Fallbericht über anhaltende Erhöhung des Augeninnendrucks nach multiplen intravitrealen Injektionen mit Ranibizumab und Aflibercept zur Behandlung der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration

2016 ◽  
Vol 2 (2) ◽  
pp. 92-95
Author(s):  
Hisashi Matsubara ◽  
Ryohei Miyata ◽  
Maki Kobayashi ◽  
Hideyuki Tsukitome ◽  
Kengo Ikesugi ◽  
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Intravitreale Injektionen mit Wirkstoffen gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) sind eine gängige Behandlungsmaßnahme bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD). Obwohl diese Behandlungen sehr effektiv sind, sind in jüngster Zeit multiple Injektionen empfohlen worden, um auch langfristig für eine günstige Prognose zu sorgen. Es liegen jedoch Berichte über einen Anstieg des Augeninnendrucks (AID) nach multiplen Injektionen mit Anti-VEGF-Wirkstoffen vor. Wir präsentieren hier einen Fall von unkontrollierter persistierender AID-Erhöhung nach der Umstellung von intravitrealen Ranibizumab- auf Aflibercept-Injektionen. Bei einem 74-jährigen japanischen Mann ohne Glaukom in der Vorgeschichte, der zur Behandlung einer nAMD 22 Ranibizumab-Injektionen erhalten hatte, stieg nach der 22. Injektion der AID unvermittelt an. Die daraufhin eingeleitete medikamentöse Therapie führte zwar zur Normalisierung des AID, doch unterhalb der Fovea centralis lag auch nach der 25. Ranibizumab-Injektion noch subretinale Flüssigkeit vor. Daher erfolgte eine Umstellung der Therapie von Ranibizumab auf 2-monatliche intravitreale Injektionen mit Aflibercept, begleitet von Glaukom-Medikamenten. Der AID kehrte daraufhin in den Normalbereich zurück. Nach der 11. Aflibercept-Injektion kam es trotz der weiterhin angewandten Glaukom-Medikamente wiederum zu einem plötzlichen AID-Anstieg. Aufgrund dieser anhaltenden AID-Erhöhung wurden die Aflibercept-Injektionen für 16 Wochen ausgesetzt. Da es auch mit einem umfassenden Glaukom-Medikationsschema nicht gelang, den AID zu normalisieren, unterzog sich der Patient einer Trabekulotomie, die zur Rückkehr des AID in den Normalbereich führte. Wir gelangen zu der Schlussfolgerung, dass Patienten, die serielle intravitreale Injektionen eines Anti-VEGF-Wirkstoffs erhalten, aufmerksam überwacht werden müssen, da sich eine schwere und anhaltende okuläre Hypertension entwickeln kann.

2018 ◽  
Vol 75 (7) ◽  
pp. 420-424
Author(s):  
Smaila Mulic ◽  
Timo Kahles ◽  
Krassen Nedeltchev

Zusammenfassung. Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Erkrankungen und ist die häufigste Ursache von bleibenden Behinderungen im Erwachsenenalter. Grundzüge der Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls sind eine medikamentöse Therapie, Optimierung der modifizierbaren Risikofaktoren, die Revaskularisation einer symptomatischen Karotisstenosen sowie der Verschluss eines Persistierenden Foramen Ovale (bei Patienten unter 60 Jahren mit kryptogenem Schlaganfall).


Author(s):  
Lisa-Maria Wallwiener ◽  
Barbara Kapfer ◽  
Vanadin Seifert-Klauss

ZusammenfassungRegelmäßige körperliche Betätigung trägt zu einer gesunden Knochendichte bei, Leistungssportlerinnen in einigen Sportarten weisen jedoch eine erhöhte Prävalenz erniedrigter Knochendichte sowie vermehrt Stressfrakturen auf. Häufig liegt dem ein relatives Energiedefizit (RED), verbunden mit hoher mechanischer Belastung und intensivem Trainingsalltag, zugrunde. Das Vorliegen eines RED im Sport ist oft unterdiagnostiziert, daher hat sich eine systematische multidisziplinäre Zusammenarbeit unter Zuhilfenahme standardisierter Tests, z. B. des RED‑S CAT (Relative Energy Deficiency in Sport Clinical Assessment Tool) als hilfreich erwiesen. Therapieansätze zielen primär auf eine Behebung der negativen Energiebilanz der Patientin als auch auf psychotherapeutische Interventionen ab. Darüber hinaus kann in schweren Fällen eine medikamentöse Therapie zur Unterstützung sowohl einer ausgeglichenen hormonellen Situation als auch des Knochenstoffwechsels notwendig sein.


