scholarly journals Ja ich will! – Permission Marketing im deutschen Profifußball

Author(s):  
Dominic Habenstein

ZusammenfassungEine zentrale Herausforderung der digitalen Transformation ist der Umgang mit personenbezogenen Daten. Zur persönlichen Kommunikation mit Konsumenten (etwa via E‑Mail) benötigen Organisationen die vorherige Einwilligung ihrer Kunden. Mit der Erlangung ebendieser tun sich Institutionen jedweder Branche, so auch professionelle Fußballclubs, jedoch schwer. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es daher herauszuarbeiten, wie die Akquise der Werbeeinwilligung von Vereinskunden (unter Beachtung der EU-DSGVO Anforderungen) mit hohem Aufforderungscharakter ausgestaltet werden kann. Die Einwilligungsbereitschaft selbst ist dabei als Privacy-Calculus-Abwägung anzusehen, die insbesondere durch die Datenschutzbedenken und die Auskunftsbereitschaft eines Individuums abgebildet wird. Ein exploratives Online-Experiment mit 624 Probanden diente zur Untersuchung, ob Vereine durch den Einsatz von Incentives, Erläuterungstexten oder Wahl des Erhebungskanals Einfluss auf die Auskunftsbereitschaft und Datenschutzbedenken (und somit die Einwilligungsbereitschaft) ihrer Vereinskunden nehmen können und ob die Vereinsverbundenheit eines Individuums beeinflussend wirkt. Es zeigt sich, dass eine hohe Erläuterungstiefe im Moment der Datenabgabe sowie die Wahl des geeigneten Erhebungskanals die Auskunftsbereitschaft signifikant erhöhen und Datenschutzbedenken verringern können. Zudem weisen Vereinskunden per se und (in geringem Maße) auch in Abhängigkeit von ihrer Vereinsverbundenheit geringere Datenschutzbedenken auf als Kunden klassischer Unternehmen. Dies vereinfacht die Akquise von Werbeeinwilligungen zwar tendenziell, sollte vereinsseitig jedoch nicht als Selbstläufer missverstanden werden, sondern ist als Vertrauensvorschuss mit erhöhter Transparenznotwendigkeit zu verstehen. In der Praxis machen die Profivereine sich diese Potenziale tendenziell wenig zunutze, sondern neigen zu Intransparenz und optimierbarer Rechtskonformität.

Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
T. Bahmer ◽  
J. Wälscher ◽  
C. Fisser ◽  
E. E. Groth ◽  
T. Schreiber ◽  
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Zusammenfassung Einleitung Der demografische Wandel in der Gesellschaft und innerhalb der Ärzteschaft ebenso wie sich ändernde gesellschaftliche Vorstellungen und Normen in Bezug auf das Verhältnis von Beruf und Freizeit führen zu Herausforderungen in der Arbeitsplatzgestaltung im Krankenhaus. Daneben steht die Organisation der ärztlichen Weiterbildung unter dem zunehmenden Einfluss einer sich immer weiter spezialisierenden Medizin sowie einer zunehmenden Ökonomisierung der ärztlichen Tätigkeit. Vor diesem Hintergrund haben wir junge Ärztinnen und Ärzte in der pneumologischen Weiterbildung zu verschiedenen Aspekten der Weiterbildungsqualität und Arbeitsorganisation befragt. Methoden Von September bis November 2019 wurde über 2 Monate eine Online-Befragung junger Pneumologinnen und Pneumologen durchgeführt. Die Aufforderung zur Teilnahme wurde über wiederholte E-Mails (initiale E-Mail und 2 Erinnerungen nach 2 und 6 Wochen) durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) bzw. den Bund deutscher Pneumologen (BdP) versendet. Der Fragebogen umfasste 7 Themenbereiche und maximal 62 Fragen. Neben eigens entwickelten Fragen, die sich an ähnlichen Befragungen anderer Fachdisziplinen orientierten, wurde auch das Modell beruflicher Gratifikationskrisen zur Messung psychosozialer Arbeitsbelastung angewendet (16 Fragen). Ergebnisse An der Befragung nahmen n = 224 Teilnehmer teil (33,8 ± 4,5 Jahre alt, 5,4 ± 2,9 Weiterbildungsjahr, 54,4 % weiblich, 86,8 % mit deutscher Nationalität). Etwas weniger als die Hälfte der Befragten (n = 103, 46 %) gab an, mit den Arbeitsbedingungen grundsätzlich zufrieden zu sein, n = 60 (27 %) zeigten sich unentschlossen. Die hingegen eher oder sehr unzufriedenen Teilnehmer gaben als hauptsächliche Gründe für ihre Unzufriedenheit eine hohe zeitliche Arbeitsbelastung, Arbeitszeitverdichtung (Zeitdruck) sowie eine fehlende Ausrichtung der Arbeitsabläufe an den Bedürfnissen der ärztlichen Berufsgruppe an. Trotz der überwiegenden Zufriedenheit ergab der Gratifikationsquotient (ER-Ratio) für die Mehrheit der Teilnehmer (n = 166; 88,3 %) ein ungünstiges Verhältnis von erbrachtem Aufwand zu erfahrener Belohnung (adjustierter Durchschnittswert 1,89 ± 2,18). Diskussion Im europäischen und internationalen Vergleich verfügt das deutsche Gesundheitssystem nicht nur über eine hohe Qualität der Patientenversorgung, sondern auch der Arbeitsplatzqualität. Steigende Ansprüche an die Beschäftigten und ihre Auswirkung im Sinne einer Gratifikationskrise stellen allerdings nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der angestellten Ärztinnen und Ärzte dar, sondern können auch die Attraktivität des Berufs reduzieren und Abwanderung in andere Tätigkeitsfelder oder Länder begünstigen. Gerade in der Pneumologie, einem Fach mit stetig wachsender Bedeutung in der klinischen Versorgung, ist die Sicherung eines pneumologischen Nachwuchses von besonderer Bedeutung, und beeinflussbare Faktoren bez. der Arbeitsplatzgestaltung und Weiterbildungsqualität sollten deshalb so gut und so bald wie möglich positiv gestaltet werden. Die Ergebnisse der hier durchgeführten Befragung können den Weiterbildungsverantwortlichen und Entscheidern im Gesundheitssystem helfen, die notwendigen Maßnahmen möglichst nah an den tatsächlichen Bedürfnissen der Zielgruppe, der nachwachsenden Ärzteschaft, zu orientieren.


