Traumatische Ereignisse und Posttraumatische Belastungsstörung bei türkischsprachigen Patienten in der Primärversorgung

2008 ◽  
Vol 58 (03/04) ◽  
pp. 155-161 ◽  
Author(s):  
Sefik Tagay ◽  
Rasit Zararsiz ◽  
Yesim Erim ◽  
Sonja Düllmann ◽  
Sandra Schlegl ◽  
...  
Author(s):  
C.A. Essau ◽  
J. Conradt ◽  
F. Petermann

Zusammenfassung: In diesem Artikel werden Häufigkeit, Komorbidität und psychosoziale Beeinträchtigung bei der Posttraumatischen Belastungsstörung an 1035 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren dargestellt. Die Posttraumatische Belastungsstörung sowie andere psychische Störungen wurden nach DSM-IV-Kriterien anhand des computergestützten Interviews der Münchener Version des Composite International Diagnostic Interview kodiert. Insgesamt hatten 17 Jugendliche (1,6%) irgendwann in ihrem Leben die DSM-IV-Kriterien der Posttraumatischen Belastungsstörung erfüllt. Etwas mehr Mädchen als Jungen erfüllten die diagnostischen Kriterien dieser Störung, deren Häufigkeit mit dem Alter zunahm. Die Lebenszeit-Häufigkeit traumatischer Ereignisse lag weitaus höher. 233 (22,5%) aller Jugendlichen berichteten von mindestens einem traumatischen Ereignis in ihrem Leben. Am häufigsten wurden körperliche Angriffe, Verletzungen und schwerwiegende Unfälle von den Jugendlichen erlebt. Traumatische Ereignisse waren bei Jungen signifikant häufiger als bei Mädchen. Das Auftreten eines traumatischen Ereignisses war meist verbunden mit Hypervigilanz sowie wiederholter und eindringlicher psychischer Belastung bei Konfrontation mit Hinweisreizen, die einen Aspekt des Ereignisses symbolisieren oder ihm ähneln. Die Posttraumatische Belastungsstörung trat in hohem Maße komorbid mit Depressiven und Somatoformen Störungen sowie mit Störungen durch Substanzkonsum auf. Über 90% der Jugendlichen waren in ihrem Alltagsleben stark beeinträchtigt. Trotz des hohen Grades psychosozialer Beeinträchtigung nahm nur ein kleiner Teil der Fälle professionelle Hilfe in Anspruch.


2014 ◽  
Vol 43 (1) ◽  
pp. 1-16 ◽  
Author(s):  
Martina Ruf-Leuschner ◽  
Maria Roth ◽  
Maggie Schauer

