Operative Therapie bei Erkrankungen der großen Kopfspeicheldrüsen

2016 ◽  
Vol 95 (10) ◽  
pp. 709-732
Author(s):  
K. Möller ◽  
N. Kohles ◽  
D. Eßer

ZusammenfassungOperative Eingriffe an den großen Kopfspeicheldrüsen sind häufige Eingriffe in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Bei benignen oder malignen Speicheldrüsentumoren stellt die Operation die Therapie der Wahl dar. Dennoch existieren bisher keine medizinischen Leitlinien bezüglich der Diagnostik und Therapie von benignen und malignen Speicheldrüsentumoren. Seit der Einführung der Sialendoskopie stehen bei der obstruktiven Sialadenitis neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung. Der vorliegende Fortbildungs-Beitrag gibt eine Übersicht über die anatomischen Grundlagen, diagnostischen Möglichkeiten sowie die wichtigsten operativen Verfahren an den großen Kopfspeicheldrüsen für den angehenden HNO-Facharzt.

2021 ◽  
Vol 52 (06) ◽  
pp. 561-568
Author(s):  
Thomas Bschleipfer ◽  
Björn Kaftan

ZusammenfassungDie interstitielle Zystitis ist eine häufig unterdiagnostizierte, chronisch-rezidivierend bis chronisch-progredient verlaufende Harnblasenerkrankung, deren Pathogenese und Ätiologie noch weitgehend unklar ist. Die Erkrankung selbst ist nicht heilbar, eine Therapie erfolgt symptomatisch. Neben konservativen und medikamentösen Therapieansätzen stehen den Patienten auch eine Vielzahl an interventionell-operativen Verfahren zur Verfügung. Dazu zählen neben intravesikalen Instillationen, transurethralen Verfahren wie Injektionen von Botulinum-Toxin A, Kortikosteroiden und Lokalanästhetika, Hydrodistension und Neuromodulation auch operative Eingriffe wie (Laser-) Fulguration, Resektion und Zystektomie. Obwohl operative Interventionen bei Vorliegen einer interstitiellen Zystitis meist sehr spät in Erwägung gezogen werden (sollen) und prinzipiell als Ultima ratio bezeichnet werden, weisen diese Eingriffe bei guten bis sehr guten Ansprechraten und meist überschaubaren Komplikationen ein günstiges Nutzen-Risikoverhältnis auf. Eine allgemeine Pauschalisierung der Intervention als Ultima ratio sollte daher vermieden werden und ihr Einsatz individuell abgestimmt auf den jeweiligen Patienten erfolgen.


2020 ◽  
Author(s):  
N. Moellhoff ◽  
H. Polzer ◽  
S. F. Baumbach ◽  
K. G. Kanz ◽  
W. Böcker ◽  
...  

Zusammenfassung Der Unguis incarnatus ist ein häufiges Krankheitsbild, mit dem sich Patienten in der Hausarztpraxis, der dermatologischen Klinik oder der chirurgischen Notaufnahme vorstellen. Häufig führt die inkonsequente konservative Therapie oder die falsch-indizierte operative Intervention zu langwierigen und komplikationsreichen Verläufen, inklusive Rezidiven. Die Patienten sollten über die Komplexität des Nagelorgans aufgeklärt werden, um der Banalisierung der Erkrankung vorzubeugen, und eine entsprechende Compliance in der Therapie zu erreichen. In diesem Manuskript wird die sachgerechte Versorgung des Unguis incarnatus im Sinne eines praktischen Behandlungsalgorithmus dargestellt. Die konsequente konservative Therapie ist bei akutem Unguis incarnatus mit milder Ausprägung die Therapie der ersten Wahl mit guten Behandlungsergebnissen. Nagelerhaltende operative Eingriffe kommen bei moderaten/schweren akuten Formen zum Einsatz. Der chronische Unguis incarnatus, ohne floride Infektion, stellt eine elektive Operationsindikation dar. Sowohl bei den nagelerhaltenden Eingriffen als auch bei erweiterten operativen Maßnahmen ist eine chirurgische Operationsaufklärung obligat.


OP-Journal ◽  
2018 ◽  
Vol 34 (03) ◽  
pp. 261-268 ◽  
Author(s):  
Michael Kreinest ◽  
Sven Vetter ◽  
Paul Grützner ◽  
Klaus Wendl ◽  
Stefan Matschke

