Strategien zur Bluteinsparung in der Chirurgie: Der Stellenwert von Erythropoetin und der parenteralen Eisensubstitution

Praxis ◽  
2004 ◽  
Vol 93 (46) ◽  
pp. 1905-1910 ◽  
Author(s):  
Beris

Erythropoetin (rHuEPO) und die Gabe von parenteralem Eisen könnten einen Beitrag bei der Bluteinsparung in der Chirurgie leisten. Während der perioperativen Periode sollte rHuEPO an leicht anämische Patienten verabreicht werden, für welche eine präoperative Eigenblutspende nicht möglich ist. Bei solchen Patienten wird die parenterale Eisengabe nur durchgeführt, wenn ein funktioneller oder reeller Eisenmangel vorliegt. In der postoperativen Periode wird eine kombinierte Gabe von rHuEPO und parenteralem Eisen durchgeführt mit dem Ziel, eine schwere postoperative Anämie rasch zu beheben. Das gleiche Vorgehen wird angewendet bei Patienten, welche operiert werden für entzündliche Darmerkrankungen oder rheumatoide Arthritis. Auch andere spezifische Patientengruppen profitieren von der Gabe dieser beiden Medikamente, wie z.B. Patienten mit einem verminderten Körpergewicht (< 50 kg), Kandidaten für einen chirurgischen Eingriff mit einem erhöhten Transfusionsbedarf (> 5 Einheiten), oder Patienten mit einem zu kurzen Intervall bis zur Operation.

2018 ◽  
Vol 23 (02) ◽  
pp. 60-61
Author(s):  
Helena Thiem

Schmier J et al. Costs of Providing Infusion Therapy for Rheumatoid Arthritis in a Hospitalbased Infusion Center Setting. Clin Ther 2017; 39: 1600–1617 Für betroffene Patienten hat die rheumatoide Arthritis lebenslang schwerwiegende Folgen. Eine angemessene Therapie ist deshalb unabdingbar. In den Vereinigten Staaten wird eine Vielzahl dieser Patienten stationär anhand einer Infusionstherapie behandelt. Die Autoren ermitteln für vier gängige Präparate, mit welchen Kosten diese Behandlung für die Krankenhäuser verbunden ist.


2018 ◽  
Vol 18 (01) ◽  
pp. 44-48
Author(s):  
C. Arneitz ◽  
C. A. Reck-Burneo ◽  
W. Krois

ZusammenfasssungIn diesem Artikel möchten wir auf typische proktologische Erkrankungen bei Kindern eingehen. Wir bieten praktische Empfehlungen mit Abgleich der aktuellen Literatur zu Themen wie rektale Polypen, Analfissuren, perianale Abszesse, Hämorrhoiden, Rektumund Analprolaps, ulzerative Dermatitis bei Kurzdarmsyndrom, Marisken und Hämangiome. Anorektale Fehlbildungen, Morbus Hirschsprung und entzündliche Darmerkrankungen werden bewusst ausgelassen, da diese an einer anderen Stelle ausführlich diskutiert werden. Die meisten der hier vorgestellten Erkrankungen können leicht von Kinder-ärzten mit konservativen Maßnahmen behandelt werden. In schweren oder hartnäckigen Fällen wird eine Vorstellung bei Kinder-chirurgen mit kolorektalem Schwerpunkt empfohlen.


2017 ◽  
Vol 221 (04) ◽  
pp. 161-174 ◽  
Author(s):  
Panagiotis Tsikouras ◽  
Georg-Friedrich von Tempelhoff ◽  
Werner Rath

