scholarly journals Wirbelsäulenverletzungen im Kindesalter – Konzepte zu Diagnostik und Therapie

OP-Journal ◽  
2018 ◽  
Vol 34 (03) ◽  
pp. 261-268 ◽  
Author(s):  
Michael Kreinest ◽  
Sven Vetter ◽  
Paul Grützner ◽  
Klaus Wendl ◽  
Stefan Matschke

ZusammenfassungNur 5 – 10% aller Wirbelsäulenverletzungen betreffen Kinder. Über 90% dieser Kinder mit einer Verletzung der Wirbelsäule haben ihr 16. Lebensjahr bereits erreicht. Bei Kindern unter dem 10. Lebensjahr ist am häufigsten die Halswirbelsäule betroffen. Zwischen 12 und 27% der Kinder mit einer Verletzung der Wirbelsäule haben begleitende neurologische Defizite bis hin zur kompletten Querschnittsymptomatik. Sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie von Verletzungen der Wirbelsäule im Kindesalter sind Kenntnisse über die Ossifikation der Wirbelkörper sowie über weitere anatomische und biomechanische Besonderheiten der heranwachsenden Wirbelsäule erforderlich. Neben der klinischen und neurologischen Untersuchung erfolgt die Diagnostik hauptsächlich mittels Röntgen und kernspintomografischer Bildgebung. Für die Frakturen der Wirbelsäule im Kindesalter existieren spezielle Klassifikationssysteme. Im Vergleich zum Erwachsenen ist bei Kindern mit Verletzungen der Wirbelsäule häufiger eine konservative Therapie möglich. Alle stabilen Frakturen sowie die typischen Verletzungen der Endplatten können prinzipiell funktionell nachbehandelt werden. Auch Verletzungen, die eine geringgradige Veränderung des physiologischen Alignments verursachen, können oftmals noch konservativ therapiert werden. An der Halswirbelsäule wird die Indikation zur Stabilisierung vor allem bei deutlich gestörtem zervikalen Alignment gestellt. Oftmals erfolgt die Therapie im Halofixateur. Alternativ kann die Stabilisierung mittels Fixateur interne oder direkter Verschraubung erfolgen. Bei Verletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule wird eine operative Therapie empfohlen, wenn sich eine posttraumatische Segmentkyphose von über 20° ausbildet. Nach Reposition erfolgt hier meist die dorsale Instrumentierung. Generell zeigen Kinder mit Verletzungen der Wirbelsäule ein gutes Outcome.

2021 ◽  
Vol 05 (04) ◽  
pp. 242-250
Author(s):  
Alexander Carl Disch ◽  
Hagen Fritzsche ◽  
Klaus-Dieter Schaser

ZusammenfassungUnter den seltenen Primärtumoren des Skelettsystems zählen die chondrogenen zu den am häufigsten auftretenden. Innerhalb des chondroiden Grundmusters, zeigt sich eine große Bandbreite an radiomorphologischen und histopathologischen Erscheinungsformen mit variierender tumor-biologischer Aktivität. An der Wirbelsäule treten diese Tumoren deutlich seltener auf und klinisch stehen Schmerzen im Vordergrund. Aufgrund ihrer oft dorsalen Lokalisation sind neurologische Defizite nicht selten. CT und MRT sind maßgeblich für die bildgebende Diagnostik. Für das Management gilt das Prinzip der interdisziplinären Entscheidungsfindung und Therapie nach abgeschlossener Diagnostik, die eine suffiziente Biopsie einschließt. Entsprechend der Enneking Klassifikation der Tumoren sind intraläsionale und aggressive Resektionen in Abhängigkeit der zu Grunde liegenden, oft heterogenen tumor-biologischen Aktivität möglich. Entsprechend different sind Lokalrezidiv- und auch sekundäre Entartungsraten. Aufgrund ihres seltenen Auftretens, der notwendigen Diagnostik und der teils komplexen Therapie wird eine Zuweisung an ein spinal tumor-chirurgisches Referenzzentrum mit angeschlossener Infrastruktur empfohlen. Der folgende Artikel soll die Charakteristika, Diagnostik und Therapie benigner chondrogener Primärtumoren der Wirbelsäule aufzeigen und beschreibt exemplarisch Osteochondrome, Enchondrome, Chondro-myxoidfibrome und Chondroblastome der Wirbelsäule.