Hintergrund: Die Prävalenz von Traumafolgestörungen bei erwachsenen Flüchtlingen ist bekanntermaßen hoch. Gleichzeitig zeigen auch Flüchtlingskinder multiple psychische Auffälligkeiten und Funktionseinschränkungen. Theorien zu generationsübergreifender Traumatisierung vermuten, dass die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) der Eltern sowie familiäre Gewalt die psychische Gesundheit der Kinder maßgeblich beeinflussen. Doch auch andere Faktoren wie eigene traumatische Erfahrungen im Herkunfts- und Aufnahmeland oder die Lebensbedingungen im Exil stehen möglicherweise mit der psychischen Gesundheit der Kinder in Zusammenhang. Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Zusammenhang von PTBS, weiteren Traumafolgeerkrankungen und Gewalterfahrungen von Flüchtlingsmüttern und ihren Kindern transgenerational zu untersuchen. Methode: 41 Flüchtlingsmütter und ihre Kinder (Alter 11-18 Jahre) wurden mit Hilfe von standardisierten, psychodiagnostischen Instrumenten unabhängig voneinander interviewt. Bei den Kindern wurde das Ausmaß der erlebten familiären Gewalt, erlebte traumatische Ereignisse, Ängstlichkeit, Depressivität sowie PTBS erfasst. Bei den Müttern wurde das Ausmaß der erlebten familiären Gewalt in der Kindheit, Gewalterfahrungen in der Partnerschaft in den letzten 12 Monaten ebenso wie andere traumatische Ereignisse sowie PTBS und Depressivität erhoben. Ergebnisse: Die Schwere der PTBS-Symptomatik bei den Müttern zeigt keinen direkten Zusammenhang mit der PTBS-Symptomatik, der Ängstlichkeit und der Depressivität der Kinder. Die Schwere der mütterlichen PTBS-Symptomatik ist aber mit der vom Kind erlebten familiären Gewalt positiv assoziiert. Die von den Kindern berichtete Anzahl unterschiedlicher traumatischer Ereignistypen und das Ausmaß der familiären Gewalt korrelieren wiederum positiv sowohl mit deren PTBS-Symptomatik als auch mit deren Depressivität und Ängstlichkeit. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse veranschaulichen, dass nicht die PTBS-Symptomatik der Mutter, sondern die von den Kindern selbst erlebten traumatischen Erfahrungen, einschließlich der erlebten familiären Gewalt, mit den Traumafolgeerkrankungen der Kinder in Zusammenhang stehen. Die PTBS-Symptomatik der Mutter steht jedoch mit der vom Kind erlebten familiären Gewalt in Zusammenhang. Psychotherapeutische, trauma-fokussierte Interventionen sind daher sowohl für Mütter als auch Kinder indiziert. Darüber hinaus können Elterntrainings sinnvoll sein, um langfristig den Zyklus der Gewalt zu durchbrechen.


2016 ◽  
Vol 35 (07/08) ◽  
pp. 474-480
Author(s):  
I. Uhl ◽  
F. Illes

ZusammenfassungTraumatische Ereignisse gehen mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung psychischer Erkrankungen einher. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) treten häufig mit komorbiden Diagnosen auf, insbesondere depressiven Erkrankungen. In dem Artikel werden die Komorbidität von PTBS und Depression, die Symptomüberlappung sowie therapeutische Möglichkeiten diskutiert.Patienten, die in Folge eines traumatischen Ereignisses eine Depression oder PTBS entwickeln, haben ein erhöhtes Risiko für die jeweils andere Erkrankung. Eine hohe Symptomüberlappung zwischen beiden Störungsbildern ist zu beachten. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Effekte eines traumatischen Ereignisses, z. B. die Art der Traumatisierung, das Alter beim Ereignis, Vorerkrankungen oder psychosoziale Stressoren. Psychologische, neuroendokrine und genetische Faktoren werden als Prädiktoren für die Auswirkungen eines traumatischen Ereignisses diskutiert.Bei der psychotherapeutischen und pharmakologischen Behandlung sollte die Komorbidität berücksichtigt werden. Allerdings besteht weiterer Forschungsbedarf, um die therapeutischen Strategien für Patienten mit komorbiden Störungen zu optimieren.


2003 ◽  
Vol 16 (2) ◽  
pp. 77-91 ◽  
Author(s):  
Frauke Teegen ◽  
Lucas-David Cizmic

Zusammenfassung: Ziel der Studie war es, pflegebedürftige Senioren zu Erinnerungen an traumatische Lebenserfahrungen (TLEQ) zu befragen und ein Screening zu Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PCL-C), komorbiden Beschwerden (SCL-90-R) und emotional-kognitiven Bewältigungsstrategien (FAPK, 3; TAS-20; SOC-13) durchzuführen. An der Erhebung beteiligten sich 37 Personen, die im Mittel 81 Jahre alt waren und im Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch nahmen. 65% litten unter intrusiven Symptomen, die häufig mit traumatischen Erfahrungen während des II.Weltkrieges assoziiert waren. Bei 11% wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und bei weiteren 32% eine partielle PTBS festgestellt. Im Vergleich zu geringer belasteten TeilnehmerInnen berichteten Senioren mit (voller oder partieller) PTBS signifikant häufiger über komorbide Beschwerden (vor allem Depressivität), Defizite der emotionalen Kompetenz, Alexithymie und ein geringeres Kohärenzgefühl.


