Entzündlich-rheumatische Erkrankungen im höheren Lebensalter

2009 ◽  
Vol 29 (01) ◽  
pp. 39-42 ◽  
Author(s):  
J. Wollenhaupt

ZusammenfassungDie Gerontorheumatologie befasst sich mit den Besonderheiten rheumatischer Erkrankungen bei Patienten ab dem 60. Lebensjahr. Es handelt sich entweder um entzündlichrheumatische Erkrankungen mit Erstmanifestation im höheren Lebensalter oder um be-sondere Verlaufsformen rheumatischer Erkrankungen bei Patienten, die dieses Lebens-alter erreichen. Wichtigste entzündliche Sys-temerkrankungen des älteren Patienten sind die Polymyalgia rheumatica, die Riesenzell -arteriitis und die rheumatoide Arthritis des älteren Patienten (late onset rheumatoid arthritis, LORA). Die Diagnose wird durch die Häufigkeit begleitender Allgemeinsymptome und die oft uncharakteristische rheumatische Initialsymptomatik erschwert. Da ältere Pa-tienten durch entzündliche Rheumaformen schneller in ihrer Funktionsfähigkeit und Selbstständigkeit bedroht sind als jüngere Pa-tienten, ist eine konsequente adäquate entzündungshemmende Therapie wesentlich. Dabei können prinzipiell alle wesentlichen Basistherapeutika auch im höheren Lebensalter eingesetzt werden, erfordern jedoch eine sorgfältigere Überwachung durch den Rheumatologen.

Rheumatology ◽  
2008 ◽  
Vol 48 (2) ◽  
pp. 123-127 ◽  
Author(s):  
C. T. Pease ◽  
G. Haugeberg ◽  
B. Montague ◽  
E. M. A. Hensor ◽  
B. B. Bhakta ◽  
...  

2017 ◽  
Vol 42 (03) ◽  
pp. 222-227
Author(s):  
Winfried Demary

ZusammenfassungEntzündlich-rheumatische Erkrankungen, wie die rheumatoide Arthritis, die ankylosierende Spondylitis, der systemische Lupus erythematodes, die systemische Sklerose und weitere entzündliche Systemerkrankungen, gehen mit einem erhöhten Risiko für die Komorbiditäten Osteoporose und osteoporotische Frakturen einher. Eine hohe entzündliche Krankheitsaktivität, Einschränkungen der Mobilität sowie der Einsatz von Glukokortikoiden sind bei diesen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wesentliche Risikofaktoren für einen Anstieg des Frakturrisikos neben bereits vorhandenen Frakturrisiken. Daher ist eine frühzeitige Entzündungshemmung mit dem Ziel der Remission der Krankheitsaktivität anzustreben. Eine frühzeitige Untersuchung auf eine Osteoporose sollte essentieller Bestandteil von rheumatologischen Behandlungen sein, um eine entzündungsbedingte Osteoporose frühzeitig zu erkennen und die Risiken für osteoporotische Frakturen zusätzlich durch eine spezifische Osteoporosetherapie zu senken. Die vorhandenen Leitlinien bieten ausreichend Orientierung, um dies im Rahmen der ambulanten und stationären Versorgung der betroffenen Patienten zu erreichen.


Rheumatology ◽  
2008 ◽  
Vol 48 (2) ◽  
pp. 93-95 ◽  
Author(s):  
M. Cutolo ◽  
M. A. Cimmino ◽  
A. Sulli

2021 ◽  
Vol 41 (01) ◽  
pp. 31-35
Author(s):  
Björn Bühring ◽  
Friederike Thomasius ◽  
Uwe Maus

ZUSAMMENFASSUNGEntzündlich rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, die ankylosierende Spondylitis und der systemische Lupus erythematodes führen zu einem erhöhten Risiko für eine Osteoporose und osteoporotische Frakturen. Das Risiko wird durch die Krankheitsaktivität, die körperlichen Einschränkungen, die medikamentöse Therapie und den Einsatz von Glukokortikoiden wesentlich beeinflusst. Eine möglichst frühe Therapie mit einer effektiven Kontrolle der Entzündungsaktivität ist daher zur Verminderung des Frakturrisikos wesentlich. Die Gabe von Glukokortikoiden sollte soweit möglich reduziert werden. Das Risiko für eine Osteoporose sollte durch eine möglichst frühzeitige Diagnostik analysiert und bei entsprechender Indikation eine osteologische Medikation eingeleitet werden. Die Wahl des Medikamentes erfolgt auf der Basis des jeweiligen Risikos und der jeweiligen Indikation. Die Grundlage jeder Osteoporosetherapie ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D und Kalzium und eine angepasste körperliche Aktivität.


