New Modes, New Challenges? The Influence of Extended Working Lives on the Late Employment Phase in Germany
Abstract In the past decade, old age security policies have aimed at providing incentives to prolong employment and change eligibility rules to reduce early retirement options; these are known as Active Ageing measures. Research reveals that extended working lives have altered exit patterns towards a prolongation of the late employment phase. This paper draws on conditions in the organisation of work in the late employment phase. Using fixed effects regression models with the SOEP v33 data, absolute changes in working hours at the individual level measure late career employment. The main results are in line with theoretical considerations and observe reduced hours worked on an individual level. Thus, the trend in reversing early exit patterns indicates a stronger organisation of late employment on the basis of flexible work. Moreover, while female labour participation is increasing, structural differences show a higher female attachment to features of labour flexibility. The conclusions presented concern the changing mode of the German conservative welfare state and reveal a higher degree of individualisation as a balancing mechanism in social policy. Zusammenfassung: Neue Modi, neue Herausforderungen? Der Einfluss verlängerter Lebensarbeitszeit auf die späte Erwerbsphase Älterer in Deutschland Alterssicherungspolitik der letzten Dekade fokussierte im Rahmen von Active Ageing Maßnahmen vor allem die Verlängerung von Erwerbsleben und die Verminderung der Anreize für Frühverrentungsoptionen. Forschung im Bereich der Alterssicherung zeigt, dass spätere Renteneintritte durch verlängerte Erwerbsarbeitszeit sichtbar sind. Der vorliegende Aufsatz reflektiert die strukturellen Bedingungen in der Organisation von Arbeit in der späten Erwerbsphase. Unter Anwendung von Regressionsmodellen mit fixen Effekten werden die SOEP v33 Daten genutzt, um absolute Veränderungen in Arbeitsstunden auf Individualebene zu messen. In Übereinstimmung mit den theoretischen Vorüberlegungen zeigt sich, dass sich Arbeitsstunden in der späten Erwerbsphase auf Individualebene reduziert haben. Die späte Erwerbsphase wird zunehmend über flexible Arbeitszeitmodelle organisiert. Darüber hinaus zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Zwar steigt die Erwerbsquote älterer Frauen deutlich, jedoch ist die weibliche Arbeitsmarktbeteiligung in einem höheren Maß an flexible Arbeitsformen gebunden. Aus den Ergebnissen wird auf einen sich verändernden institutionellen Kontext des deutschen konservativen Wohlfahrtsstaats geschlossen, die auf ein höheres Maß an Individualisierung als sozialpolitischen Ausgleichsmechanismus hindeuten.