ZusammenfassungNur 5 – 10% aller Wirbelsäulenverletzungen betreffen Kinder. Über 90% dieser Kinder mit einer Verletzung der Wirbelsäule haben ihr 16. Lebensjahr bereits erreicht. Bei Kindern unter dem 10. Lebensjahr ist am häufigsten die Halswirbelsäule betroffen. Zwischen 12 und 27% der Kinder mit einer Verletzung der Wirbelsäule haben begleitende neurologische Defizite bis hin zur kompletten Querschnittsymptomatik. Sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie von Verletzungen der Wirbelsäule im Kindesalter sind Kenntnisse über die Ossifikation der Wirbelkörper sowie über weitere anatomische und biomechanische Besonderheiten der heranwachsenden Wirbelsäule erforderlich. Neben der klinischen und neurologischen Untersuchung erfolgt die Diagnostik hauptsächlich mittels Röntgen und kernspintomografischer Bildgebung. Für die Frakturen der Wirbelsäule im Kindesalter existieren spezielle Klassifikationssysteme. Im Vergleich zum Erwachsenen ist bei Kindern mit Verletzungen der Wirbelsäule häufiger eine konservative Therapie möglich. Alle stabilen Frakturen sowie die typischen Verletzungen der Endplatten können prinzipiell funktionell nachbehandelt werden. Auch Verletzungen, die eine geringgradige Veränderung des physiologischen Alignments verursachen, können oftmals noch konservativ therapiert werden. An der Halswirbelsäule wird die Indikation zur Stabilisierung vor allem bei deutlich gestörtem zervikalen Alignment gestellt. Oftmals erfolgt die Therapie im Halofixateur. Alternativ kann die Stabilisierung mittels Fixateur interne oder direkter Verschraubung erfolgen. Bei Verletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule wird eine operative Therapie empfohlen, wenn sich eine posttraumatische Segmentkyphose von über 20° ausbildet. Nach Reposition erfolgt hier meist die dorsale Instrumentierung. Generell zeigen Kinder mit Verletzungen der Wirbelsäule ein gutes Outcome.


VASA ◽  
2009 ◽  
Vol 38 (Supplement 74) ◽  
pp. 9-13
Author(s):  
Gebauer ◽  
Bürger

Die peripheren Gliedmaßenamputationen stellen trotz der medizinischen und technischen Fortschritte ein aktuelles Thema dar, welches auch gegenwärtig noch zu wenig Beachtung findet. Gliedmaßenamputationen selbst beschäftigen uns nicht erst in der heutigen Zeit. Sie galten schon immer als die schwerwiegendsten verstümmelnsten Eingriffe in der gesamten Chirurgie. Im Laufe der Zeit traten die medizinischen Gesichtspunkte in den Vordergrund, die zu notwendigen Amputationen führten. Durch enorme Fortschritte in der gefäßchirurgischen Diagnostik und Therapie gelingt es, eine Vielzahl amputationsbedrohter Extremitäten zu erhalten und damit dem Patienten ein hohes Maß an Lebensqualität zu erhalten [10]. Ein nicht unerheblicher Teil unseres gefäßchirurgischen Patientengutes muss aber auch heute noch Gliedmaßen amputiert werden, da Lokalbefund, eingeschränkte therapeutische Möglichkeiten, Begleiterkrankungen und Infektionen sowie eine zunehmende Multimorbidität den Erhalt der Extremität nicht ermöglichen. In der folgenden Arbeit werden die eigenen Daten und Ursachen analysiert und Konsequenzen für die Zukunft aufgezeigt.


2019 ◽  
Vol 76 (9) ◽  
pp. 487-495
Author(s):  
Sara C. Meyer ◽  
Beatrice Drexler ◽  
Radek C. Skoda

Zusammenfassung. Myeloproliferative Neoplasien (MPN) sind hämatopoetische Stammzellerkrankungen, die als chronische Leukämien verlaufen. Driver-Mutationen in JAK2, Calretikulin (CALR) oder dem Thrombopoetin-Rezeptor MPL führen über eine Aktivierung des JAK2 Signaling zu einer übermässigen Produktion reifer, myeloischer Blutzellen. Bei der Polyzythämia vera (PV) steht eine Polyglobulie im Vordergrund, bei der Essentiellen Thrombozythämie (ET) eine Thrombozytose und bei der Primären Myelofibrose (PMF) eine Vermehrung der Megakaryozyten im Knochenmark mit zunehmender Knochenmarkfibrose. Die zunehmende molekulare Charakterisierung der MPN hat zu Fortschritten in der Diagnostik geführt und liefert wichtige prognostische Informationen. In der Therapie bieten JAK Inhibitoren und Interferone breitere therapeutische Möglichkeiten. Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation bleibt vorerst die einzige, potentiell kurative Behandlungsoption und steht zunehmend auch älteren Patienten offen.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (20) ◽  
pp. 1115-1120 ◽  
Author(s):  
André Reitz ◽  
Stephan Bauer ◽  
Tanja Hüsch ◽  
Axel Haferkamp