2011 ◽  
Vol 30 (09) ◽  
pp. 691-696
Author(s):  
T. Supprian

ZusammenfassungDie S3-Leitlinie „Demenz” der DGPPN/DGN bietet Orientierung in der Diagnostik und Therapie auf der Grundlage von evidenz- und konsensusbasierten Aussagen. Sie stellt in der klinischen Versorgung eine wichtige Entscheidungshilfe dar, auch wenn sich die Grundprinzipien der Diagnostik und Therapie in den letzten zehn Jahren nicht wesentlich verändert haben. Die Berücksichtigung von potenziell inadäquater Medikation bei älteren Menschen spielt in der Behandlung von Demenzkranken eine erhebliche Rolle und ist wichtiger Bestandteil der verbesserten Arzneimittelsicherheit. Die PRISCUS-Liste kann als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Ein leitlinienkonformer Einsatz der Antidementiva und enge Indikationsstellung für die Behandlung mit Neuroleptika bei psychotischen Symptomen im Verlauf einer Demenzerkrankung sind wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit in der Behandlung von Demenzpatienten. Die leichte kognitive Störung wurde in den vergangenen Jahren als Risikoprofil für die Entwicklung einer Demenz evaluiert. Allerdings zeigt sich eine jährliche Konversionsrate zur Demenz von nur ca. 5 bis 10% und ein erheblicher Prozentsatz der Betroffenen entwickelt nach längeren Beobachtungszeiträumen keine Demenz. Für dieses unscharf definierte Syndrom existieren keine Behandlungsempfehlungen, vorrangig ist die Verlaufsbeobachtung.


VASA ◽  
2004 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 97-101 ◽  
Author(s):  
Billmann ◽  
Köhler ◽  
Varelas ◽  
Mayer

Die erfolgreiche Therapie von venösen Ulzera stellt eine besondere klinische Herausforderung dar. Das im Folgenden beschriebene konservative Wundmanagement bei einem Hochrisikopatienten zeigt eine Alternative zur primären operativen Therapie auf. Ein 79-jähriger, multimorbider Patient in reduziertem Allgemeinzustand wird mit superinfizierten, nekrotisch veränderten und schmerzhaften Ulzera hospitalisiert. Aufgrund der Multimorbidität des Patienten ist die kausale operative Therapie der zugrunde liegenden venösen Insuffizienz, bestehend aus Stripping der Vena saphena magna mit Perforantenligatur, kontraindiziert. Es wird deshalb interdisziplinär die Indikation für eine konservative Therapie gestellt. Sie umfasst ein initiales lokales Debridement, Feuchtverbände, Kompressionstherapie, systemische Antibiose und analgetische Therapie, unterstützt durch die allgemeine Stabilisierung des Patienten. In regelmäßigen Abständen wird eine fotografische Wunddokumentation durchgeführt. Der Behandlungs- und Beobachtungszeitraum beträgt 63 Tage. Durch konservatives Wundmanagement wird eine deutliche Besserung der Wundverhältnisse sowie des Allgemeinzustandes des Patienten erzielt. Die Dauer des Verbandswechsels kann von 2 Stunden auf 30 Minuten verkürzt werden. Der Schmerzscore reduziert sich von 8/10 auf 4/10 bei abnehmendem Analgetikabedarf. Die fotografische Dokumentation zeigt eine deutliche Progredienz der Wundheilung innerhalb von 9 Wochen auf. Unter antibiotischer Therapie und konservativem Wundmanagement sind die erhöhten Entzündungsparameter rückläufig. Durch ein konservatives, befundadaptiertes Therapieregime werden superinfizierte, chronische venös bedingte Ulzera in einen stabilen Zustand überführt.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


2015 ◽  
Vol 63 (3) ◽  
pp. 181-186 ◽  
Author(s):  
Paul L. Plener ◽  
Rebecca C. Groschwitz ◽  
Cindy Franke ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Harald J. Freyberger

Die Adoleszenz ist häufig die Lebensphase, in der sich psychiatrische Phänomene des Erwachsenenalters erstmals manifestieren. Darüber hinaus stellt sie auch eine Phase des Übergangs zwischen den Versorgungssystemen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der stationären psychiatrischen Versorgungssituation der Adoleszenten in Deutschland. Berichtet wird eine Analyse der stationären psychiatrischen Versorgung in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2012, basierend auf Krankenhaus Entlassdiagnosen. Trotz stagnierender Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen findet sich eine deutliche Zunahme der stationären Behandlungen im Verlauf der letzten 10 Jahre. Es finden sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Störungsbildern der Kategorie F8 und F9 in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen im Vergleich zu den 20- bis unter 25-Jährigen. Die Brüche in den stationären Behandlungsraten der ICD-10 Kategorien F8 und F9 können als Hinweis auf eine mangelhaft ausgebaute Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters gesehen werden. Eine durchgängig über Versorgungssysteme gedachte Adoleszenzpsychiatrie könnte es schaffen diesen Übergang zu erleichtern.


