Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Alzheimer-Krankheit – Personalisierte Diagnostik und Therapie

2021 ◽  
Vol 48 (S 01) ◽  
pp. S31-S36
Author(s):  
Jens Wiltfang ◽  
Hermann Esselmann ◽  
Utako B. Barnikol

ZusammenfassungAm Beispiel der Demenz bei Alzheimer-Krankheit wird aufgezeigt, welche Chancen, aber auch Risiken neuere methodische Ansätze der Künstlichen Intelligenz (KI) (Artificial Intelligence, AI) für die Diagnostik und Therapie der Alzheimer-Demenz (AD) bieten. Daneben wird KI im Kontext einer ethisch-philosophischen Technologiekritik beleuchtet.

2019 ◽  
Vol 38 (11) ◽  
pp. 804-808
Author(s):  
Georg Adler

ZUSAMMENFASSUNGSelbst wahrgenommene Gedächtnisstörungen oder kognitive Einschränkungen korrelieren mit den typischen neurobiologischen Veränderungen der Alzheimer-Krankheit und sind mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz verbunden. Der individuelle Vorhersagewert solcher subjektiven kognitiven Störungen ist jedoch wegen zahlreicher konfundierender Faktoren wie Depression und Angst gering. Er lässt sich möglicherweise durch die Erhebung von kognitiven Blackouts mit einem geeigneten Fragebogen verbessern.


2021 ◽  
Vol 89 (05) ◽  
pp. 254-266
Author(s):  
Ayda Rostamzadeh ◽  
Frank Jessen

Mit modernen Früherkennungsuntersuchungen lässt sich die Alzheimer-Krankheit (Alzheimer’s Disease, AD) lange vor Symptombeginn der Alzheimer-Demenz nachweisen. Patienten fragen immer häufiger nach entsprechenden diagnostischen Verfahren. Der Einsatz von Biomarkern für die Früherkennung der AD ist somit zunehmend klinisch bedeutsam. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die derzeitigen prädiktiven Verfahren der Alzheimer-Demenz.


2008 ◽  
Vol 27 (09) ◽  
pp. 794-799
Author(s):  
M. Riepe ◽  
L. Frölich

ZusammenfassungDas transdermale Rivastigmin-Pflaster (Exelon® Pflaster) stellt die erste, für die Alzheimer Krankheit (AD) entwickelte, transdermale Therapieform dar. Transdermale Applikationsformen, wie z. B. Pflaster sorgen für eine gleichmäßige und kontinuierliche Wirkstoffabgabe über die Haut ins Serum, senken dabei die Absorptionsrate und garantieren - verglichen mit der herkömmlichen oralen Verabreichung - einen konstanteren Plasmaspiegel. Im Falle des Rivastigmin- Pflasters kommt es hierdurch zu einer Reduktion von akuten gastrointestinalen Nebenwirkungen (wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen), die üblicherweise von Alzheimer- Patienten während der Einstellungsphase mit Cholinesterasehemmern berichtet werden. Dies wiederum erleichtert den Zugang zu optimalen therapeutischen Dosen, sorgt für eine bessere Compliance und hat positive Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Therapie. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die aus verschiedenen Studien vorliegenden Daten zum transdermalen Rivastigmin-Pflaster, das zur symptomatischen Behandlung von leichter bis mittelschwerer AD eingesetzt wird. Ferner wird der Nutzen der Pflasteranwendung gegenüber der Einnahme von Kapseln erörtert. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Ergebnissen der richtungsweisenden IDEAL-Studie.


2013 ◽  
Vol 32 (10) ◽  
pp. 715-719
Author(s):  
F. Jessen

ZusammenfassungSubjektive und objektive kognitive Störungen treten bei der Alzheimer-Erkrankung im Vorfeld der Demenz auf. Diese Beeinträchtigungen können genutzt werden, um Personen mit erhöhtem Demenzrisiko zu erkennen. Die leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment, MCI) ist gekennzeichnet durch Beeinträchtigungen in kognitiven Tests. Insbesondere unterdurchschnittliche Leistungen in Gedächtnistests mit verzögertem Abruf sind prädiktiv für eine zukünftige Alzheimer-Demenz. Die Gedächtnisbeeinträchtigung mit der höchsten Spezifität für die Alzheimer-Erkrankung ist der Abruf unter Zuhilfenahme von Schlüsselreizen (cued recall). In jüngerer Zeit wurden die subjektiven kognitiven Störungen, die möglicherweise vor einer objektivierbaren Leistungseinbuße bei der AlzheimerErkrankung auftreten, untersucht. Zunehmend weisen Studien auf das gehäufte Vorliegen von Alzheimer-typischen Biomarkerveränderungen bei Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen hin. Zukünftige Standardisierung der Erfassung von subjektiven kognitiven Störungen bei älteren Menschen werden dazu beitragen, die prädiktive Rolle dieser diskreten frühen Veränderungen im Rahmen der Alzheimer-Erkrankung zu definieren.


