Zusammenfassung, Replizierbarkeit und methodologische Qualität von Frühmobilisation im Akutkrankenhaus bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma – Systematische Literaturübersicht

physioscience ◽  
2019 ◽  
Vol 15 (04) ◽  
pp. 164-172
Author(s):  
Ruud H. Knols ◽  
Stephanie Hellweg ◽  
Nathalie Häni ◽  
Anastasios Manettas ◽  
Peter Brugger ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund Die Implementierung von Frühmobilisation in der Akutversorgung bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) könnte sowohl in Bezug auf die funktionelle Erholung als auch auf die Hospitalisationsdauer von großer Bedeutung sein. Derzeit fehlen hierzu jedoch detaillierte, replizierbare Interventionsbeschreibungen. Ziel Der Beitrag bietet eine Zusammenfassung der aktuellen Literatur zu Therapieinterventionen der Frühmobilisation einschließlich detaillierter Interventionsbeschreibung mit einer Bewertung der berichteten Interventionsparameter und der methodologischen Qualität der randomisierten klinischen Studien (RCT). Methode In 5 Datenbanken (Medline-Ovid, Embase, CINAHL, PsychINFO, Cochrane Library) erfolgte eine systematische Literatursuche. Unabhängig voneinander bewerteten 2 Autoren die berichteten Interventionsparameter mittels Template for Intervention Description and Replication (TIDieR) Checkliste und überprüften die methodologische Qualität der RCT anhand der Downs-and-Black-Checkliste 1. Ergebnisse In den Review wurden 2 RCT eingeschlossen 2 3. Die Überprüfung anhand der TIDieR-Checkliste zeigte, dass diese jeweils 6 bzw. 8 von 12 TIDieR-Items beschrieben. Die Informationssammlung bezog sich auf die verwendeten Materialien (Item 3), die Fachexpertise der Behandler (Item 5), den Zeitpunkt und die Häufigkeit der Frühmobilisation (Item 8), den Zeitpunkt einer eventuellen Anpassung (Item 9), die mögliche Modifikation der Intervention (Item 10), die Art der Überprüfung der Adhärenz (Item 11) und die Adhärenz (Item 12). Beide RCT erhielten 20 bzw. 22 von 28 möglichen Punkten der Down-and-Black-Checkliste 1. Die Items 8 (Beschreibung von Nebenwirkungen), 12 (Repräsentativität der eingeschlossenen Patienten), 14 (Verblindung der eingeschlossenen Patienten) und 25 (statistische Korrektur einer Verzerrung) waren in beiden Studien nicht erwähnt. Schlussfolgerungen Die Replizierbarkeit der Frühmobilisation bei Patienten mit SHT im Akutkrankenhaus ist derzeit nicht gegeben. Um die Qualität der Interventionsbeschreibungen zu verbessern und somit die Replizierbarkeit der Interventionen für Folgestudien und den Transfer in den klinischen Alltag zu gewährleisten, wird eine konsequente Verwendung der TIDieR-Checkliste in klinischen Studien empfohlen.

BMJ Open ◽  
2020 ◽  
Vol 10 (6) ◽  
pp. e031727
Author(s):  
Subash Thapa ◽  
Anja Leppin ◽  
Rikke Kristensen ◽  
Mette Just Bonde ◽  
Arja R Aro

IntroductionThe timely identification of breast cancer-related pathogenic variants can help to identify the risk of potential disease development and determine healthcare choices. However, the uptake rate of genetic testing services for breast cancer risk remains low in many countries. Interventions targeting the uptake of these services among individuals potentially at risk for inherited breast cancer are often complex and have multiple components, and are therefore difficult to implement, replicate and disseminate to new contexts. Our aim is to systematically review studies targeting the uptake of genetic testing services for breast cancer risk and critically assess the quality of implementation outcomes and the reporting of intervention descriptions.Methods and analysisPubMed, CINAHL, PsycINFO, Embase, Cochrane Library and all Campbell Coordinating Group databases will be searched for intervention studies that target individuals' participation in breast cancer genetic testing programmes. Papers published in English within the time period from January 2005 until October 2019 will be considered for inclusion. Titles, abstracts and full papers will be screened for eligibility by two pairs of reviewers independently. For data analysis and synthesis, study-level and intervention-level characteristics will be abstracted. We will present all implementation outcomes that are mentioned in each of the studies and register the number of studies that do not at all look at or report implementation outcomes. The quality of implementation will be checked using a 5-point rubric item, and the quality and completeness of reporting of intervention description will be evaluated using the 12-item Template for Intervention Description and Replication (TIDieR).Ethics and disseminationEthical approval is not required to conduct this review. Review findings will be disseminated to academic and non-specialist audiences via peer-reviewed academic journals and presented at appropriate conferences, workshops and meetings to policymakers, practitioners and organisations that work with our population of interest.PROSPERO registration numberCRD42018105732.


