Pseudotumor cerebri

2013 ◽  
Vol 32 (03) ◽  
pp. 113-116
Author(s):  
I. K. Teismann

ZusammenfassungDer Pseudotumor cerebri ist eine intrakranielle Liquordruckerhöhung, die entweder idiopathisch oder symptomatisch auftreten kann. Die Diagnose wird nach den Kriterien der International Headache Society gestellt. Zur Pathogenese der idiopathischen Form ist wenig bekannt. Risikofaktoren sind weibliches Geschlecht und Adipositas. Symptomatische Formen können durch Intoxikationen oder Formen des Hydrozephalus hervorgerufen werden. Die Therapie besteht bei symptomatischen Formen in der Behandlung der Grunderkrankung. Ansonsten sind eine Gewichtsreduktion und eine medikamentöse Behandlung mit Acetazolamid, Topiramat oder Furosemid sinnvoll. Operative Verfahren sind möglich, sollten aber nur als letzte Möglichkeit eingesetzt werden.

2017 ◽  
Vol 25 (3) ◽  
pp. 212-214
Author(s):  
Gisela Schott ◽  
Wolf-Dieter Ludwig

Zusammenfassung Die Ergebnisse von klinischen Studien zu Arzneimitteln sind eine wesentliche Grundlage für die medikamentöse Behandlung von Patienten. Sie werden derzeit meist von pharmazeutischen Unternehmern (pU) gesponsert. Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass pU das Design, die Durchführung und die Publikation der von ihnen gesponserten Studien zu ihren Gunsten beeinflussen. Deswegen müssen mehr öffentliche Gelder für klinische Forschung bereitgestellt werden, um Studien zu Arzneimitteln unabhängig von pU durchzuführen – und eine optimale Behandlung der Patienten zu gewährleisten.


2019 ◽  
Vol 157 (05) ◽  
pp. 540-547 ◽  
Author(s):  
Lukas Münch ◽  
Elmar Herbst ◽  
Felix Dyrna ◽  
Florian B. Imhoff ◽  
Andreas B. Imhoff ◽  
...  

ZusammenfassungDie Ursachen für das Versagen von Rekonstruktionen des vorderen Kreuzbandes (VKB) sind vielfältig und erfordern einen multifaktoriellen Erklärungsansatz. Neben technischen operativen Fehlern müssen bei der Versagensanalyse auch die vielen für eine erneute VKB-Verletzung prädisponierenden Risikofaktoren berücksichtigt werden. Technische Fehler beinhalten vor allem die nicht anatomische Platzierung der tibialen und femoralen Bohrkanäle. Eine anatomische Position des femoralen Tunnels kann nur durch eine vom tibialen Bohrkanal unabhängige Anlagetechnik erreicht werden. Bei den Risikofaktoren lassen sich nicht modifizierbare und modifizierbare Risikofaktoren unterscheiden, wobei eine Kombination von mehr als einem Risikofaktor das Verletzungsrisiko erheblich steigert. Zu den nicht modifizierbaren Faktoren gehören die genetische Prädisposition, weibliches Geschlecht, junges Alter und eine allgemeine Hyperlaxität. Ein junges Patientenalter bei erstmaliger Verletzung stellt vor allem in Zusammenhang mit Hochrisikosportarten einen wesentlichen Risikofaktor für ein Transplantatversagen dar. Zu den modifizierbaren Faktoren gehören ein hoher Body-Mass-Index, Defizite im Sprunglandungsmechanismus, ein steiler posteriorer tibialer Slope und eine schmale Notchweite. Diese lassen sich durch neuromuskuläres Training oder zusätzliche operative Eingriffe verändern, sodass das Risiko einer weiteren Verletzung reduziert werden kann. Das operative Verfahren der Wahl zur Reduktion des tibialen Slopes ist die hohe tibiale Osteotomie. Hierdurch kann die anteriore Tibiatranslation verringert werden. Bei einem tibialen Slope von über 12° sollte ein derartiges Verfahren in Betracht gezogen werden. Eine zusätzliche laterale extraartikuläre Stabilisierung sollte vor allem bei Revisionsplastiken des VKB mit einer verbliebenen anterolateralen Rotationsstabilität erwogen werden. Auch bei Patienten, die durch Risikosportarten, begleitende Hyperlaxität oder zusätzliche Beteiligung der peripheren Strukturen bei VKB-Insuffizienz zur Hochrisikogruppe gezählt werden, sollte ein derartiger Eingriff diskutiert werden. Zudem kann der Belag des Sportfeldes modifiziert und somit Einfluss auf das Verletzungsrisiko genommen werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass nicht nur im Falle einer VKB-Reruptur eine fundierte Versagensanalyse erfolgen muss, sondern die genannten Faktoren schon bei der Risikoabschätzung in der Patientenaufklärung berücksichtigt werden sollten. Nur so kann eine gezielte und individualisierte Therapie durchgeführt werden.