2004 ◽  
Vol 12 (3) ◽  
pp. 89-101 ◽  
Author(s):  
Ralph Hubel ◽  
Sonja Lehrke ◽  
Reinhold G. Laessle

Zusammenfassung. Dargestellt wird eine Metaanalyse zum Thema “Wirksamkeit verhaltenstherapeutischer Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen“. Nach einer zusammenfassenden Beschreibung der Charakteristika von 35 Studien werden die Ergebnisse von 17 untersuchten Therapiegruppen, für die Effektstärken berechnet werden konnten, deskriptivstatistischen Effektstärkenanalysen unterzogen. Auf der Basis der Daten von 352 untersuchten Personen ergab sich eine Effektstärke von d = 1.85 für den Body Mass Index (BMI) bzw. von 2.12 für das prozentuale Übergewicht (N = 131) im Prä-post-Vergleich. Zum Katamnesezeitpunkt lagen die Effektstärken bei 0.56 für den BMI (N = 120) bzw. 0.77 für das prozentuale Übergewicht (N = 88). Bezüglich des Selbstwerts ergaben sich Effektstärken von 0.52 (N = 96) nach der Therapie bzw. 0.65 zur Katamnese (N = 75). Abschließend werden die Aussagekraft der Ergebnisse dieser Metaanalyse kritisch diskutiert und Vorschläge für die zukünftige Forschung zum genannten Thema formuliert.


2019 ◽  
Vol 03 (03) ◽  
pp. 169-181
Author(s):  
Sebastian Hartmann ◽  
Anto Abramović ◽  
Claudius Thomé

ZusammenfassungDurch die global alternde Bevölkerung tritt die degenerative Lumbalskoliose (DLS) im Erwachsenenalter immer mehr in den Vordergrund und repräsentiert somit einen Großteil der spinalen Deformitäten. Durch die schleichende Progredienz der Erkrankung entsteht ein massiver Leidensdruck der Patienten. Die konservative Therapie der DLS zeigt ernüchternde Resultate, weshalb bei Versagen der nicht-chirurgischen Behandlungskonzepte häufig die operative Therapie indiziert wird. Neben relativ simplen Dekompressionen für milde Formen der DLS mit isolierten klaudikativen bzw. radikulären Beschwerden, können komplexe und komplikationsreiche Wirbelkörperosteotomien sowie kombinierte ventro-dorsale Eingriffe zur Anwendung kommen. Klassifikationssysteme und Einteilungen dienen zur Graduierung der Deformität und können bei der Wahl der adäquaten operativen Technik bzw. dem Ausmaß des operativen Eingriffs hilfreich sein. Neben der primären koronaren Korrektur sollte insbesondere eine sagittale Korrektur erfolgen, da das sagittale Profil einen engen Zusammenhang mit der Patientenzufriedenheit aufweist und zudem Einfluss auf die Progression der Deformität haben kann. Dieser Artikel soll einen Überblick zur degenerativen Lumbalskoliose als Hauptvertreter der adulten Skoliosen und ihren Behandlungsmöglichkeiten geben.


2020 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 475-480
Author(s):  
Claudia Pieper ◽  
Sarah Schröer ◽  
Helen Spanier ◽  
Simon Cohen ◽  
Holger Russ ◽  
...  

ZusammenfassungMitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind berufsbedingt besonderen Belastungen ausgesetzt. Diese entstehen durch das Auseinandersetzten mit Leid und Tod oder durch traumatisierende Erfahrungen mit Patientinnen und Patienten. Daraus können negative gesundheitliche Auswirkungen seelischer und körperlicher Art folgen. Möchten Betroffene dem entgegenwirken, so lassen sich nur selten präventive Maßnahmen finden. Gefördert durch den Innovationsfonds sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen innovativ in Form von Kreativen Stärkungsgruppen nachhaltig gestärkt werden.Das UPGRADE-Projekt bietet die Teilnahme an Kreativen Stärkungsgruppen. Zur Untersuchung der Wirksamkeit wird eine randomisierte kontrollierte Studie mit 366 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Alter > 18) durchgeführt. Die Interventionsgruppe nimmt an den Kreativen Stärkungsgruppen teil. Beide Gruppen werden zu 3 Zeitpunkten zur Arbeitszufriedenheit, der subjektiven Arbeitsbelastung und Arbeitsfähigkeit befragt, um eine mögliche Veränderung durch die Teilnahme an den Kreativen Stärkungsgruppen festzustellen. Um die Umsetzbarkeit der Intervention zu bewerten, wird eine ergänzende formative Evaluation durchgeführt.Wenn sich das Angebot der Kreativen Stärkungsgruppen im UPGRADE-Projekt als niedrigschwelliges Angebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen als wirksam erweist, ist eine Anpassung und Umsetzung in anderen Bereichen möglich und wichtig.