2006 ◽  
Vol 54 (1) ◽  
pp. 53-64 ◽  
Author(s):  
Holger Schulz ◽  
Cathrin Büscher ◽  
Uwe Koch ◽  
Birgit Watzke

Zusammenfassung: Bei der Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen ist die Berücksichtigung rehabilitativer Elemente von großer Relevanz, da ein hoher Anteil chronischer Verlaufsformen besteht, mit erheblichen Einschränkungen der Aktivitäten und Partizipation. In diesem Beitrag wird die Frage untersucht, inwieweit rehabilitative Elemente in nationalen wie internationalen Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen berücksichtigt sind. Dieses erfolgt für die fünf sehr häufig vorkommenden Diagnosegruppen Depression, Panikstörung, Somatoforme Störungen, Posttraumatische Belastungsstörung sowie Borderline-Persönlichkeitsstörung und wird auf der Grundlage einer systematischen Leitlinienrecherche und der Entwicklung von Beurteilungskriterien für generische und rehabilitationsspezifische Aspekte vorgenommen. Die Analysen zeigen, dass in den vorliegenden Leitlinien Elemente mit besonders hoher Spezifität für die Rehabilitation bisher nur sehr wenig berücksichtigt sind. Daraus wird ein Entwicklungsbedarf deutlich, der neben einer weiteren Konkretisierung rehabilitativer Elemente die systematische Aufbereitung der Evidenz für die Wirksamkeit dieser Elemente fokussieren sollte.


2020 ◽  
Vol 68 (1) ◽  
pp. 16-32
Author(s):  
Franka Metzner ◽  
Kim Sobania ◽  
Mira Vasileva ◽  
Michelle Wichmann ◽  
Daniela Lempertz ◽  
...  

Zusammenfassung. Kinder im Vorschulalter zwischen drei und sechs Jahren weisen ein hohes Risiko für Gewalterfahrungen und Unfälle auf oder können durch lebensbedrohliche Erkrankungen bzw. schwere medizinische Eingriffe bei sich oder engen Bezugspersonen bereits schwere psychische Belastungen erleben. Dennoch lassen sich Studien zur Häufigkeit von traumatischen Erfahrungen sowie zu Traumafolgestörungen, wie der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), bei Vorschulkindern weltweit bisher nur vereinzelt finden. Der Beitrag a) gibt daher einen Überblick über Kriterien und Instrumente zur Diagnostik der PTBS bei Vorschulkindern, b) fasst die Ergebnisse eines systematischen Literaturreviews zur Häufigkeit der PTBS bei traumatisierten Vorschulkindern zusammen und c) beschreibt die wenigen verfügbaren Befunde zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung junger Kinder mit Traumafolgestörungen unter Berücksichtigung möglicher Barrieren für die Inanspruchnahme von professionellen Hilfen in Deutschland. Die sieben in das Literaturreview eingeschlossenen Studien, in denen insgesamt 1029 Drei- bis Sechsjährige mit Kriegserlebnissen und anderen Traumata in Israel bzw. Palästinensischen Gebieten, USA und Deutschland untersucht wurden, zeigten PTBS-Häufigkeiten zwischen 0 % und 50 %. Die wenigen Untersuchungen zur Inanspruchnahme von Psychotherapien durch Vorschulkinder in Deutschland deuten auf eine Unterversorgung dieser Gruppe hin. Es fehlt allerdings an repräsentativen Studien zur Häufigkeit der PTBS im Vorschulalter sowie zur Versorgung von posttraumatisch belasteten Vorschulkindern. Bei traumatisierten Vorschulkindern muss unter anderem aufgrund der für diese Altersgruppe wenig sensitiven PTBS-Kriterien in der ICD-10, der starken Abhängigkeit von Bezugspersonen und vom sozialen Umfeld sowie aufgrund genereller Barrieren in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung von einer Unterschätzung der Anzahl an betroffenen Kindern sowie von einer Unterversorgung ausgegangen werden.