Author(s):  
Orlin Belyaev ◽  
Florian Bösch ◽  
Maximilian Brunner ◽  
Charlotte Friederieke Müller-Debus ◽  
Olga Radulova-Mauersberger ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund Die Zahl der Operationen für Pankreaskarzinome in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Das entspricht der steigenden Inzidenz dieser Erkrankung in der Bevölkerung. Diese Übersichtsarbeit fasst die evidenzbasierten aktuellen Operationsindikationen bei Patienten mit Pankreaskarzinom zusammen. Methode Als DGAV-Initiative wurde eine Arbeitsgruppe von Pankreasexperten eingerichtet. Diese formulierte konkrete Schlüsselfragen nach dem PICO-Schema, führte eine systematische Literatursuche in Medline und Cochrane Library (1989 – 2019) zu Studien und Leitlinien mit Aussagen zu Operationsindikationen bei Pankreaskarzinom durch und erstellte daraus resultierende evidenzbasierte Empfehlungen. Diese wurden innerhalb der CALGP im Rahmen eines Delphi-Verfahrens abgestimmt. Ergebnisse Die Operationsindikation bei Pankreaskarzinom soll im Tumorboard von erfahrenen Pankreaschirurgen leitliniengerecht und unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten der Patienten gestellt werden. Fortgeschrittene Infiltration der großen Viszeralgefäße, multiple Fernmetastasen und schwere Komorbiditäten, die einen Eingriff in Vollnarkose verbieten, stellen die häufigsten Kontraindikationen zur Operation dar. Die Therapie von Borderline-resektablen und primär resektablen oligometastatischen Patienten sowie solchen mit sekundärer Resektabilität nach neoadjuvanter Behandlung soll bevorzugt an Zentren und im Rahmen von Studien erfolgen. Die Behandlung an Pankreaszentren reduziert die Mortalität und verbessert das Überleben. Die palliative Bypasschirurgie kann bei endoskopisch nicht therapierbaren Gallenwegs- und Duodenalobstruktionen indiziert sein. Bei diagnostischen Schwierigkeiten kann die Staging-Laparoskopie mit histologischer Sicherung eingesetzt werden. Schlussfolgerung Unabhängig von der Entwicklung erfolgversprechender multimodaler Behandlungskonzepte bleibt die chirurgische Resektion weiterhin der einzig kurative Therapieeinsatz. Wegen des hohen Anteils von primär fortgeschrittenen und metastasierten Pankreaskarzinomen spielt auch die palliative Chirurgie weiterhin eine wichtige Rolle in der komplexen Versorgung dieses Patientenkollektivs.