2020 ◽  
Vol 47 (04) ◽  
pp. 214-217 ◽  
Author(s):  
Jens Bohlken ◽  
Friederike Schömig ◽  
Thorsten Seehagen ◽  
Sabine Köhler ◽  
Klaus Gehring ◽  
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Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel Bisher gibt es keine Studien zu den Erfahrungen und zum Belastungserleben bei Pandemien von ambulant tätigem medizinischem Personal. Es sollen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 auf niedergelassene Neurologen und Psychiater untersucht werden. Methode Es erfolgte eine E-Mail- und Fax-gestützte Befragung von 2072 niedergelassenen Psychiatern und Neurologen mit Fragen zur subjektiven Belastung, dem Erleben von realer Gefährdung und besonderen Bedingungen der Praxisorganisation. Ergebnisse Der Rücklauf betrug n = 396 (19 %). Mehr als 60 % der Ärzte fühlen sich stark bis sehr stark eingeschränkt. Mehr als ein Drittel machen sich große und sehr große Sorgen und sehen zudem eine hohe oder sehr hohe Gefahr einer eigenen Infektion. Für ein weiteres Drittel trifft das eher nicht zu. 91 % hatte in der letzten Arbeitswoche März keinen wissentlichen Kontakt zu COVID-19-positiv Getesteten. Ein Drittel fühlt sich persönlich finanziell bedroht und Umsatzverluste der Praxis werden erwartet. 18 % der Befragten macht die Corona-Pandemie große bis sehr große Angst. Schlafstörungen, die nahezu jede Nacht auftreten, sind mit 9 % selten. Schlussfolgerung Ambulant tätige neuropsychiatrische Fachärzte berichten erhebliche Einschränkungen und Belastungen sowie eine Reihe von negativen Konsequenzen.


