Häusliche Gewalt und Partnerschaftsgewalt – eine Herausforderung im Gesundheitssektor
ZusammenfassungHäusliche Gewalt ist laut Studien gesundheitsgefährdend. Ärzt*innen werden von Gewaltopfern als primäre Ansprechpersonen wahrgenommen. Zur Prävention weiterer Gewalt interessiert deren Wahrnehmung von sich selbst als Schlüsselstelle. 1346 bei der Sächsischen Landesärztekammer 2015 gemeldete (Zahn-)Ärzt*innen beantworteten einen Fragebogen zum Kontakt mit Betroffenen, zu Hilfestrukturen und zu Fortbildungen zum Thema. Sie äußerten eine geringe Kontakthäufigkeit zu Betroffenen bei hoher Bereitschaft, Patient*innen bei Verdacht anzusprechen. Es fand sich Unsicherheit bei der Weitervermittlung sowie eingeschränkte Bekanntheit vorhandener Hilfestrukturen. Hohe Bereitschaft gab es für weitere Fortbildung. Zusammenfassend bestehen einerseits Motivation und Bereitschaft, andererseits Unsicherheit und Unkenntnis bezüglich der Thematik häusliche Gewalt und spezifische Hilfestrukturen. Fortbildungen mit Fokus auf zentrale Vernetzungsinhalte und Schnittstellen sollten Ärzt*innen bei der Wahrnehmung ihrer Rolle im Hilfesystem unterstützen.