
Vol 34 (05) ◽  
pp. 347-355
Author(s):  
A. Isensee ◽  
F. Witte ◽  
A. Schieszler ◽  
A. Krause ◽  
A. Meyer-Lindenberg

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Versorgung einer Komplikation nach offener Karpalgelenksabschliffverletzung und Luxation mit einem modifizierten Ilizarov-Ringfixateur. Material und Methode: Fallbericht einer 14 Monate alten Kuvasz-Hündin. Ergebnisse: Nach Erstversorgung mittels eines bilateralen, uniplanaren (Typ II) Fixateur externe kam es zu einer Komplikation mit Bruch der Bohrdrähte und Fraktur der Metakarpalia. Dadurch hatte sich das Implantat gelockert, das Karpalgelenk war instabil und es bestand eine eitrige Sekretion aus der Wunde mit Gelenkinfektion. Durch erneute Versorgung mithilfe eines speziell konfigurierten Ilizarov-Ringfixateurs war es möglich, die infizierte Abschliffverletzung zur Abheilung zu bringen, das Karpalgelenk zu stabilisieren und gleichzeitig die frakturierten Metakarpalknochen zu entlasten. Nach Abheilung der Infektion, beginnender Durchbauung des Karpalgelenks und Ausheilung der Metakarpalfrakturen wurde die Belastung der Gliedmaße graduell gesteigert. Nach insgesamt etwa sieben Monaten war die ungestörte Funktion der Vordergliedmaße wiederhergestellt und auch nach einem weiteren Jahr zeigte die Hündin eine gute Belastung der Gliedmaße. Schlussfolgerung: Der Fall zeigt, dass der in dieser Modifikation angebrachte Ilizarov-Ringfixateur für die Versorgung der hier vorliegenden Komplikation nach Karpalgelenksverletzung geeignet war. Klinische Relevanz: Die Modifikation der Anbringung des Ilizarov-Fixateur stellt eine Möglichkeit zur Erhaltung der Gliedmaße bei komplizierten Verletzungen des distalen Abschnitts der Vordergliedmaße dar.


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