2013 ◽  
Vol 10 (04) ◽  
pp. 234-238
Author(s):  
F. Jessen

ZusammenfassungDie Prädiktion der Alzheimer-Demenz ist die Voraussetzung für indizierte Demenz-Prävention. Zu unterscheiden ist die Prädiktion im hausärztlichen Versorgungsbereich, der gekennzeichnet ist durch eine niedrige Prävalenz der Erkrankung und einen begrenzten Einsatz von apparativen Verfahren sowie die biomarkerbasierte Prädiktion im Expertensetting (z.B. Gedächtnisambulanz). Im hausärztlichen Versorgungsbereich können anhand einfach zu erhebender Parameter Patienten mit erhöhtem Demenzrisiko identifiziert werden. Allerdings werden keine hohen positiven prädiktiven Werte (PPW) erreicht. In spezialisierten Einrichtungen können aufgrund der höheren Prävalenz der Alzheimer-Krankheit und dem Einsatz von Biomarkern (Liquor, Bildgebung) eine deutlich höhere Vorhersage der Demenz, insbesondere bei Personen mit leichter kognitiver Störung (mild cognitive impairment, MCI) erreicht werden. Eine sichere Prädiktion der Alzheimer-Demenz bei einzelnen Individuen ist aber aufgrund von grenzwertigen oder widersprüchlichen Biomarkerbefunden nicht immer möglich.


1999 ◽  
Vol 56 (2) ◽  
pp. 88-93 ◽  
Author(s):  
Probst ◽  
Botez ◽  
Tolnay

Ziel dieser Übersichtsarbeit ist eine Schilderung der Morphologie und eine Darstellung einzelner pathogenetischer Faktoren der Alzheimer Krankheit (AK). Die Übersicht beinhaltet weiter eine Beschreibung der Silberkornkrankheit, einer häufigen, mit der AK verwandten, jedoch noch weitgehend verkannten Demenzursache des hohen Alters. Makroskopisch zeigt das Gehirn eines an AK Verstorbenen vor allem eine Atrophie des medialen Temporallappens, wobei die Hippocampi, die Entorhinalrinde und die Mandelkerne besonders stark betroffen sind. Histologische Merkmale der AK sind: ein regionalspezifischer Neuronenverlust, eine Verminderung der kortikalen Synapsendichte sowie intra- und extrazelluläre Ablagerungen abnormer Proteine. Die intraneuronale Ansammlung abnormer fibrillärer Strukturen, die vor allem auf die Hyperphosphorylierung des Zytoskelett-assoziierten Proteins Tau zurückzuführen ist, beeinträchtigt die Funktion der betroffenen Nervenzellen und ist für deren Untergang mitverantwortlich. Die Ausbreitung dieser Veränderungen über den Hippocampus hinaus auf den gesamten Neokortex führt zur Alzheimer-Demenz. Die extrazelluläre Ablagerung von Abeta-Amyloid im Neuropil (senile Plaques) ist bei der AK besonders stark ausgeprägt. Zwischen der Gesamtzahl kortikaler Plaques und klinischen Parametern der Demenz besteht offenbar keine klare Korrelation. Eine solche findet sich jedoch bezüglich des Anteils neuritischer Plaques, d.h. des Ausmaßes an neuritischer Degeneration innerhalb seniler Plaques. Die Übersicht beinhaltet weiter eine kurze Schilderung der kongophilen Angiopathie und der Alzheimer-assoziierten Veränderungen der cholinergischen Innervation des Gehirns. Schließlich werden die genetischen Risikofaktoren der AK diskutiert.


Author(s):  
Hans Förstl

Zusammenfassung. Gerontopsychiatrie ist jener Bereich der modernen Psychiatrie, der die engsten Beziehungen zu den somatischen Fächern der Medizin aufweist. Einige zentrale und zukunftsträchtige Themen der gerontopsychiatrischen Diagnostik und Therapie sind in diesem Themenschwerpunkt versammelt: Schlafmittelabhängigkeit, Delir, Parkinson, Demenz mit Lewy-Körperchen, frontotemporale Degeneration, nicht-kognitive Symptome bei der Alzheimer-Demenz, vor allem Apathie, systemische Therapie und Probleme der Konsiliarpsychiatrie.