ZusammenfassungVenöse Thromboembolien (VTE) gehören zu den häufigsten Ursachen direkter Müttersterbefälle in den Industrieländern. Ihre Inzidenz hat in den letzten 20 Jahren signifikant zugenommen. Das absolute Risiko für VTE liegt in der Schwangerschaft zwischen 0,6–2,2/1000 Geburten, im Vergleich zu Nichtschwangeren ist das tägliche Risiko für VTE in der Schwangerschaft um das 7- bis 10-fache höher und im Wochenbett um das 15- bis 35-fache. Die Inzidenz an Lungenembolien (LE) ist während der ersten 6 Wochen nach der Geburt um das 15-fache höher als in der Schwangerschaft und bleibt bis zu 12 Wochen postpartum noch signifikant erhöht. Die fallbezogene Sterblichkeit der LE liegt zwischen 2,2–6,6%.Grundlage der medikamentösen VTE-Prophylaxe ist eine sorgfältige Erfassung individueller Risikofaktoren und eine adäquate Risikostratifizierung. Zu unterscheiden sind präexistente mütterliche von transienten Schwangerschafts-spezifischen Risikofaktoren. Das höchste Risiko für VTE weisen Frauen mit vorangegangener VTE oder mit angeborenen Hochrisiko-Thrombophilien oder mit Antiphospholipid-Syndrom auf. Weitere bedeutende Schwangerschafts-spezifische Risikofaktoren antenatal sind das schwere ovarielle Hyperstimulationssyndrom, die Hyperemesis, größere Operationen, schwere Komorbidität (z. B. systemischer Lupus erythematodes), Hospitalisierung bei Frauen mit einem Body-Maß-Index>25 kg/m2 und entzündliche Darmerkrankungen.Herzerkrankungen, Totgeburt, systemische Infektionen, schwere postpartale Blutung in Kombination mit der Substitution von Erythrozytenkonzentraten/Gerinnungsfaktoren und/oder Operationen sowie die sekundäre Sectio sind die stärksten Risikofaktoren im Wochenbett.Empfehlungen zu Risikostratifizierungen sind in aktuellen internationalen Leitlinien unterschiedlich. Nach der Leitlinie der Kanadischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie 2014 (SOGC) wird eine medikamentöse VTE-Prophylaxe dann empfohlen, wenn das VTE-Risiko eines einzelnen oder mehrerer Risikofaktoren>1% beträgt. Die ACCP (American College of Chest Physicians)-Leitlinie 2012 bezieht sich ausschließlich auf eine Risiko-basierte VTE-Prophylaxe nach Sectio caesarea. Die jüngste RCOG (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists)-Leitlinie No. 37a 2015 empfiehlt die Risikostratifizierung für VTE auf der Grundlage eines speziellen „risk scoring“-Systems und gewichtet die individuellen Risikofaktoren zwischen einem Punkt (niedriges Risiko) bis maximal 4 Punkte (sehr hohes Risiko).Jede geburtshilfliche Klinik sollte über eine Checkliste wichtiger Risikofaktoren und über einen auf aktuellen Leitlinien basierenden Handlungsplan zur medikamentösen Thrombose-Prophylaxe verfügen.


2017 ◽  
Vol 37 (01) ◽  
pp. 33-36 ◽  
Author(s):  
M. Schwarze ◽  
Ch. Specker

ZusammenfassungEine qualitätsgesicherte und evidenzbasierte Patienteninformation ist ein wesentliches Instrument, um Rheumapatienten zu informierten Partnern ihrer Behandlung zu machen. Durch ein besseres Verständnis für die Erkrankung, den Krankheitsverlauf, die Prognose und die Heilungsaussichten wird eine gemeinsame Entscheidungsfindung („shared decision“) für die Festlegung der Therapieziele und die Wahl der geeigneten Therapie erst möglich und es ist zu erwarten, dass hierdurch die Compliance der Patienten und damit der Behandlungserfolg verbessert wird. Mit der strukturierten Patienteninformation für die rheumatoide Arthritis (StruPIRA) steht ein für den ambulanten Bereich konzipiertes Patientenschulungskonzept zur Verfügung, welches derzeit implementiert und evaluiert wird. Im Rahmen eines neuen Gesamtkonzeptes der Patientenschulung in der Rheumatologie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie soll StruPI-RA modularer Grundbaustein auch für intensivere Patientenschulungen in stationären Umgebungen sein. Umgekehrt sollen aus Patientenschulungen zu weiteren Krankheitsbildern, wie Spondyloarthritiden, ähnlich aufgebaute StruPI-Grundmodule entwickelt werden, welche dann im ambulanten Bereich zur Durchführung von Patientenseminaren auch bei diesen Erkrankungen dienen sollen.