2017 ◽  
Vol 42 (06) ◽  
pp. 461-469 ◽  
Author(s):  
Philipp Schuetz ◽  
Seline Zurfluh ◽  
Filomena Gomes ◽  
Lisa Bounoure ◽  
Rebecca Fehr ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund Die Mangelernährung ist ein zentrales Problem im Spitalalltag und korreliert mit Komplikationen, längeren Spitalaufenthalten und schlechteren Outcomes. Viele der hospitalisierten, internistischen Patienten sind polymorbide. Bisherige klinische Leitlinien für Ernährungstherapie befassen sich meist nur mit Einzelerkrankungen ohne Berücksichtigung der Polymorbidität. Ziel der ESPEN-Arbeitsgruppe war das Erstellen von Leitlinien zur Ernährungstherapie bei polymorbiden, hospitalisierten Patienten. Methode Die Arbeitsgruppe formulierte Schlüsselfragen zu folgenden Aspekten der Ernährungstherapie: Indikation, Weg der Nahrungszufuhr, Energie- und Proteinbedarf, Mikronährstoffe, krankheitsspezifische Nährstoffe, Überwachung, zeitliche sowie prozedurale Aspekte. Es erfolgte eine systematische Literatursuche in 3 Datenbanken (Medline, Embase und Cochrane Library) sowie in sekundären Quellen (z. B. publizierte Guidelines). Darauf basierend wurden Empfehlungen formuliert. Die hier vorgestellte Arbeit ist eine deutsche Übersetzung der kürzlich publizierten ESPEN-Leitlinien. Ergebnisse Bei polymorbiden, hospitalisierten Patienten sollte ein einfaches, standardisiertes Mangelernährungs-Screening innerhalb 48 Stunden nach Spitaleintritt durchgeführt werden. Der totale tägliche Energiebedarf kann bei polymorbiden Patienten > 65 Jahren mittels gewichtsbasierter Formel „27 – 30 kcal/kg Körpergewicht (KG)“ geschätzt werden. Der tägliche Proteinbedarf kann mit „≥ 1,0 g/kg KG“ geschätzt werden. Primär sollte eine orale Ernährung angestrebt werden, welche bei Bedarfsabdeckung < 75 % auf eine enterale oder parenterale eskaliert werden kann. Orale Nahrungssupplemente sollte als eine kosteneffektive Intervention zur Verbesserung des Ernährungszustands in Betracht gezogen werden. Schlussfolgerungen Trotz methodischen Herausforderungen aufgrund der heterogenen Patientenpopulation und dem Fehlen großer Interventionsstudien ist es der Arbeitsgruppe gelungen, evidenzbasierte Empfehlungen zur nicht-krankheitsspezifischen Ernährungstherapie bei polymorbiden Patienten zu erarbeiten. Als Resultat sind 22 praktische Empfehlungen und 4 Stellungnahmen entstanden, welche im klinischen Alltag im Umgang mit mangelernährten, hospitalisierten, polymorbiden Patienten genutzt werden können. Einige Fragen bleiben bei mangelnder oder fehlender Evidenz offen und benötigen noch weiterer Untersuchungen.


2018 ◽  
Vol 32 (01) ◽  
pp. 35-46
Author(s):  
Angela Blasimann ◽  
Simon Eberle ◽  
Manuel Scuderi

Zusammenfassung Hintergrund Fußball gilt als hochintensive Sportart mit einer erhöhten Verletzungsrate. Erwachsene Männer zeigen dabei die größte Verletzungsrate. Aktuell stellt die Kräftigung des Rumpfes einen wichtigen Bestandteil verschiedener Präventionsprogramme dar, wie beispielsweise beim „FIFA 11 +“. Das Ziel dieser Übersichtsarbeit bestand darin, herauszufinden, welchen Effekt ein Rumpfkrafttraining, mindestens bestehend aus den bekannten und einfach durchzuführenden Übungen Unterarmstütz und seitlicher Unterarmstütz, auf die Verletzungsrate bei erwachsenen Fußballspielern hat. Probanden, Material und Methoden Die systematische Literatursuche erfolgte in den Datenbanken PubMed, PEDro, Cochrane Library, SPORTDiscus und Cinahl. Die Interventionsgruppe musste ein Training der Rumpfmuskulatur (als Teil eines Präventionsprogramms) bei erwachsenen Fußballspielern beinhalten, die Kontrollgruppe ihre gewohnten Trainingseinheiten weiterführen. Der Unterarmstütz wie auch der seitliche Unterarmstütz mussten in der Interventionsgruppe angewendet werden. Als Outcome wurde die Anzahl von Verletzungen und/oder die Verletzungshäufigkeit (pro 1000 h Training und Match) definiert. Die Qualität der Studien wurde mittels der PEDro-Skala und des Risk-of-Bias-Tool beurteilt. Ergebnisse Total wurden sieben Studien mit insgesamt 2491 Probanden eingeschlossen. In drei Studien fand eine signifikante Abnahme der Verletzungsrate in der Interventionsgruppe statt (p < 0,05 bzw. p < 0,001). Bei zwei weiteren Studien wurde kein Signifikanzniveau bestimmt oder angegeben. Sie zeigten aber ebenfalls präventive Effekte in der Interventionsgruppe. In den anderen drei Studien wurde keine signifikante Veränderung der Verletzungsrate festgestellt (p > 0,05). Schlussfolgerung Die sieben Forschungsarbeiten unterschieden sich stark in Bezug auf die Methodik, die Intervention und die Ergebnisse. Zudem wurde der Rumpf nie isoliert, sondern immer als Teil eines Programmes mit weiteren präventiven Maßnahmen, trainiert. Dadurch war ein Vergleich der Studien schwierig. Trotzdem waren Tendenzen zu erkennen, dass sich ein Präventionsprogramm mit Übungen zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur positiv auf die Verletzungsrate auswirkt. Aufgrund der aktuellen Studienlage kann die Fragestellung jedoch nicht abschließend beantwortet werden. Es bedarf weiterer Studien, die den Effekt eines isolierten Rumpfkrafttrainings auf die Verletzungsrate bei Fußballspielern untersuchen.