Zusammenfassung. Dieser Übersichtsartikel beleuchtet den aktuellen Kenntnisstand zur Ätiologie, Diagnostik und Therapie der Harninkontinenz des Mannes. In der Ätiologie der Harninkontinenz beim Mann spielt die radikale Prostatektomie eine herausragende Rolle, aber auch das benigne Prostatasyndrom, neurologische Erkrankungen oder metabolische Störungen können zu einer Harninkontinenz beim Mann führen. In der Diagnostik ist neben der Basisdiagnostik eine qualifizierte urodynamische Beurteilung unabdingbar, um die zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen aufzudecken und Chancen und Risiken der verfügbaren Therapie- bzw. Operationstechniken abschätzen zu können. Die Primärtherapie der Harninkontinenz beim Mann ist konservativ und schliesst eine qualifizierte Beckenboden- und Sphinktertherapie einschliesslich Biofeedback ein. Die Auswahl der operativen Techniken unterliegt dem Ausmass der Inkontinenz, den individuellen Gegebenheiten des Patienten, der Patientenpräferenz, der Expertise des Operateurs und einzelnen Kontraindikationen für bestimmte Verfahren. Auch ein längeres Intervall nach radikaler Prostatektomie oder ein Tumorprogress sind keine Ausschlusskriterien für eine operative Therapie. Der oft hohe Leidensdruck und das breite Spektrum von in geübten Händen wenig invasiven Operationstechniken rechtfertigen eine breite Indikationsstellung für eine prothetische Versorgung.


2018 ◽  
Vol 97 (10) ◽  
pp. 717-734 ◽  
Author(s):  
Stefan K. Plontke ◽  
Marie-Luise Metasch ◽  
Jonas Zirkler ◽  
Thomas Zahnert

ZusammenfassungFür die – oft in Diagnostik und Therapie anspruchsvolle – Otosklerose kann bei richtiger Diagnosestellung eine operative oder apparative Hörrehabilitation mit sehr hohen Erfolgschancen in Aussicht gestellt werden. Der erste Teil des Fortbildungsbeitrags umfasste Grundlagen, Diagnostik und Differenzialdiagnostik, im zweiten Teil soll auf therapeutische Aspekte und Nachsorge eingegangen werden.


2018 ◽  
Vol 97 (08) ◽  
pp. 563-578
Author(s):  
Marie-Luise Metasch ◽  
Stefan K. Plontke ◽  
Jonas Zirkler ◽  
Thomas Zahnert

ZusammenfassungDie Otosklerose ist eine für den HNO-Arzt/Ärztin wichtige, oft in (Differenzial-)Diagnostik und Therapie anspruchsvolle Erkrankung. Wenngleich bis heute eine kausale Therapieoption nicht besteht, kann bei richtiger Diagnosestellung eine operative oder apparative Hörrehabilitation mit sehr hohen Erfolgschancen in Aussicht gestellt werden.


2021 ◽  
Vol 16 (03) ◽  
pp. 14-19
Author(s):  
Martina Bögel-Witt

SummaryFülle und Leere beziehungsweise Mangel gehören als Gegensatzpaar zu den acht Leitkriterien der TCM-Diagnostik und -Therapie. Wie alle Leitkriterien wurzeln auch sie im Grundprinzip von Yin und Yang. Unterschieden werden in der Praxis Yang-Fülle, Yang-Mangel, Yin-Fülle und Yin-Mangel. Der Beitrag zeigt exemplarisch diagnostische Besonderheiten und therapeutische Möglichkeiten. Wichtig für die Therapie ist zu unterscheiden, ob es sich um einen echten oder falschen beziehungsweise relativen Fülle- oder Mangelzustand handelt.


2019 ◽  
Vol 44 (04) ◽  
pp. 245-252
Author(s):  
Gernot Keyßer

ZusammenfassungAls Riesenzellarteriitis (RZA, englisch giant cell arteritis, GCA) bezeichnet man eine Vaskulitis der großen Gefäße, also der Aorta sowie der aortennahen Gefäße erster und zweiter Ordnung. RZA sind in Manifestation und Verlauf vielgestaltige Erkrankungen, die häufig hohe Ansprüche an die Diagnostik und die langfristige Betreuung der Patienten stellen. Fortschritte in Ultraschall-, MRT- und Positronen-Emissionstomografie haben die Diagnostik erleichtert und den Blick für seltenere und ungewöhnliche Manifestationsformen geschärft, die früher oft unerkannt geblieben sind. Therapie der ersten Wahl sind auch heute noch Corticoide. Deren langfristige und hochdosierte Anwendung ist bei den meist älteren und oft polymorbiden Patienten nicht unproblematisch. MTX stellt eine sinnvolle Möglichkeit zur Corticoid-Einsparung dar. Die Einführung der Therapie mit Interleukin-6-Rezeptor-Antikörpern hat neue therapeutische Möglichkeiten für Patienten eröffnet, bei denen langfristige Steroidgaben gefährlich oder kontraindiziert sind. Hauptziel der Behandlung ist die Vermeidung von Komplikationen wie Erblindung, Gefäßverschlüssen oder Aneurysmata sowie die Verhinderung von Therapiekomplikationen.


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