Author(s):  
Franka Metzner ◽  
Kristina Dahm ◽  
Hertha Richter-Appelt ◽  
Silke Pawils ◽  
Miriam Juliane Moulaa-Edmondson ◽  
...  

Zusammenfassung. Fragestellung: Kinder und Jugendliche entwickeln nach interpersonellen Typ-2-Traumata häufig Symptome, die über die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hinausreichen. Zur Umschreibung der Symptomatik wurde die bisher wenig untersuchte Entwicklungstraumastörung (ETS; van der Kolk et al., 2009) vorgeschlagen. Methodik: Die Arztbriefe von n = 161 1- bis 18-jährigen Patienten (61 % weiblich) einer Spezialsprechstunde für traumatisierte Kinder und Jugendliche einer Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden anhand eines strukturierten Codierungsbogens geratet und über einen adaptierten ETS-Algorithmus analysiert. Ergebnisse: 77 % der PatientInnen erlebten interpersonelle Typ-2-Traumata; 6 % erfüllten die adaptierte ETS-Diagnose. Alle ETS-Kriterien lagen bei Kindern und Jugendlichen mit interpersonellen Typ-2-Traumata häufiger vor als bei PatientInnen mit akzidentiellem bzw. Typ-1-Trauma, wobei die Unterschiede für die ETS-Kriterien B (Affektive und physiologische Dysregulation) und G (Teilhabebeeinträchtigungen) statistische Signifikanz auf dem angepassten Signifikanzniveau von 0.2 % erreichten. Signifikante Alters- oder Geschlechtsunterschiede wurden nicht gefunden. Die Gruppe der Kinder unter 7 Jahren wurde hinsichtlich ihrer posttraumatischen Symptomatik deskriptiv analysiert. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass zwar viele Kinder und Jugendliche über die PTBS hinausreichende Symptome entwickelt haben, aber nur ein geringer Teil die ETS-Diagnose erfüllt hat. Angesichts der teilweise unspezifischen und widersprüchlichen Befunde erscheinen weitere Studien mit größeren Stichproben, den vollständigen ETS-Kriterien und diagnosespezifischen Instrumenten zu der bisher wenig empirisch erforschten ETS als sinnvoll und notwendig.


Diagnostica ◽  
2011 ◽  
Vol 57 (2) ◽  
pp. 84-98 ◽  
Author(s):  
Annette F. Bölter ◽  
Julia Lange ◽  
Bernd Anger ◽  
Christian Geiser ◽  
Heinz-Martin Süß ◽  
...  

Zusammenfassung. Nach DSM-IV können lebensbedrohliche Erkrankungen wie Krebs eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) auslösen. Der Erfassung mit üblichen PTSD-Diagnoseinstrumenten wie der Impact-of-Event-Scale (IES-R) mangelt es jedoch an Validität. Methodik: Ein krebsspezifisches PTSD-Konzept wurde theoriebasiert entwickelt und über die IES-R sowie neu formulierte Items erfasst. 400 Rehabilitationspatienten mit heterogenen Tumordiagnosen und Diagnosestellung vor max. einem Jahr wurden untersucht. Faktorenanalytisch (CFA) wurde ein Screeninginstrument, der Fragebogen zur krebsspezifischen posttraumatischen Belastung (PTB-KS), entwickelt. Der Reliabilitätsanalyse folgte eine Konstruktvalidierung. Ergebnis: Die statistischen Analysen unterstützen die Modellannahmen (χ2/df = 2.28; CFI = .960; RMSEA = .057). Der PTB-KS umfasst auf vier Skalen Intrusionen und Vermeidung (IES-R), krebsspezifische Belastung sowie Fehlanpassung. Reliabilität und konvergente Validität sind zufriedenstellend, die diskriminante Validität ist nicht hinreichend gesichert. Diskussion: Das erweiterte diagnostische Modell verbessert die Erfassung von posttraumatischer Belastung bei Krebspatienten. Aus klinischer Sicht eignet es sich trotz methodischer Einschränkungen als Screeninginstrument.


