Sucrose Octasulfat – Evidenz in der Behandlung chronischer Wunden
Zusammenfassung Bei Patienten mit chronischen Wunden sollte neben einer ursächlichen Therapie auch immer eine Wundbehandlung erfolgen. Wiederholt wurde in diesem Kontext über die unzureichende Evidenz von Wundheilungsprodukten diskutiert. An dem Beispiel von TLC(„technology lipido-colloid“)-Sucrose Octasulfat wird in der vorliegenden Übersichtsarbeit gezeigt, dass auch in diesem Bereich eine aussagekräftige Datenlage mit guter Evidenz und Vergleichbarkeit vorliegt. Ein therapeutischer Ansatzpunkt, die Wundheilung zu fördern, ist die Hemmung von Matrixmetalloproteinasen beispielsweise durch Sucrose Octasulfat. Für Wundprodukte mit TLC-Sucrose Octasulfat wurden in den letzten Jahren mehrere, aufeinander aufbauende klinische Studien durchgeführt. Die WHAT-Studie war eine offene RCT (randomisierte kontrollierte Studie) mit 117 Patienten mit Ulcus cruris venosum. Bei der CHALLENGE-Studie handelte es ich um eine doppelblind durchgeführte RCT mit 187 Patienten mit Ulcus cruris venosum. Die SPID-Studie war eine Pilotstudie mit 33 Patienten mit diabetischem Fußulkus (DFU). In 2 prospektiven, multizentrischen klinischen Pilotstudien NEREIDES und CASSIOPEE wurden insgesamt 88 Patienten mit Ulcera crurum in verschiedenen Heilungsphasen untersucht. In der REALITY-Studie erfolgte eine gepoolte Datenanalyse über 8 Anwenderbeobachtungen mit 10.220 Patienten mit chronischen Wunden unterschiedlicher Genese. In der doppelblinden, zweiarmigen EXPLORER-RCT wurden 240 Patienten mit neuroischämischem DFU erstmalig bis zur vollständigen Abheilung untersucht. In allen Studien konnte eine signifikante Förderung der Wundheilung durch den Einsatz von Wundheilungsprodukten mit TLC-Sucrose Octasulfat gezeigt werden.