Author(s):  
Jan Frölich ◽  
Tobias Banaschewski ◽  
Rainer Spanagel ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Gerd Lehmkuhl

Einleitung: Die wichtigsten Psychostimulanzien in der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung stellen Methylphenidat und Amphetaminsalze dar. Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit werden die pharmakologischen Charakteristika von Amphetaminpräparaten zusammengefasst. Außerdem werden die Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen im Vergleich zu Methylphenidat erläutert. Methodik: Die Arbeit basiert auf einer Medline-Recherche. Eingang fanden kontrollierte Studien und Metaanalysen zwischen 1980 und 2011. Verwendete Suchwörter waren Amphetamin, Amphetaminsalze, Lisdexamphetamin, kontrollierte Studien und Metaanalysen. Ergebnisse und Diskussion: Amphetaminpräparate weisen gegenüber Methylphenidat einige pharmakologische Besonderheiten auf, indem sie neben der Dopamin-Wiederaufnahmehemmung auch die Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin bewirken. Die klinische Wirksamkeit von Amphetaminpräparaten ist so gut wie die von Methylphenidat und das Nebenwirkungsspektrum als vergleichbar einzuschätzen. Bei ausbleibender Therapieresponse auf Methylphenidat kann vor dem Übergang auf eine Substanz zweiter Wahl durch den Einsatz eines Amphetaminpräparates die Ansprechrate auf Psychostimulanzien optimiert werden. Da potentiell bei nicht vorgeschriebener Einnahme im Erwachsenenalter eine erhöhte Missbrauchsgefahr von herkömmlichen Amphetaminpräparaten feststellbar ist, könnte darüber hinaus dem Propharmakon Lisdexamphetamin eine wichtige Bedeutung zukommen aufgrund einer robusten klinischen Wirksamkeit, eines besseren Wirkprofils und möglicherweise geringeren Missbrauchsgefahren. Schlussfolgerungen: Amphetaminpräparate sind eine wichtige Ergänzung zu Methylphenidat in der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Unklarheit besteht derzeit über eine differentielle Behandlungsindikation in Abhängigkeit der Symptomkonstellation und möglicher Komorbiditäten.


2019 ◽  
Vol 4 (2) ◽  
pp. 31-34
Author(s):  
Susanne Heim

Zusammenfassung. Die medikamentöse Behandlung ist wohl nirgends so umstritten wie in der Psychiatrie. Erkrankte lehnen oftmals jegliche „Chemie“ vehement ab und setzen allenfalls auf Homöopathie oder Naturheilmittel. Angehörige sind eher überzeugt, dass psychischen Erkrankungen nur mit Psychopharmaka zu heilen sind. Eine nüchtern abwägende Betrachtungsweise stößt bei beiden Parteien bestenfalls auf widerwillige Skepsis. So bleibt das Ringen um die Medikation auch in den betroffenen Familien ein Dauerbrenner.


2008 ◽  
Vol 08 (07) ◽  
pp. 443-451
Author(s):  
Thomas Rellum ◽  
Elke Boida ◽  
Jochen Gehrmann

ZusammenfassungAggressive Impulse sind primär physiologisch, entwicklungsabhängig und müssen von psychopathologischen Phänomenen mit Gewalt gegen andere unterschieden werden. Kinder, Jugendliche (und Erwachsene) sollten lernen, eigene Wünsche und Interessen sozial angemessen zu vertreten und durchzusetzen. Aggressives Verhalten erreicht im Entwicklungsverlauf etwa im Alter von zwei Jahren eine Höchstausprägung, persistiert nur bei einem relativ kleinen Anteil der Kinder und ist dann häufig assoziiert mit anderen sozialen Verhaltensauffälligkeiten. Frühes, d. h. noch vor dem 10. Lebensjahr beginnendes, aggressiv-dissoziales Verhalten ist prognostisch besonders ungünstig. Erziehungsunsicherheiten der Eltern, familiäre Strukturschwächen mit mangelnden Beziehungsangeboten bzw. sogar Gewalt als Erziehungsmittel, aber auch ein exzessiv hoher Medienkonsum begünstigen aggressiv-dissoziale Verhaltensmuster. Störungen im Sozialverhalten sind häufig assoziiert mit komorbiden Störungen, wie hyperkinetischen oder emotionalen Störungen. Die Interventionen sind stets interdisziplinär und umfassen pädagogische Maßnahmen, Elternberatung, Verhaltenstherapie, aber auch eine medikamentöse Behandlung. Neben Stimulanzien sind atypische Neuroleptika bzw. eine Kombination effektiv. Pädagogisch vorrangig sind eine Förderung der elterlichen Präsenz, eine frühe Intervention und Helfernetzwerke mit klaren Kooperationsstrukturen. Eskalierende Gewalt in Schulen erfordert eine besondere Aufmerksamkeit.