2002 ◽  
Vol 31 (1) ◽  
pp. 22-30 ◽  
Author(s):  
R.-D. Stieglitz ◽  
E. Nyberg ◽  
M. Albert ◽  
U. Frommberger ◽  
M. Berger

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Verkehrsunfälle stellen häufige Ereignisse dar, die von Personen als Trauma erlebt werden können. Oft weisen die Verletzten eine Reihe psychischer Symptome auf, die meist jedoch vorübergehend sind. Eine Minderheit entwikkelt jedoch psychische Störungen, vor allem eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTB). Fragestellung: Entwicklung eines Screeningfragebogens zur Identifizierung von Patienten mit dem Risiko der Entwicklung einer PTB oder dem subsyndromalen Bild einer PTB. Methode: Einer Stichprobe von 182 Unfallpatienten wurde kurz nach dem Unfall verschiedene Selbstbeurteilungsverfahren vorgelegt. Nach 6 Monaten wurde untersucht, welche Patienten innerhalb dieser Zeit eine PTB resp. ein subsyndromales Bild einer PTB entwickelten hatten. Diejenigen Items, die am besten zur Trennung dieser Patienten von den anderen Patienten beitrugen, wurden zu einem Screeningfragebogen zusammengestellt. Ergebnisse: Es konnte ein aus 10 Items bestehender Screeningfragebogen entwickelt werden. Erste psychometrische Analysen im Hinblick auf Sensitivität und Spezifität sowie Reliabilität und Validität können als günstig angesehen werden. Schlußfolgerung: Mit dem Screeningfragebogen liegt ein zeitökonomisch einsetzbares Verfahren zur Identifizierung von Risikopatienten für die Entwicklung einer PTB oder einem subsyndromalen Bild einer PTB vor.


2008 ◽  
Vol 17 (4) ◽  
pp. 219-223 ◽  
Author(s):  
Barbara Frühe ◽  
Hans-Joachim Röthlein ◽  
Rita Rosner

Traumatische Ereignisse im schulischen Kontext treten vergleichsweise häufig auf. So ist die Bestimmung von Kindern und Jugendlichen, die aktuell und auch zu einem späteren Zeitpunkt einer psychologischen Betreuung bedürfen, im Rahmen der Fürsorgepflicht notwendig. 48 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren wurden in der Schule zu zwei Messzeitpunkten zur akuten und posttraumatischen Symptomatik sowie zu verschiedenen Risikofaktoren befragt. Verwendet wurde die neu entwickelte Checkliste zur Akuten Belastung (CAB) und die deutsche Version des University of Los Angeles at California Posttraumatic Stress Disorder Reaction Index (UCLA CPTSD-RI). Eine Woche nach dem Ereignis betrug der Anteil klinisch bedeutsamer Belastung 21 % und nach 10 – 15 Wochen 10 %. Ein mittlerer Zusammenhang zwischen akuter und posttraumatischer Belastung konnte nachgewiesen werden. Als bedeutsame Risikofaktoren für die Entwicklung einer posttraumatischen Belastung stellten sich der Konfrontationsgrad, peritraumatisch erlebte Angst sowie akute Beeinträchtigung heraus. Im Kontext der Betreuung betroffener Jugendlicher nach traumatischen Ereignissen sollte den Risikofaktoren mehr Beachtung geschenkt werden.


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