Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf die psychische Gesundheit – eine Erörterung von Effekten im Globalen Süden

2020 ◽  
Vol 28 (1) ◽  
pp. 65-67
Author(s):  
Elisabeth Rataj ◽  
habil. Susan Garthus-Niegel

ZusammenfassungExtremwetterereignisse nehmen durch den Klimawandel zu. Zu den gesundheitlichen Auswirkungen zählen psychische Erkrankungen. Diese stellen besonders im Globalen Süden eine hohe Gesundheitslast dar. Sie sind ungenügend erfasst und erforscht.

2004 ◽  
Vol 25 (3) ◽  
pp. 123-139 ◽  
Author(s):  
Christine Altstötter-Gleich

Zusammenfassung: Es werden zwei Studien zur Testgüte eines Messinstruments (GTS+) berichtet, das auf der Basis der Items des BSRI und des EPAQ sowie eines Itempools zur Erfassung von Expressivität und Instrumentalität ( Altstötter-Gleich, 1996 , 1998 ) konstruiert wurde. Es enthält Adjektive, die einerseits gut zwischen Geschlechterstereotypen trennen und andererseits über eine hohe soziale Erwünschtheit verfügen. Explorative und konfirmatorische Faktorenanalysen verweisen auf die Separierbarkeit der Dimensionen Expressivität und Instrumentalität, die interne Konsistenz der Skalen ist hoch. Am Beispiel von Konstrukten der psychischen Gesundheit, erhoben mittels des Trierer Persönlichkeitsfragebogens ( Becker, 1989 ) und des NEO-FFI ( Borkenau & Ostendorf, 1993 ), werden erste Belege für die Konstruktvalidität der Skala erbracht, indem aus dem Androgyniekonzept ableitbare Annahmen zum Zusammenhang zwischen Expressivität, Instrumentalität und Facetten psychischer Gesundheit überprüft werden.


2020 ◽  
Vol 63 (12) ◽  
pp. 1470-1482
Author(s):  
Niklas Nutsch ◽  
Kayvan Bozorgmehr

Zusammenfassung Einleitung Internationale Studien belegen eine hohe psychische Krankheitslast bei Geflüchteten. Postmigratorische Stressoren im Zufluchtsland können die psychische Gesundheit beeinträchtigen und zu Depressionen führen. Ziel Die Studie untersucht, ob postmigratorische Stressoren mit der Prävalenz depressiver Symptome bei erwachsenen Geflüchteten in Deutschland assoziiert sind. Methoden Sekundärdatenanalyse basierend auf für Deutschland repräsentativen Querschnittsdaten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten 2016 (N = 4465). Depressivität wurde mit dem Patient Health Questionnaire‑2 (PHQ-2) erfasst. Unadjustierte und adjustierte Odds Ratios (OR) und 95 %-Konfidenzintervalle (KI) wurden anhand binär logistischer Regressionsmodelle berechnet, um Zusammenhänge zwischen Depressivität und soziodemografischen, postmigratorischen und psychosozialen Faktoren zu untersuchen. Ergebnisse Depressive Symptome weisen 19,4 % der befragten Geflüchteten auf. Fast alle einbezogenen Postmigrationsstressoren sind nach Adjustierung für soziodemografische und psychosoziale Faktoren statistisch signifikant mit Depressivität assoziiert. Erwerbslosigkeit (aOR = 1,48 [1,04–2,12]), Einsamkeit (aOR = 1,14 [1,10–1,18]) und ein abgelehnter oder noch nicht entschiedener Asylantrag (aOR = 1,34 [1,06–1,70]) erhöhen die Chance für depressive Symptome, während eine stattgefundene Anhörung (aOR = 0,71 [0,56–0,91]) und eine höhere Wohnzufriedenheit (aOR = 0,94 [0,91–0,98]) die Chance für Depressivität verringern. Diskussion Postmigrationsstressoren bei Geflüchteten sind mit dem Vorkommen depressiver Symptome assoziiert. Die Berücksichtigung belastender und protektiver Faktoren der Postmigrationsphase in sozialpolitischen Maßnahmen kann die psychische Krankheitslast in Flüchtlingspopulationen reduzieren.