Author(s):  
Anna Cäcilia Meier ◽  
Nikolaos Papadopulos

Zusammenfassung Hintergrund Bei Personen mit Geschlechtsinkongruenz wird eine Verminderung der Lebensqualität durch zahlreiche Studien belegt. Die hohe psychische Belastung führt zu depressiven Erkrankungen, Angststörungen und gegenüber der Normbevölkerung erhöhter Suizidalität. Auch soziale Limitationen führen zu verminderter Lebensqualität. Die Möglichkeit geschlechtsangleichender Operationen wird zunehmend wahrgenommen, stellt jedoch einen radikalen Eingriff in das Leben dieser Patienten dar.Ob die chirurgischen Maßnahmen die Lebensqualität und Lebenszufriedenheit von Transfrauen und Transmännern nachhaltig verbessern, soll in dieser Übersichtsarbeit untersucht werden. Methoden Es erfolgte eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Embase und Cochrane Library. Berücksichtigt wurden Originalarbeiten, welche retro- und prospektiv die Lebensqualität nach geschlechtsangleichenden Operationen untersuchten. Ergebnisse 27 Studien, davon 20 retrospektive und 7 prospektive Studien, wurden berücksichtigt, wobei bei 4 Studien ausschließlich Transmänner, bei 11 Studien ausschließlich Transfrauen und bei 12 Studien beide Geschlechter analysiert wurden. In der Gesamtheit der Arbeiten wurden 1849 Transfrauen und 869 Transmänner untersucht. Die Veränderungen der Lebensqualität wurden in diesen durch verschiedene validierte Fragebögen erfasst. Hierbei zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität in physischen, psychischen und sozialen Bereichen. Die gesteigerte Zufriedenheit mit dem eigenen Körper und Geschlecht sowie der Lebensqualität generell konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Vermehrte psychische Störungen und erhöhte Sterblichkeit gegenüber der Norm wurden auch nach geschlechtsangleichenden Operationen festgestellt. Im Vergleich zur Normbevölkerung blieb die Lebensqualität transsexueller Personen vermindert. Schlussfolgerung Durch zahlreiche Studien kann belegt werden, dass geschlechtsangleichende Operationen helfen, den Leidensdruck unter Transfrauen und Transmännern zu lindern. Lebenszufriedenheit, Gesundheit und soziale Kontakte werden durch chirurgische Eingriffe in Kombination mit endokrinologischer und psychologischer Therapie verbessert. Die Lebensqualität bleibt dennoch hinter der der Normbevölkerung zurück.


2020 ◽  
Vol 63 (5) ◽  
pp. 1618-1635
Author(s):  
Céline Richard ◽  
Mary Lauren Neel ◽  
Arnaud Jeanvoine ◽  
Sharon Mc Connell ◽  
Alison Gehred ◽  
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Purpose We sought to critically analyze and evaluate published evidence regarding feasibility and clinical potential for predicting neurodevelopmental outcomes of the frequency-following responses (FFRs) to speech recordings in neonates (birth to 28 days). Method A systematic search of MeSH terms in the Cumulative Index to Nursing and Allied HealthLiterature, Embase, Google Scholar, Ovid Medline (R) and E-Pub Ahead of Print, In-Process & Other Non-Indexed Citations and Daily, Web of Science, SCOPUS, COCHRANE Library, and ClinicalTrials.gov was performed. Manual review of all items identified in the search was performed by two independent reviewers. Articles were evaluated based on the level of methodological quality and evidence according to the RTI item bank. Results Seven articles met inclusion criteria. None of the included studies reported neurodevelopmental outcomes past 3 months of age. Quality of the evidence ranged from moderate to high. Protocol variations were frequent. Conclusions Based on this systematic review, the FFR to speech can capture both temporal and spectral acoustic features in neonates. It can accurately be recorded in a fast and easy manner at the infant's bedside. However, at this time, further studies are needed to identify and validate which FFR features could be incorporated as an addition to standard evaluation of infant sound processing evaluation in subcortico-cortical networks. This review identifies the need for further research focused on identifying specific features of the neonatal FFRs, those with predictive value for early childhood outcomes to help guide targeted early speech and hearing interventions.