2003 ◽  
Vol 32 (1) ◽  
Author(s):  
Martin Abraham
Keyword(s):  
Per Se ◽  

ZusammenfassungFür die Erklärung der Stabilität von Ehen wie nichtehelichen Partnerschaften wird häufig auf die Idee der spezifischen Investition zurückgegriffen. Vor allem in der neuen Haushaltsökonomie wird angenommen, dass beispielsweise gemeinsame Kinder oder geteilter Immobilienbesitz die Partner durch erhöhte Ausstiegskosten aneinander binden. Obwohl die stabilisierende Wirkung dieser Faktoren in zahlreichen Untersuchungen empirisch belegt wurde, bleibt jedoch unklar, wie die Entstehung dieser spezifischen Investitionen zu erklären ist. Insbesondere unvollständige Information über den Partner am Anfang der Beziehung und die häufig ungleichgewichtige Verteilung spezifischer Investitionen führen zu hohen Risiken und reduzieren die Bereitschaft, derartige Verpflichtungen einzugehen.Warum in Partnerschaften trotzdem sehr hohe Investitionen getätigt werden, wird unter Rückgriff auf tausch- und lerntheoretische Argumente deutlich, mit deren Hilfe die Beziehung als dynamischer Prozess modelliert wird. Akteure tauschen am Anfang ihrer Partnerschaft schrittweise kleine Investitionen, die sich im Laufe der Zeit für beide zu einer hohen Austrittsschwelle summieren können und so auch hohe, einseitige Investitionen eines Partners ermöglichen. Da jedoch eine hohe Beziehungsstabilität aufgrund der Unsicherheit über deren weitere Entwicklung nicht per se vorteilhaft ist, werden die Akteure die Geschwindigkeit dieses bilateralen Investitionsprozess im Hinblick auf die gewünschte Bindungswirkung steuern. Getestet wird dieses Modell am Beispiel der Partnerschaften von Unternehmensbesitzern, die aufgrund der engen Verknüpfung von Haushalt und Erwerbstätigkeit ein besonderes Interesse an stabilen privaten Beziehungen besitzen. Anhand der Mannheimer Scheidungsstudie kann gezeigt werden, dass Unternehmensbesitzer und ihre Ehepartner früher zentrale Ereignisse in der Partnerschaftsbiographie - wie z.B. das erste gemeinsame Kind - durchlaufen. Dieser beschleunigte Investitionsprozess führt schließlich konsequenterweise zu einer höheren Stabilität der Ehen von Unternehmensbesitzern.


2021 ◽  
Vol 46 (02) ◽  
pp. 155-167
Author(s):  
Peter Oelzner ◽  
Gunter Wolf

ZusammenfassungANCA-assoziierte Vaskulitiden (AAV) sind nekrotisierende Vaskulitiden der kleinen bis mittelgroßen Gefäße, welche die Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), die mikroskopische Polyangiitis (MPA) und die Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) umfassen. AAV gehen häufig mit Organfunktion-bedrohenden Manifestationen und einer entsprechend erhöhten Mortalität einher. Für die Planung von Diagnostik, Therapie und Langzeitbetreuung ist daher eine Risikostratifizierung im Hinblick auf Mortalität, Entwicklung schwerer Organinsuffizienzen, insbesondere einer terminalen Niereninsuffizienz, mögliche Therapieresistenz, Rezidive, Infektionen und Malignome erforderlich. Wichtige Risikofaktoren für erhöhte Mortalität und/oder terminale Niereninsuffizienz sind neben der renalen Beteiligung per se eine bereits zum Zeitpunkt der Diagnose deutlich eingeschränkte renale Funktion einschliesslich initialer Dialysepflichtigkeit, eine hohe initiale Aktivität der AAV gemessen am Birmingham Vaskulitis Activity Score, aber auch kardiale und gastrointestinale Manifestationen, Infektionen, Anämie sowie ein Alter von>65 Jahren. Histologisch ist der Nachweis chronischer irreversibler glomerulärer und tubulärer Läsionen in der Nierenbiopsie mit einer schlechten Prognose im Hinblick auf die Nierenfunktion assoziiert. Basierend auf der histopathologischen Klassifikation der ANCA-assoziierten Glomerulonephritis (GN) ist der Befund einer sklerosierenden GN mit einer besonders ungünstigen Prognose assoziiert, während die fokale GN sehr selten zur terminalen Niereninsuffizienz führt. MPO-ANCA zeigen eine Assoziation mit chronischen Läsionen in der Nierenbiopsie sowie erhöhter Mortalität und erhöhtem Risiko für terminale Niereninsuffizienz. Im Hinblick auf die pulmonale Beteiligung sind alveoläre Hämorrhagie und interstitielle Lungenerkrankung mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Bei EGPA wird die Prognose entscheidend durch die Kardiomyopathie bestimmt. Risikofaktoren für Rezidive weichen erheblich von denen für Mortalität und terminale Niereninsuffizienz ab. Ein erhöhtes Rezidivrisiko besteht bei Nachweis von PR3-ANCA, GPA und pulmonaler Beteiligung. Auch bei granulomatösen Läsionen, Beteiligung des oberen Respirationstraktes und kardiovaskulären Manifestationen wird ein erhöhtes Rezidivrisiko beschrieben. Im Gegensatz zur Assoziation einer initial schlechten Nierenfunktion mit Mortalität und terminaler Niereninsuffizienz, wurde für Patienten mit initial guter Nierenfunktion ein erhöhtes Rezidivrisiko gezeigt. Weitere Risikofaktoren für Rezidive sind Staphylokokken-Besiedelung der Nase, frühere Rezidive und ANCA-Positivität nach Remissionsinduktion. Titeranstieg oder Wiederauftreten von ANCA zeigen nur eine moderate Beziehung zum Rezidivrisiko. Der prädiktive Wert für Rezidive ist offenbar bei bestimmten Subgruppen, wie bei Patienten mit renaler Beteiligung und pulmonaler Hämorrhagie sowie bei mit Rituximab-behandelten Patienten besser als bei Patienten mit granulomatösen Manifestationen. Daher ist eine Therapieentscheidung allein auf Basis der Entwicklung der ANCA-Titer nicht möglich. Risikofaktoren für schwere Infektionen sind höher dosierte und prolongierte Glukokortikoidtherapie, Leuko- und Lymphopenie, höheres Lebenalter, Niereninsuffizienz und pulmonale Beteiligung. Die Malignomrate insbesondere für Nicht-Melanom-Hauttumoren, Harnblasenkarzinome und Leukämie ist bei AAV erhöht und zeigt eine Assoziation mit hohen kumulativen Cyclophosphamiddosen. Da insbesondere frühzeitige irreversible Organschäden die Prognose bestimmen und Rezidive die Entwicklung irreversibler Schäden treiben, sind frühestmögliche Diagnose und Therapie sowie rasches Erkennen und Vermeiden von Rezidiven essentiell für die Risikominimierung.