2019 ◽  
Vol 82 (10) ◽  
pp. 801-807
Author(s):  
Sophie Köhler ◽  
Marcus Heise ◽  
Jens Abendroth ◽  
Susanne Sommer ◽  
Thomas Frese

Zusammenfassung Ziel der Studie Das Erwartungsbild von ÄrztInnen in Weiterbildung (ÄiW) an Kompetenzzentren ist in Teilen noch unklar. Vergangene Studien zeigten, dass sich hohe Arbeitsbelastung und Stressempfinden negativ auf die psychische Gesundheit auswirken und junge ÄrztInnen ab dem Berufseinstieg begleiten. Gibt es bei ÄiW im Fach Allgemeinmedizin Unterschiede im subjektiven Arbeitsbelastungsempfinden im stationären und ambulanten Bereich? Wie wirkt sich eine hohe subjektive Arbeitsbelastung auf Bedürfnisse/Wünsche der ÄiW an die Kompetenzzentren aus? Methodik Design: Querschnittserhebung März - Juni 2017 in Sachsen-Anhalt, Stichprobe: alle bei der KOSTA registrierte ÄiWs (n=221) Messinstrument: Selbst entwickelter Fragebogen (Wünsche an ein Kompetenzzentrum, Soziodemographie, Weiterbildungsbiografie, Evaluation bisheriger Weiterbildung im ambulanten und stationären Bereich, Fragebogen zur Erfassung beruflicher Gratifikationskrisen (ERI). Ergebnisse Insgesamt gingen 73 Antworten der ÄiWs ein (33,0%). Alle 73 Antworten wurden in der Analyse berücksichtigt. Auf einem Mittelwertindex von 1 (minimale Stressverausgabung) bis 4 (maximale Stressverausgabung) wurde eine höhere Arbeitsbelastung im stationären Weiterbildungssektor (MW stationär: 2,8 vs. ambulant: 2,1; p<0,01) angegeben. Die subjektive Arbeitsbelastung stieg signifikant mit dem Ausmaß der geleisteten Überstunden an (stationär: η²=18,3%, p=0,02; ambulant: η²=28,3%, p<0,01). Überdurchschnittlich Belastete äußerten tendenziell häufiger Bedarf nach lückenloser Weiterbildungsplanung (Prozentsatzdifferenz d%=0,31), nach Betreuung durch einen Mentor (d%=0,15) und informellem Austausch mit KollegInnen (d%=0,19). Das durch die ÄiWs empfundene Belastungsniveau erwies sich dagegen als unabhängig von personenbezogenen und demografischen Merkmalen. Schlussfolgerung Der Betreuungsbedarf von ÄiW durch Weiterbildungsmanager und Mentoren wird durch ein erhöhtes Belastungsniveau gesteigert. Dies muss bedacht werden, um für jeden ÄiW einen individuellen Beratungsansatz bieten zu können.


2014 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
Author(s):  
Rainer Richter

EinleitungPsychische Erkrankungen gehören zu den Volkskrankheiten des 21. Jahrhunderts. Die Bundespsychotherapeutenkammer hält deshalb ein Aktionsprogramm,,Psychische Gesundheit“ für notwendig, um wirksame Präventionsansätze ressortübergreifend zusammenzuführen und damit zu stärken. Durch frühzeitige und niedrigschwellige Maßnahmen können psychische Erkrankungen vermieden, die Versorgungssysteme entlastet und Wartezeiten auf eine leitliniengerechte Behandlung deutlich reduziert werden.


2020 ◽  
Vol 145 (23) ◽  
pp. 1701-1707
Author(s):  
Omar Hahad ◽  
Manfred E. Beutel ◽  
Donya A. Gilan ◽  
Matthias Michal ◽  
Andreas Daiber ◽  
...  