2021 ◽  
Author(s):  
Heiner Raspe ◽  
Cassandra Lill

Zusammenfassung Hintergrund Regionale Deprivation ist als ökologischer Parameter eine Komponente der sozialen Determinanten von Gesundheit. Zu ihrer Messung stehen in Deutschland der „German Index of Multiple Deprivation“ (GIMD) und der „German Index of Socioeconomic Deprivation“ (GISD) zur Verfügung. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind keine häufigen, aber ernste körperliche Erkrankungen unklarer Ätiologie, mit vergleichsweise frühem Auftreten im Erwachsenenalter, oft chronisch-behandlungsbedürftigem Verlauf und unsicherer Prognose. Daten einer kontrollierten Versorgungsstudie erlauben es, Assoziationen zwischen regio-naler Deprivation und Merkmalen der Krankheit und ihrer Versorgung zu untersuchen. Wir erwarteten ungünstigere Krankheitsverhältnisse bei höherer Deprivation. Methodik Vorgestellt werden deskriptive Zusatzauswertungen (n=530) der 2016 bis 2019 durchgeführten MERCED-Studie zu Wirksamkeit und Nutzen einer stationären medizinischen Rehabilitation bei Sozialversicherten mit einer CED. Analysiert wurden Daten aus der Basisbefragung zu selbstberichteten Krankheitsmerkmalen, Krankheitsfolgen und Versorgungsleistungen in ihrem Zusammenhang mit dem Ausmaß regionaler Deprivation der Wohnregion (Kreisebene). Ergebnisse Die Zuordnung der Wohnregion der Kranken zu den Quintilen von GIMD und GISD korrelieren unter rho=0,76 miteinander (gewichtetes kappa=0,74). Regionale Deprivation zeigt, gemessen mit dem GIMD, überzufällige Unterschiede allein in den sozialen Teilhabeeinschränkungen (IMET) und der Zahl der „Einschränkungstage“. Dabei schildern sich Personen aus dem niedrigsten Deprivationsquintil als am stärksten eingeschränkt. Für die Einschränkungstage findet sich ein irre-guläres Muster. Beim GISD wird eine unsystematische Variation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (EQ-VAS) statistisch auffällig. Auch hier berichten Personen mit der geringsten regionalen Deprivation von einer besonders schlechten Lebensqualität. In einem Extremgruppenvergleich weisen Personen, die in nach GIMD und GISD stark deprivierten Regionen leben, günstigere Werte im Krankheitsverlauf beim IMET und EQ-VAS auf. Auch für Parameter der medizinischen Versorgung lassen sich keine systematischen Zusammenhänge mit den Deprivationsindizes darstellen. Schlussfolgerung Krankheitsmerkmale, Krankheitsfolgen und die medizinische Versorgung von CED-Kranken zeigen sich weitgehend unabhängig vom Ausmaß der mit zwei Indizes bestimmten regionalen Deprivation. Die wenigen auffälligen Unterschiede weisen in eine überraschende Richtung: Personen aus deprivierten Regionen berichten günstigere Krankheitsverhältnisse.


Author(s):  
P. Melchers ◽  
G. Lehmkuhl

Zusammenfassung: Bei einer Vielzahl von Fragestellungen und Störungsbildern sollte neuropsychologische Diagnostik einen festen Stellenwert haben, sowohl in der initialen wie auch in der Verlaufsbeurteilung. Mit Blick auf die Anwendung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist zunächst eine beschreibende Definition dieses Bereichs psychologischer Diagnostik zu versuchen. Dabei bestehen methodisch grundlegend unterschiedliche Zugangswege, die in ihren Auswirkungen auf Psychometrie wie Interpretation zu erörtern sind. Unabhängig davon, dass die gegenwärtige Verfügbarkeit standardisierter neuropsychologischer Diagnostik nur in einigen Bereichen befriedigen kann, wird eine Darstellung der in klinischer Praxis und/oder Forschung anwendbaren Verfahren versucht. Neben einzelnen Testbatterien werden Einzeltestverfahren für die Bereiche visuelle und auditive Gedächtnisfunktionen, Aufmerksamkeitsfunktionen, sprachassoziierte Funktionen und Exekutivfunktionen besprochen. Der aktuelle Stand neuropsychologischer Diagnostik führt zu wesentlichen Aufgaben ihrer Weiterentwicklung. Dies gilt sowohl für kurzfristig erreichbare Ziele wie Adaptation oder Normierung verfügbarer Instrumente als auch für längerfristige Forschungsaufgaben.