Author(s):  
P. Melchers ◽  
G. Lehmkuhl

Zusammenfassung: Bei einer Vielzahl von Fragestellungen und Störungsbildern sollte neuropsychologische Diagnostik einen festen Stellenwert haben, sowohl in der initialen wie auch in der Verlaufsbeurteilung. Mit Blick auf die Anwendung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist zunächst eine beschreibende Definition dieses Bereichs psychologischer Diagnostik zu versuchen. Dabei bestehen methodisch grundlegend unterschiedliche Zugangswege, die in ihren Auswirkungen auf Psychometrie wie Interpretation zu erörtern sind. Unabhängig davon, dass die gegenwärtige Verfügbarkeit standardisierter neuropsychologischer Diagnostik nur in einigen Bereichen befriedigen kann, wird eine Darstellung der in klinischer Praxis und/oder Forschung anwendbaren Verfahren versucht. Neben einzelnen Testbatterien werden Einzeltestverfahren für die Bereiche visuelle und auditive Gedächtnisfunktionen, Aufmerksamkeitsfunktionen, sprachassoziierte Funktionen und Exekutivfunktionen besprochen. Der aktuelle Stand neuropsychologischer Diagnostik führt zu wesentlichen Aufgaben ihrer Weiterentwicklung. Dies gilt sowohl für kurzfristig erreichbare Ziele wie Adaptation oder Normierung verfügbarer Instrumente als auch für längerfristige Forschungsaufgaben.


Author(s):  
Gernot von Collani ◽  
Philipp Yorck Herzberg
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Für die deutschsprachige Fassung der Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl von Ferring und Filipp (1996) wird eine Teilrevision vorgeschlagen. Ein Item der bisherigen Skalenversion stellte sich in eigenen Analysen als psychometrisch unzulänglich heraus und weist eine mangelnde inhaltliche Validität auf. Dadurch ist möglicherweise die Vergleichbarkeit mit der Originalversion und mit Adaptationen der Rosenberg-Skala in anderen Sprachen nicht gewährleistet. Die vorgeschlagene Teilrevision der Skala versucht, diese Mängel zu beheben und erweist sich in zwei unabhängigen Untersuchungen als Verbesserung der bisherigen Skala auf Itemebene. Außerdem werden hier erstmals vollständige Kennwerte für alle Skalenitems mitgeteilt.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


1999 ◽  
Vol 56 (6) ◽  
pp. 318-323
Author(s):  
Bösch ◽  
Banic

Die frühe Erkennung und vollständige Exzision ist entscheidend für den Krankheitsverlauf des malignen Melanoms der Haut. Der Sicherheitsabstand bei der chirurgischen Resektion ist heute geringer als vor Jahren und liegt abhängig von der Tumordicke zwischen 1 und 3 cm. Die elektive Lymphadenektomie, das heißt die prophylaktische Entfernung der regionalen Lymphknoten gleichzeitig mit der Nachexzision des Primärtumors, ist umstritten. Sie ist mit einer hohen Komplikationsrate behaftet und bringt nur für eine kleine Subgruppe eine Verbesserung der Überlebensrate. Ein neues Konzept, die Sentinellymphknotenexzision, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch bestimmte Markierungsmethoden wird derjenige Lymphknoten ermittelt, welcher primär den Lymphabfluß aus dem vom Melanom betroffenen Hautbereich erhält. Dieser Lymphknoten ist repräsentativ für den Metastasenstatus seiner Station. Falls er bei der histologischen Untersuchung eine Metastase zeigt, wird eine vollständige Exzision der regionalen Lymphknotenstation vorgenommen. Diese Methode vermag weitere Hinweise auf die Biologie des Melanoms zu geben und dient als Grundlage für die Wahl von adjuvanten Therapien. Ob sie zu einer Verlängerung der Überlebenszeit führt, ist Gegenstand einer laufenden multizentrischen Studie. Systemische Melanommetastasen haben eine schlechte Prognose. Die chirurgische Resektion von solitären Fernmetastasen hat ihre Bedeutung in der palliativen Behandlung des Melanoms, in Kombination mit adjuvanten Therapien.


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