2001 ◽  
Vol 12 (2) ◽  
pp. 151-159 ◽  
Author(s):  
T. Theml ◽  
B. Romero

Zusammenfassung: Die Selbstbeurteilung von Aufmerksamkeitsdefiziten wurde bei 14 Patienten mit Alzheimer-Demenz in einem sehr frühen Stadium (MMST > 24) und 14 hinsichtlich Geschlecht, Alter und Schulbildung gematchten sowie hinsichtlich der Depressivität vergleichbaren Kontrollpersonen psychometrisch erfaßt. Als Meßinstrument wurde der “Fragebogen Erlebter Defizite der Aufmerksamkeit (FEDA)” ( Zimmermann, Messner, Poser & Sedelmeier, 1991 ) eingesetzt. Es zeigte sich, daß die nicht-depressiven Patienten mit beginnender Alzheimer-Demenz signifikant stärker ausgeprägte Beschwerden angaben als gesunde Ältere. Mit Hilfe des FEDA-Gesamtwertes konnten 12 Patienten und 11 Kontrollpersonen richtig zugeordnet werden, die Trefferquote betrug somit 82 %. Die Ergebnisse dieser explorativen Studie weisen darauf hin, daß die psychometrisch erfaßte Selbstbeurteilung von Aufmerksamkeitsdefiziten in der Früherkennung einer Demenz bei Alzheimer-Krankheit neben anderen Befunden diagnostisch relevante Information beitragen kann.


2007 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 39-45
Author(s):  
Arno Reich ◽  
Jörg B. Schulz

Zusammenfassung: Die im Gehirn aller Patienten mit Alzheimer Krankheit nachzuweisende Inflammation wird als eine wesentliche Komponente des Neurodegenerationsprozesses diskutiert. Ergebnisse epidemiologischer Studien weisen bei chronischer Einnahme von Antiphlogistika auf ein vermindertes Risiko, eine Alzheimer Demenz zu entwickeln, hin. Diese Befunde legen nahe, dass Entzündungsprozesse entscheidend zur Entstehung und Progression der Alzheimer Erkrankung beitragen. Dennoch blieben bisher mehrere randomisierte, Plazebo-kontrollierte klinische Studien, die die Effekte von Antiphlogistika auf die Progression der Alzheimer Demenz untersuchten, ohne den gewünschten Erfolg. Eine weitere Therapiestrategie besteht in der Modulation des Immunsystems durch Vakzinierung. Nachfolgend geben wir einen Überblick über die Inflammation bei Alzheimer Krankheit, die diesbezüglich bisher durchgeführten Therapiestudien, diskutieren Gründe, warum diese Therapiestudien bisher keinen Erfolg gezeigt haben und geben Aussicht auf zukünftige antientzündliche Therapiestrategien.


2019 ◽  
Vol 144 (03) ◽  
pp. 156-160 ◽  
Author(s):  
Lucrezia Hausner ◽  
Lutz Frölich

Was ist neu? Das Konzept der bisherigen Demenztherapie Die klinische Relevanz von Acetylcholinesterase-Inhibitoren (AChE-I) zur symptomatischen Therapie der leichten bis mäßigen Alzheimer-Demenz ist weltweit anerkannt, trotz nur mäßiger Wirksamkeit. Die Anwendung sollte bei Verträglichkeit auch im schweren Krankheitsstadium fortgeführt werden. Bei mäßiger bis schwerer Alzheimer-Demenz ist der NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantin indiziert. Die Lewy-Körperchen-Demenz ist in der antidementiven Therapie der Alzheimer-Demenz gleichgestellt, für die Parkinson-Demenz existiert eine Indikation für Rivastigmin. Eine Veränderung der motorischen Symptome unter AChE-I ist zu beachten. Für frontotemporale oder vaskuläre Demenzen gibt es keine evidenz-basierte antidementive Therapie. Therapie-Monitoring und Wirksamkeitsbeurteilung Der Wirksamkeitsnachweis der Demenztherapie im Einzelfall ist schwierig. Jede Demenztherapie sollte deshalb, Verträglichkeit vorausgesetzt, langfristig angelegt und regelmäßig überprüft werden. Andere medikamentöse Therapiestrategien in der Behandlung demenzieller Erkrankungen Für Souvenaid und Ginkgo biloba als ergänzende antidementive Behandlung bei Alzheimer-Demenz gibt es Hinweise auf einen Nutzen. Andere Therapieansätze sind nicht belegt. Zukunftsaussichten für eine krankheitsmodifizierende Therapie Die Modulation des Verlaufs von Demenzerkrankungen ist Schwerpunkt von aktuellen klinischen Studien. Anti-Amyloid- (in Phase-III-Studien) und Anti-Tau-Strategien (derzeit in Phase-II-Studien) werden intensiv verfolgt neben anderen Therapieansätzen. Statt des Demenzstadiums wird die leichte kognitive Störung bei Alzheimer-Krankheit als sinnvollste Interventionspopulation angezielt.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document