Author(s):  
Gernot von Collani ◽  
Philipp Yorck Herzberg
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Für die deutschsprachige Fassung der Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl von Ferring und Filipp (1996) wird eine Teilrevision vorgeschlagen. Ein Item der bisherigen Skalenversion stellte sich in eigenen Analysen als psychometrisch unzulänglich heraus und weist eine mangelnde inhaltliche Validität auf. Dadurch ist möglicherweise die Vergleichbarkeit mit der Originalversion und mit Adaptationen der Rosenberg-Skala in anderen Sprachen nicht gewährleistet. Die vorgeschlagene Teilrevision der Skala versucht, diese Mängel zu beheben und erweist sich in zwei unabhängigen Untersuchungen als Verbesserung der bisherigen Skala auf Itemebene. Außerdem werden hier erstmals vollständige Kennwerte für alle Skalenitems mitgeteilt.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


1999 ◽  
Vol 56 (6) ◽  
pp. 318-323
Author(s):  
Bösch ◽  
Banic

Die frühe Erkennung und vollständige Exzision ist entscheidend für den Krankheitsverlauf des malignen Melanoms der Haut. Der Sicherheitsabstand bei der chirurgischen Resektion ist heute geringer als vor Jahren und liegt abhängig von der Tumordicke zwischen 1 und 3 cm. Die elektive Lymphadenektomie, das heißt die prophylaktische Entfernung der regionalen Lymphknoten gleichzeitig mit der Nachexzision des Primärtumors, ist umstritten. Sie ist mit einer hohen Komplikationsrate behaftet und bringt nur für eine kleine Subgruppe eine Verbesserung der Überlebensrate. Ein neues Konzept, die Sentinellymphknotenexzision, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch bestimmte Markierungsmethoden wird derjenige Lymphknoten ermittelt, welcher primär den Lymphabfluß aus dem vom Melanom betroffenen Hautbereich erhält. Dieser Lymphknoten ist repräsentativ für den Metastasenstatus seiner Station. Falls er bei der histologischen Untersuchung eine Metastase zeigt, wird eine vollständige Exzision der regionalen Lymphknotenstation vorgenommen. Diese Methode vermag weitere Hinweise auf die Biologie des Melanoms zu geben und dient als Grundlage für die Wahl von adjuvanten Therapien. Ob sie zu einer Verlängerung der Überlebenszeit führt, ist Gegenstand einer laufenden multizentrischen Studie. Systemische Melanommetastasen haben eine schlechte Prognose. Die chirurgische Resektion von solitären Fernmetastasen hat ihre Bedeutung in der palliativen Behandlung des Melanoms, in Kombination mit adjuvanten Therapien.


2005 ◽  
Vol 62 (11) ◽  
pp. 779-786
Author(s):  
Blum

Bei neurologischen Zeichen einer fokalen Entzündung, eines Tumors oder einer Meningoenzephalitis sollte vor allem bei wechselnder Lokalisation der Symptome, einer bereits bekannten Helminthiase oder bei einer positiven Expositionsanamnese (Reiseanamnese, Einnahme nicht genügend gekochter Lebensmittel oder Tierkot) an eine Wurmerkrankung gedacht werden. Als erster Abklärungsschritt wird eine Eosinophilie im Blut und/oder Liquor gesucht. Später werden serologische Abklärungen und bildgebende Verfahren eingesetzt. Da eine Wurmbehandlung zu einer entzündlichen Reaktion mit Verschlechterung des klinischen Bildes führen kann, sollte sie vorsichtig und unter Schutz von Kortikosteroiden durchgeführt werden.


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