Bedingungen der Erhaltung und Förderung von Selbstständigkeit im höheren Lebensalter (SIMA)
Zusammenfassung: Im Rahmen der 1991 begonnenen Längsschnittstudie SIMA wurde die Mortalität der Teilnehmer zwischen 1991 und 1998 verfolgt. Die Teilnehmer lebten bei Studienbeginn selbstständig und waren zwischen 75 und 93 Jahren bzw. im Mittel 79.5±3.5 Jahre alt. Bis Ende 1998 verstarben von 340 Teilnehmern 99 (29.1%). In multivariaten Risikoanalysen (Cox Regression) wurden signifikante medizinische und psychologische Risikofaktoren bestätigt, wobei es sich auf der medizinischen Seite jeweils um Diagnosen, auf der psychologischen Seite um Leistungen unter dem Median der Gesamtgruppe handelte. Bei Studienbeginn war das höchste Mortalitätsrisiko verbunden mit Rauchen, geringer Aktivität beim Selbstständigbleiben, Diabetes mellitus, subjektiv als eingeschränkt bewerteter Gesundheit, geringer körperlicher Leistungsfähigkeit, koronarer Herzerkrankung, reduzierter kognitiver Geschwindigkeit und hoher Multimorbidität. Das heißt, eine hohe Multimorbidität oder einzelne typische Erkrankungen waren nicht die ausschließlichen Mortalitätsrisiken im höheren Lebensalter. Insbesondere Defizite in geistig-körperlichen Aktivitäten und eine ausgeprägte kognitive Verlangsamung erwiesen sich für eine Erhöhung des Mortalitätsrisikos als ebenso bedeutsam.