2018 ◽  
Vol 23 (4) ◽  
pp. 26-31 ◽  
Author(s):  
Aleksandar Grubor ◽  
Nenad Đokić ◽  
Nikola Milićević

2020 ◽  
Vol 99 (07) ◽  
pp. 464-472
Author(s):  
Sami Shabli ◽  
Katharina Heuermann ◽  
David Leffers ◽  
Franziska Kriesche ◽  
Matthias Raspe ◽  
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Zusammenfassung Einleitung Eine erhöhte psychosoziale Arbeitsbelastung kann negativen Einfluss auf die Gesundheit haben. Ein probates Mittel zur Erfassung ist das Gratifikationskrisenmodell. Eine Einordung dieser Betrachtung für HNO-Ärzte in Weiterbildung in Deutschland liegt bislang nicht vor, sodass eine erste Umfrage zur aktuellen Weiterbildungssituation durchgeführt wurde. Material und Methoden Die Online-Umfrage beinhaltete die Kurzfassung des validierten Fragebogens zum Gratifikationskrisenmodell nach Siegrist. Die Umfrage wurde per E-Mail an alle HNO-Assistenzärzte in Deutschland, die der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie bekannt waren, von April bis Juli 2019 versandt. Ergebnisse Bei den Teilnehmern lag in 92,3 % eine Gratifikationskrise vor, ER-Ratio über 1. Der Mittelwert betrug 1,57 ± 0,43, adjustiert 2,16 ± 1,36. Die Verausgabungsskala lag bei 10,71 ± 1,40 (3–12), adjustiert 85,72 ± 15,52, die Belohnungsskala bei 16,58 ± 2,86 (7–28), adjustiert 45,61 ± 13,63, die Verausgabungsneigung bei 17 ± 3,37 (6–24), adjustiert 61,14 ± 18,73. Eine hohe ER-Ratio war positiv signifikant korreliert hinsichtlich der Dauer der Weiterbildungszeit, der Anzahl an Arbeitsstunden/Woche und der Anzahl an geleisteten Diensten im Monat. Schlussfolgerung Die erfasste hohe psychosoziale Arbeitsbelastung ist vergleichbar mit Assistenzärzten anderer Fachrichtungen. Sie steht in Zusammenhang mit hoher Arbeitszeit (Stunden, Dienste) und mit dem Fortschritt der Weiterbildung. Die Belastung kann mithilfe von Selbstinitiative verbessert werden und könnte mit der Unterstützung der klinikinternen Akteure ergänzt werden.