2011 ◽  
Vol 31 (05) ◽  
pp. 334-342 ◽  
Author(s):  
I. Foeldvari ◽  
K. Minden ◽  
G. Ganser ◽  
J.-P. Haas ◽  
A. Hospach ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund: Seit Einführung der TNF-Inhibitoren in die Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) hat sich die Prognose für viele Patienten erheblich verbessert. Ziele und Methoden: Daten des deutschen JIA-Etanercept-Registers wurden in Jahreskohorten von 2000–2010 bzgl. Patientencharakteristika, Vorbehandlung, Begleittherapie und Krankheitsaktivität analysiert. Die Wirksamkeit der Therapie wurde anhand der PedACR30/50/70-Kriterien und Kriterien für inaktive Erkrankung und Remission analysiert. Sicherheitsbewertungen erfolgten auf der Basis von Berichten über unerwünschte Ereignisse. Ergebnisse: Von 2000 bis 2010 wurden 1335 mit Etanercept behandelte JIA-Patienten in das Register aufgenommen. Am häufigsten erhielten Patienten mit einer seronegativen Polyarthritis Etanercept. In den frühen Jahreskohorten lag der Anteil von Patienten mit einer systemischen JIA bei 26 %, zuletzt zwischen zwei und fünf Prozent. Demgegenüber stieg der Anteil von Patienten mit einer Enthesitis-assoziierten Arthritis von zwei Prozent auf 17 % an. Die initial aufgenommenen Patienten wurden zuvor mit zahlreichen Antirheumatika (Mittel 3,4) einschließlich Zytostatika vorbehandelt. Diese Anzahl reduzierte sich über die Jahre auf 1,3/Patient. In der initialen Patientenkohorte wurden Kortikosteroide bei 83 %, Methotrexat bei 95 % und andere DMARDs bei 45 % der Patienten begleitend eingesetzt. Diese Begleitmedikation verminderte sich bei der Patientenkohorte mit Behandlungsbeginn in 2010 auf 27 %, 67 % und zehn Prozent. Die mittlere Krankheitsdauer vor Behandlungsbeginn nahm von 6,1 Jahren (Median 4,5 Jahre) auf 3,4 Jahre (Median 1,9 Jahre) ab. Der Anteil der Patienten mit einem PedACR70-Score nach Abschluss der ersten zwölf Behandlungsmonate stieg von 57 % auf 74 % an. Eine inaktive Erkrankung innerhalb eines Jahres wurde bei 24 % der initialen Patientenkohorte dokumentiert, während sich diese Rate im Beobachtungsverlauf auf 54 % erhöhte. Die Gesamtzahl unerwünschter Ereignisse im ersten Jahr der Behandlung war konstant, während die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse von 0,13/Patient auf 0,02/Patient sank. Fazit: Bei JIA-Patienten wird eine Therapie mit Etanercept zunehmend früher begonnen. Es erfolgen weniger Vorbehandlungen und es werden weniger Medikamente begleitend eingesetzt. Dabei zeigt sich eine verbesserte Verträglichkeit mit weniger ernsthaften Nebenwirkungen und eine höhere Effektivität.


2017 ◽  
Vol 26 (04) ◽  
pp. 211-218
Author(s):  
C.-E. Heyde

ZusammenfassungAus einer Reihe von Gründen nimmt die Häufigkeit der unspezifischen bakteriellen ,,pyogenen“ Spondylodiszitis zu. Verschiedenste Risikofaktoren und Komorbiditäten erhöhen das Erkrankungsrisiko. Trotz verbesserter und z. T. standardisierter Diagnosealgorithmen erfolgt die Diagnose häufig mit einer gewissen Verzögerung. Je nach Befund und Allgemeinzustand ist eine konservative oder operative Therapie abzuwägen. Eine, wenn möglich gezielte und ausreichend lange Antibiotikatherapie ist obligat, dabei kommt einem Erregernachweis eine hohe Bedeutung zu. Das Ziel der Therapie ist eine Ausheilung der Infektion bei einer gut belastbaren, schmerzarmen bzw. schmerzfreien Wirbelsäule ohne neurologische Defizite. Dafür gibt es heute eine Reihe therapeutischer Ansätze. Trotzdem ist die Erkrankung mit einer erhöhten Mortalität und einer relevanten Morbidität verbunden.


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