1999 ◽  
Vol 56 (11) ◽  
pp. 659-663 ◽  
Author(s):  
Nau ◽  
Behnke-Mursch

Die verursachenden Erreger von Hirnabszessen variieren in Abhängigkeit von der Grunderkrankung. Typisch sind Mischinfektionen aus Aerobiern und Anaerobiern. Hirnabszesse entwickeln sich meist subakut. Sensibelster Entzündungsparameter im Blut ist das C-reaktive Protein (bei 80–90% der Patien-ten erhöht). Die entscheidende diagnostische Maßnahme ist das kraniale CT ohne und mit Kontrastmittel (KM). Die rasche Kultur von Abszeßinhalt durch Punktion, Drainage oder Abszeßexzision ist entscheidend für die Erregeridentifikation. Eine alleinige Chemotherapie zur Abszeßbehandlung wird nur angewandt, wenn 1. multiple, tief gelegene und/oder sehr kleine Abszesse vorliegen oder 2. sich der Patient in einem so schlechten Allgemeinzustand befindet, daß ihm ein invasiver Eingriff nicht zugemutet werden kann oder 3. eine Hirnphlegmone und kein abgekapselter Abszeß vorliegt. Gebräuchliche operative Verfahren sind die Abszeßaspiration (meist nach stereotaktischer Abszeßpunktion), die offene Kraniotomie mit Abszeßexzision und die offene Abszeßevakuation ohne Kapselentfernung. Für die ungezielte Chemotherapie vor Erregernachweis bevorzugen wir die Kombination von Cefotaxim (3×2–4 g/d i.v.) mit Metronidazol (3–4×0,5 g/d i.v.). Kortikosteroide sind indiziert, wenn der Prozeß raumfordernd ist und eine Herniation droht oder multiple Abszesse vorliegen, die nur teilweise operativ angehbar sind, oder Hirnregionen mit besonderer Ödemneigung betroffen sind.


2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 230-237 ◽  
Author(s):  
Renteria

Epidemiologische Studien zeigen eine Prävalenz von Missbrauchserfahrungen bei Mädchen zwischen 14 und 33%. Indizien für einen Missbrauch sind zwar im Einzelnen unspezifisch, bei gleichzeitigem Auftreten jedoch bedeutungsvoll: Somatische Indizien sind sexuell übertragbare Erkrankungen, Schwangerschaft, unerklärbare Blutungen, rezidivierende genitale Beschwerden. Psychosoziale nichtsexuelle Indikatoren sind neu aufgetretene Verhaltensschwierigkeiten, Ausreissen, Esstörungen etc; Psychosexuelle Indikatoren sind eine Hypersexualisation der Sprache und des Verhalten, ein gestörtes Körpergefühl und gestörte Geschlechstidentität. Als indirekt beweisende Befunde gelten neben alten Genital oder/und Analläsionen Einrisse des Hymens bis auf den Insertionssaum, die sich an tpyischer Stellle im hinteren Bereich der Kommissur finden. Die Abklärung und Betreuung von Kindern, bei denen Verdachtsmomente, aber keine sicheren Indizien bestehen, setzt eine hohe Kompetenz und eine multdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kindergynäkologen, Kinderpsychiatern, Kinderschutzgruppen und eventuell weiteren beteiligten Fachleuten voraus, um einerseits nicht ungerechtfertigt Familienstrukturen schwer zu belasten und damit den Kindern zu schaden, um andererseits aber auch sicherzustellen, dass die Opfer eine umfassende akute und langfristige medizinische und psychosoziale Betreuung erfahren.


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