2007 ◽  
Vol 22 (3) ◽  
pp. 5-26 ◽  
Author(s):  
Hélène Yildiz

Researchers have paid scant attention to the obligation of marketers to obtain prospective customers' permission to use e-mail as a marketing tool. To clarify the authorization process, we apply the psychosocial theory of commitment and consider the mediator role of trust. We demonstrate that the prospective customer, by filling out an authorization form, places confidence in his applicant and commits himself for the future. The prospective customer should thus accept more easily new authorization requests from this applicant and develop in its favor longer term loyalty commitment. An empirical test of these assumptions, realized through experimentation, consolidates these theoretical proposals.


2017 ◽  
Vol 155 (03) ◽  
pp. 310-317
Author(s):  
Elia Langenmair ◽  
Lukas Konstantinidis ◽  
Norbert Südkamp ◽  
Peter Helwig
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Der Hüftprotheseninfekt ist eine häufige und schwerwiegende Komplikation mit weitreichenden sozioökonomischen Konsequenzen. Die inkonsistente Datenlage sowie das Fehlen verbindlicher Leitlinien führen zu unterschiedlichen diagnostischen und therapeutischen Behandlungsstrategien. Ziel dieser Arbeit ist es, das aktuelle diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Hüft-TEP-Infekt in deutschen Krankenhäusern darzustellen, dieses mit der aktuellen Studienlage zu verknüpfen und die Bereitschaft deutscher Kliniken zur Beteiligung an prospektiven multizentrischen Studien zu evaluieren. Material und Methoden Ein Onlinefragebogen wurde zur digitalen Bearbeitung via E-Mail an endoprothetisch tätige Krankenhäuser und Kliniken versandt. Das Spektrum umfasste Kreiskrankenhäuser, Kliniken mit privaten Trägern, nicht universitäre Maximalversorger, berufsgenossenschaftliche Kliniken (BG-Kliniken) und Universitätskliniken. Ergebnisse Es beteiligten sich 107 Kliniken an der Umfrage, das entspricht einer Beteiligungsrate von 27,6%. Diese Kliniken führen jährlich ca. 2951 septische Hüft-TEP-Wechsel durch. Der zweizeitige septische Hüft-TEP-Wechsel ist das bevorzugte Vorgehen beim septischen Hüft-TEP-Wechsel. Der Algorithmus nach Zimmerli und Kollegen findet weitläufig Anerkennung. Bezüglich zentraler Inhalte der septischen Revisionsendoprothetik – langes vs. kurzes Intervall im Rahmen des zweizeitigen Hüft-TEP-Wechsels, Dauer der intravenösen und oralen Antibiose, zementierte vs. nicht zementierte Implantationsverfahren, Nachuntersuchungsintervalle – besteht ein inhomogenes intra- und interklinisches Vorgehen. Es konnte eine hohe Bereitschaft zur Teilnahme an klinischen Studien festgestellt werden. Schlussfolgerung Die kontroverse Studienlage resultiert in multiplen therapeutischen Ansätzen. Die hohe Bereitschaft zur Studienteilnahme bei entsprechender Finanzierung bietet das Potenzial zur Realisierung multizentrischer Forschungsvorhaben. Eine entsprechende finanzielle Forschungsförderung ist in diesem Zusammenhang zwingend erforderlich.


2009 ◽  
Vol 8 (1) ◽  
pp. 14-23 ◽  
Author(s):  
Bernard Batinic ◽  
Markus Appel

Zusammenfassung. Bewerbungsunterlagen können traditionell gestaltet und per Post versendet werden (Offline-Bewerbung) oder per E-Mail bzw. WWW-Formular übermittelt werden (Online-Bewerbung). Mit Hilfe von zwei Studien werden Erfahrungen mit Online-Bewerbungen aus Unternehmenssicht sowie zentrale Aspekte des Bewerberverhaltens betrachtet. In einer Interviewstudie mit N = 63 Unternehmen wurden Art und Umfang der Online-Bewerbungspraxis erfasst. Neben charakteristischen Schwächen von Online-Bewerbungen wurde der Anteil von Online- (vs. Offline-) Bewerbungen mit Merkmalen des Unternehmens sowie der ausgeschriebenen Position in Beziehung gesetzt. Eine auf den Praxisbefunden aufbauende zweite Studie war als Online-Experiment angelegt (N = 518 potentielle Bewerber). Die Wahl des Bewerbungswegs erwies sich als abhängig von Charakteristika des Bewerbers (Vorerfahrung, Internet Self-Efficacy), des Unternehmens (Größe, Modernität) und dem Status der ausgeschriebenen Position.


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