2018 ◽  
Vol 43 (05) ◽  
pp. 406-409 ◽  
Author(s):  
Andreas Schwarting

ZusammenfassungRheumatologische Erkrankungsbilder nehmen in Ihrer Relevanz immer weiter zu. Die Kombination aus einem optimalen Behandlungsbeginn innerhalb von 12 Wochen nach Beschwerdebeginn und dem Mangel an Rheumatologen stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Ein möglicher Ansatzpunkt ist die koordinierte Kooperation von Patienten, Primärversorgern (Internisten, Orthopäden, Dermatologen) und den niedergelassenen Rheumatologen mithilfe einer zentralen Koordinationsstelle. Das erfolgreich etablierte rheinland-pfalzweite Netzwerk ADAPTHERA konnte zeigen, dass durch Risikostratifizierung eine zeitnahe Diagnose der Rheumatoiden Arthritis möglich ist und dabei die Ressource „Rheumatologe“ geschont wird. Die durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderte Proof-of-Concept Folgestudie Rheuma-VOR fußt auf dem gleichen Prinzip, jedoch stehen nun 3 entzündlich-rheumatische Erkrankungen (Rheumatoide Arthritis, Psoriasis Arthritis und Spondylarthritis) im Fokus. Zudem wurde das Projekt auf die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und dem Saarland ausgeweitet. Das Ziel ist die Steigerung der Versorgungsqualität in den 3 Bundesländern bei gleichzeitiger Reduktion der Wartezeiten.


2017 ◽  
Vol 142 (20) ◽  
pp. 1496-1500
Author(s):  
Werner-Johannes Mayet

Was ist neu? Der alte Rheumapatient Eine adäquate Versorgung von alten Rheumapatienten sollte multimodal, interdisziplinär und patientenorientiert erfolgen. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist die kardiovaskuläre Mortalität im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung 5fach erhöht. Geriatrische Patienten können als Folge des Abbaus fettfreier Körpermasse eine „rheumatoide Kachexie“ erleiden. Ein Body-Mass-Index von unter 20 kg/m2 hat sich dabei als kritisch erwiesen. Besonderheiten rheumatischer Erkrankungen im Alter Die „late onset rheumatoid arthritis“ (LORA) in höherem Lebensalter (> 60) manifestiert sich häufiger mit einem oligoartikulären Muster mit Bevorzugung größerer Gelenke. Die Therapie der LORA hat sich entscheidend gewandelt: Die Langzeittherapie mit Glukokortikoiden wurde durch eine altersadaptierte Basistherapie verdrängt. In über 90 % der Fälle sind Patienten mit Polymyalgia rheumatica (PMR) älter als 60 Jahre. Sonografisch nachweisbare Bursitiden werden mittlerweile als wichtigste Ursache angenommen. Prednisolon ist zwar weiter der Goldstandard der Therapie der PMR, aber initiale Dosen < 7,5 oder > 30 mg/Tag gelten nun als obsolet. Durch den Einsatz der hochauflösenden Farbdopplersonografie kann bei der Riesenzellarteriitis mittlerweile fast die Aussagekraft einer Biopsie der A. temporalis erreicht werden. Rheumatherapie im Alter Als wichtige Ursache einer gesteigerten Toxizität pharmakologischer Wirkstoffe im Alter gilt mittlerweile ein Abfall der Eiweißbindungskapazität. Bei älteren Rheumapatienten wird dieser durch einen Albuminmangel bedingt. Die früher häufig praktizierte „Low-dose“-Glukokortikoidtherapie der RA Älterer wird nicht mehr empfohlen. Die Kombination mehrerer Basistherapeutika ist bei älteren Rheumapatienten risikoreich, sodass der Übergang auf Biologika oft der sicherere Weg ist.


2017 ◽  
Vol 42 (03) ◽  
pp. 228-232 ◽  
Author(s):  
Monika Reuss-Borst ◽  
Uwe Lange

ZusammenfassungDie Osteomalazie ist eine seltene Erkrankung des Knochenstoffwechsels, die mit einer verminderten Knochenmineralisation einhergeht. Ursächlich sind meist ein Vitamin-D-Mangel oder eine Störung des Phosphatstoffwechsels (sog. hypophosphatämische Osteomalazie). Leitsymptome der Osteomalazie sind dumpfe, lokalisierte oder auch generalisierte Knochenschmerzen, Muskelschwäche und -krämpfe sowie eine gehäufte Sturzneigung. Differenzialdiagnostisch müssen vor allem rheumatische Erkrankungen wie z. B. Polymyalgia rheumatica, rheumatoide Arthritis, Myositiden und Fibromyalgie-Syndrom ausgeschlossen werden. Im Labor sind eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase sowie ein erniedrigtes Serum-Phosphat und/oder 25-OH-Vitamin D3 für eine Osteomalazie wegweisend. Die Übergänge von einem Vitamin D-Mangel zur manifesten Osteomalazie sind fließend. In unklaren Fällen kann die Diagnose einer Osteomalazie durch eine Knochenbiopsie aus dem Beckenkamm gesichert werden. Die Therapie umfasst im Wesentlichen die Gabe von Vitamin D und Calcium, bei Resorptionsproblemen ggf. auch parenteral. Bei Phosphatverlust-Syndromen ist die Substitution von Phosphat meist Therapie der Wahl.


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