ZusammenfassungImmer mehr Studien unterstreichen die Rolle von Lärm und Luftverschmutzung als bedeutsame Umweltrisikofaktoren. Ungeklärt ist, welche Einflüsse Lärm und Luftverschmutzung auf die psychische Gesundheit ausüben. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Umgebungslärm (vor allem Verkehrslärm) und verschiedene Bestandteile von Luftverschmutzung (vor allem Feinstaub) das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Psychosen und Suizid erhöhen können. Pathophysiologische Mechanismen umfassen sowohl biologische (wie oxidativen Stress und Inflammation) als auch psychosoziale Faktoren (wie mentalen Stress). Umweltrisikofaktoren wie Lärm und Luftverschmutzung können einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit ausüben. Aufgrund der teils heterogenen Studienergebnisse und der limitierten Verfügbarkeit von methodisch hochwertigen Längsschnittstudien sind zwingend weitere Untersuchungen notwendig, um tiefere Einblicke in diese Zusammenhänge zu erhalten.


Author(s):  
Gabriele Buruck ◽  
Sophia Haitsch

Zusammenfassung Hintergrund Im Jahr 2020 waren 5,7 Mio. Menschen in Gesundheits- und Pflegeberufen tätig. Der Kontakt mit anderen Menschen ist in diesen Berufen Teil des Arbeitsauftrags und der Mensch ist der Arbeitsgegenstand. Ziel der Arbeit Das Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der Auswirkung von psychischer Belastung (Arbeitsintensität, Spielräume), emotionaler Erschöpfung und emotionalen Kompetenzen (Regulation) auf das psychische Wohlbefinden bei Beschäftigten in Gesundheitsberufen. Material und Methoden Die Erhebung der Querschnittstudie von 624 Beschäftigten aus der Altenpflege und dem Rettungsdienst (72,5 % weiblich) erfolgte im Rahmen zweier Projekte zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Zum Einsatz kamen standardisierte validierte Verfahren, welche mittels Korrelationsanalysen sowie einer hierarchischen Regressionsanalyse zur Vorhersage des psychischen Wohlbefindens ausgewertet wurden. Ergebnisse Hohe Arbeitsintensität, hohe Spielräume, hohe emotionale Erschöpfung und eine hohe emotionale Kompetenz (Regulation) tragen zur Aufklärung des psychischen Wohlbefindens bei (R2 = 33 %). Schlussfolgerung Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass neben dem Erleben von Arbeit und Gesundheit auch emotionale Kompetenzen einen Einfluss auf die psychische Gesundheit bei Beschäftigten in Gesundheitsberufen haben. Damit leistet die Studie einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung von Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements in diesen Berufsgruppen.


2021 ◽  
Author(s):  
Stephanie Karg ◽  
Katharina Rathmann ◽  
Kevin Dadaczynski

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Kinder und Jugendliche mit Behinderung und krankheitsbedingter Einschränkung zählen zu einer vulnerablen Bevölkerungsgruppe. Bislang liegen für Deutschland allerdings wenige Erkenntnisse zum Vergleich der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung und krankheitsbedingter Einschränkung vor. Methodik Als Datenbasis diente die KiGGS-Welle 2 des Robert Koch-Instituts aus den Jahren 2014–2017. In die Auswertung wurden mithilfe der Elternbefragung insgesamt 11 830 Kinder und Jugendliche im Alter von 3–17 Jahren und 5222 Kinder und Jugendliche zwischen 11–17 Jahren mittels Selbsturteil einbezogen. Als Outcomes der psychischen Gesundheit wurden psychische Auffälligkeiten (SDQ, Elternurteil) und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Kidscreen, Selbsturteil) herangezogen. Neben univariaten Häufigkeitsauswertungen wurden bivariate Analysen mittels Kreuztabellen mit Chi²-Signifikanzprüfung und multivariate Analysen mittels binär-logistischer Regression durchgeführt. Ergebnisse Bei 16,5% der 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen berichten die Eltern psychische Auffälligkeiten im grenzwertigen oder auffälligen Bereich. Eine niedrige gesundheitsbezogene Lebensqualität berichten 48,4% der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von 11–17 Jahren. Kinder und Jugendliche mit Behinderung und Einschränkung weisen eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für psychische Auffälligkeiten (OR: 5,11) und für eine niedrige gesundheitsbezogene Lebensqualität (OR: 1,50) auf. Schlussfolgerung Die Ergebnisse verdeutlichen einen Handlungsbedarf zur Stärkung der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung und/oder krankheitsbedingter Einschränkung. Hierbei nehmen die Bildungs- und Erziehungssettings Kindergarten und Schule eine hohe Bedeutung ein.