2021 ◽  
Vol 59 (02) ◽  
pp. 143-148
Author(s):  
Lisa Mehl ◽  
Jörg Schrader ◽  
Torsten Winterberg ◽  
Thies Daniels ◽  
Andreas Gross ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund In der Schwangerschaft diagnostizierte neuroendokrine Tumoren (NET) sind eine absolute Rarität. Die vorliegende Kasuistik beschreibt Diagnostik und Therapie eines im 2. Trimenon symptomatisch gewordenen metastasierten NET des Pankreas. Fallbeschreibung Eine 33-jährige Patientin stellte sich in der 19. Schwangerschaftswoche (SSW) mit persistierender Diarrhoe in der Notaufnahme vor. Laborchemisch fiel eine ausgeprägte Hyperkalzämie (3,53 mmol/l) auf. In der Bildgebung fand sich eine Raumforderung im Bereich des Pankreaskorpus/-schwanzes mit ausgedehnter Lebermetastasierung. Histologisch zeigte sich ein NET (G2, SSTR-positiv) mit einer paraneoplastischen Parathormon-related-Peptide-Sekretion als Ursache der Hyperkalzämie. Unter einer Therapie mit Octreotid normalisierte sich das Kalzium, die Diarrhoe sistierte. Nach Geburt eines gesunden Kindes (32. SSW per sectio) fand sich ein Progress; der Pankreastumor wurde komplett entfernt, die Leberfiliae so weit wie möglich. In einem postoperativen CT zeigten sich verbliebene metastasensuspekte Läsionen, eine palliative Therapie mit Lanreotid wurde eingeleitet. Darunter ist die Patientin seit einem Jahr symptomfrei, das Serumkalzium blieb normwertig. Das Kind entwickelte sich unauffällig. Diskussion Dieser ungewöhnliche Fall zeigt, dass es auch bei ausgedehnt metastasierten symptomatischen NETs in der Schwangerschaft weitreichende diagnostische und therapeutische Optionen geben kann, die in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit unter sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung für Mutter und Kind eine Fortführung der Schwangerschaft erlauben.


2021 ◽  
Vol 59 (07) ◽  
pp. 677-682
Author(s):  
Maria Andrea Willis ◽  
Jana Enderes ◽  
Daniel Exner ◽  
Burkhard Stoffels ◽  
Verena Tischler ◽  
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Keyword(s):  

ZusammenfassungAufgrund pelviner Beschwerden wurde bei einer 52-jährigen Patientin eine diagnostische Schnittbildgebung initiiert. In dieser stellte sich eine zystische, retrorektale Raumforderung ohne Malignitätskriterien dar. Aufgrund der Symptomatik und der unklaren Dignität nach mehrfachen frustranen endosonografischen Punktionen erfolgte nach interdisziplinärer Beratung eine robotisch-assistierte lokale Resektion des zystischen Tumors. In der histologischen Aufarbeitung wurde die Diagnose einer Tailgut Zyste gesichert, jedoch ließen sich auch Anteile eines intestinal differenzierten Adenokarzinoms nachweisen. Aufgrund des unklaren Metastasierungsverhaltens erfolgte eine Nachresektion in Form einer robotisch-assistierten tiefen anterioren Rektumresektion mit totaler mesorektaler Excision, analog zur Behandlung des Rektumkarzinoms. In der anschließenden histologischen Aufarbeitung waren keine Residuen oder Lymphknotenmetastasen des Karzinoms nachweisbar, sodass eine Nachsorge empfohlen wurde.Retrorektale Tumore sind eine extrem seltene Entität. Weltweit sind bisher nur 28 Fälle eines intestinal differenzierten Karzinoms in einer Tailgut Zyste beschrieben worden. Da es in der Literatur keine klaren Empfehlungen bezüglich des diagnostischen oder therapeutischen Vorgehens gibt, möchten wir anhand unserer Fallstudie einen möglichen Algorithmus bei nachgewiesener retrorektaler Raumforderung diskutieren.


2017 ◽  
Vol 236 (07) ◽  
pp. 885-891
Author(s):  
Matthias Grüb ◽  
Ioannis Lamprakis ◽  
Christoph Reichel

