ZusammenfassungDer klinische Verlauf der axialen Spondyloarthritis (SpA) ist ziemlich variabel. Im Vordergrund stehen entzündliche chronische Rückenschmerzen, aber auch extraspinale Manifestationen wie asymmetrische Oligoarthritis, Enthesitis und Daktylitis. Nicht wenige Patienten haben auch extraartikuläre Manifestationen an Augen (anteriore Uveitis), Haut (Psoriasis) oder Darm (chronisch entzündliche Darmerkrankungen). Durch die Heterogenität des klinischen Bildes, der teilweise schwierigen Bewertung klinischer Symptome und der Konzentration auf konventionell röntgenologisch festgestellte strukturelle Veränderungen in den Sakroiliakalgelenken (New-York-Kriterien 1984 für ankylosierende Spondylitis) ist es zu einer mehrere Jahre betragenden Verzögerung bei der Diagnosestellung gekommen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Früherkennung waren die 2009 publizierten ASAS-Klassifikationskriterien für axSpA, die sowohl die Bedeutung der Magnet -resonanztomografie als auch die Bestimmung von HLA-B27 in frühen Phasen der Erkrankung betonen. Um die Grundlagen für eine effektive und frühzeitige Therapie der betroffenen Patienten zu gewährleisten, ist dann im Jahr 2014 auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) eine S3-Leitlinie “Axiale Spondylo arthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen” unter Mitwirkungen vieler anderer Fachgesellschaften erstellt worden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über den Inhalt der S3-Leitlinie zur axialen SpA.