2021 ◽  
Vol 10 (06) ◽  
pp. 526-530
Author(s):  
Manfred Beutel ◽  
Tobias Möhler

ZusammenfassungImmer mehr Studien belegen die Einflüsse von Lärm und Luftverschmutzung als bedeutsame Umweltrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Weniger gut geklärt ist, wie diese Faktoren die psychische Gesundheit beeinflussen. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Umgebungslärm (vor allem Verkehrslärm) und verschiedene Bestandteile von Luftverschmutzung (vor allem Feinstaub) das Risiko für psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen, erhöhen können. Pathophysiologische Mechanismen umfassen das enge Zusammenspiel von biologischen (wie oxidativem Stress und Inflammation) und psychosozialen Faktoren (wie mentalem Stress, subjektive Lärmbelästigung und -sensitivität). Umweltrisikofaktoren wie Lärm- und Luftverschmutzung können einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit ausüben. Aufgrund der teils heterogenen Studienergebnisse und der limitierten Verfügbarkeit von methodisch hochwertigen Längsschnittstudien sind zwingend weitere Untersuchungen notwendig, um die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen und präventive Maßnahmen abzuleiten.


2021 ◽  
Vol 71 (11) ◽  
pp. 435-436
Author(s):  
Anne Karow

Die Aufgabe der digitalen Transformation wird mit allen Chancen und Risiken als eine der größten Herausforderungen für unsere künftige gesellschaftliche Entwicklung benannt und beeinflusst auch beschleunigt und intensiviert durch die Pandemieerfahrungen alle Bereiche der Medizin. Insofern ist es nur konsequent, dass das Leitthema der diesjährigen DGPPN vom 24.–27. November 2021 „Digitale Transformation und psychische Gesundheit“ heißt. Der DGPPN Vorstand stellt in den Mittelpunkt des Kongresses zentrale Fragen nach einem direkten Einfluss der Digitalisierung und den Auswirkungen technischer Innovationen auf psychische Erkrankungen, als auch auf die Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen und auf die Menschen, die jetzt oder künftig mit Hilfe digitaler Anwendungen ihre Patienten in ihrem Krankheitsprozess behandeln und bei ihrer Genesung begleiten. Es werden wichtige Themenfelder wie die Rolle der therapeutischen Beziehung im digitalen Raum oder die Vorteile und Risiken einer frühen Vorhersage von Krankheitsentwicklungen durch große Datenanalysen mit Konsequenzen für die Betroffenen und ihre Familien und datenschutzrechtlichen und ethischen Fragestellungen benannt.


2018 ◽  
Vol 37 (01/02) ◽  
pp. 38-42
Author(s):  
K. Henkel

ZusammenfassungEs besteht eine hohe Komorbidität zwischen primären Kopfschmerzen und psychischen Erkrankungen. Eine gegenseitige Verstärkung und gemeinsame ätiologische Faktoren werden vermutet und wurden zum Teil nachgewiesen, so zum Beispiel bei Migräne und Depressionen. Eine nosologische Einteilung als sekundärer “Kopfschmerz zurückzuführen auf eine psychiatrische Störung“ verlangt eine hinreichende Evidenz für eine Auslösung oder wesentliche Verstärkung des Kopfschmerzes durch die psychische Erkrankung. Dieser Nachweis kann nur in Einzelfällen erfolgen. Größere systematische Untersuchungen fehlen. Die International Classification of Headache Disorders der International Headache Society erkennt auch in ihrer dritten Auflage (Beta-Version) nur die Somatisierungsstörung und die psychotische Störung als mögliche psychische Erkrankungen für die Auslösung sekundärer Kopfschmerzen an. Im Anhang der Klassifikation finden sich weitere psychische Erkrankungen, die möglicherweise sekundäre Kopfschmerzen auslösen können. Weitere prospektive und Längsschnittstudien sind nötig, um diese Zusammenhänge künftig besser beurteilen zu können.


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