Zusammenfassung Hintergrund Seit der Einführung der Anti-VEGF-Therapie vor mehr als 10 Jahren hat sich die Behandlung von neovaskulärer AMD, diabetischem Makulaödem und Makulaödem nach retinalen Venenverschlüssen grundlegend verändert. Initial stark visusbasierte Entscheidungskriterien wurden durch die technischen Verbesserungen der optischen Kohärenztomografie mehr und mehr durch morphologische Kriterien verdrängt. Vertragsrechtliche und verwaltungstechnische Probleme wurden verbessert, jedoch vielerorts nicht vollständig behoben. Patienten/Material und Methoden In einer retrospektiven Analyse wurden 207 Augen von 157 Patienten ausgewertet, die sich in der Zeit von Januar 2007 bis Oktober 2013 vorstellten und bei denen eine neovaskuläre AMD, ein diabetisches Makulaödem oder ein Ödem infolge eines retinalen Venenverschlusses mittels Anti-VEGF-Therapie behandelt wurde. Der Ausgangsvisus betrug 0,25 (Median). Ergebnisse Nach initialer Anti-VEGF-Aufsättigung zeigte sich ein signifikanter Anstieg des Ausgangsvisus auf 0,32 (p < 0,001). Je schlechter der Ausgangsvisus war, desto mehr profitierten die Patienten von der Therapie (p = 0,004). Der Visusgewinn war umso besser, je mehr intravitreale Injektionen durchgeführt wurden (p = 0,002). In der überwiegend visuskontrollierten Gruppe der frühen Jahre fiel der erreichte Visus im Laufe des 1. Jahres bei durchschnittlich 3,49 intravitrealen Applikationen auf 0,05 ab. In der OCT-kontrollierten Gruppe der späteren Jahre konnte bei durchschnittlich 5,03 intravitrealen Anti-VEGF-Applikationen der Visusgewinn bei 0,32 gehalten werden. Der Visusverlauf von visus- und OCT-kontrollierter Gruppe unterschied sich signifikant voneinander (p = 0,001). Die durchschnittliche Dauer zwischen Indikationsstellung und Therapiebeginn betrug in den frühen Jahren 25,34 Tage, in späteren Jahren 5,40 Tage. Schlussfolgerung Die überwiegend visusbasierten Entscheidungskriterien der Anti-VEGF-Therapie der ersten Jahre scheinen den morphologischen Kriterien späterer Jahre deutlich unterlegen. Vertragsrechtliche und verwaltungstechnische Probleme haben durch eine Verzögerung der Zeit zwischen Indikationsstellung und Therapiebeginn darüber hinaus zu Unterversorgung und schlechteren funktionellen Ergebnissen beigetragen.


Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Georgi Prisadov ◽  
Holger Hendrix ◽  
Vladimir Kamlak ◽  
Katrin Welcker

ZusammenfassungLokalisierte, solitäre fibröse Tumoren sind eine seltene Entität und finden sich meist im Thorax, können aber auch in Leber, Haut, Meningen, am Peritoneum und Perikard auftreten. Aufgrund des vielgestaltigen mikromorphologischen Erscheinungsbildes ist die Sicherung der Diagnose oftmals schwierig. Entscheidend ist die histopathologische Begutachtung mit differenzierter Immunhistochemie. Die chirurgische Resektion der lokalisierten, solitären fibrösen Tumoren ist die Therapie der Wahl. Die Rezidiv- und Metastasenrate ist abhängig von der histologischen Dignität insgesamt sehr gering. Kontinuierliche Nachsorgeuntersuchungen sind indiziert.Wir berichten über eine 76-jährigen Patientin mit einem monströsen solitären fibrösen Tumor der Pleura, die seit einigen Wochen über Belastungsdyspnoe und stechende Schmerzen rechts thorakal klagte. Computertomografisch zeigte sich eine heterogene Raumforderung mit ca. 22 cm Durchmesser im Mittel- und Unterfeld des Thorax mit Kompression des Zwerchfells und des Mediastinums. Der Tumor wurde über eine doppelte Thorakotomie im 5. und im 8. Interkostalraum vollständig reseziert. Intraoperativ zeigte sich der Tumor zum Mittellappen gestielt. Um den Tumor vollständig zu entfernen, wurde zusätzlich eine Keilresektion aus dem Mittellappen durchgeführt. Der Tumor wog 2,4 kg. Die Diagnose eines solitären fibrösen Tumors der Pleura wurde histologisch und immunhistochemisch gestellt. Postoperativ hat sich die Lunge vollständig entfaltet. Bei der 3-monatigen Nachuntersuchung zeigte sich kein Nachweis eines Rezidivs. Die klinische Symptomatik, Diagnosestellung, Therapieoptionen, Rezidivrisiko und die Prognose dieser Tumore werden aufgezeigt und entsprechend der Literatur diskutiert.


2015 ◽  
Vol 79 (05) ◽  
pp. 407-414
Author(s):  
S. Völker ◽  
C. Schreiber ◽  
H. Müller ◽  
N. Zacharias ◽  
T. Kistemann

ZusammenfassungNach der Novellierung der Trinkwasserverordnung im Jahr 2011 sind die Anforderungen an die hygienisch-mikrobiologische Überwachung von Trinkwasser-Installationen nochmals erheblich gestiegen. Im BMBF-geförderten Projekt „Biofilm-Management“ (2010–2014) untersuchten wir, inwieweit etablierte Probenahmestrategien in der Praxis systemweit mit Legionellen kontaminierte Trinkwasser-Installationen aufdecken können, und welche zusätzlichen Parameter geeignet sind, eine systemweite Kontamination zu erfassen. Wir unterzogen die Trinkwasser-Installation von 8 Gebäuden mit bekannter mikrobieller Kontamination (Legionellen) einer intensiven hygienisch-mikrobiologischen Beprobung mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung. Insgesamt wurden 626 Trinkwarmwasser-Proben mit klassischen kulturellen Verfahren untersucht. Außerdem wurden in jedem Gebäude eine umfassende hygienische Ortsbesichtigung durchgeführt und qualitative Interviews mit Betreibern und Nutzern geführt. Erhobene zapfstellenspezifische Parameter wurden quantitativ mittels Sensitivitäts- und Korrektklassifikationsberechnungen analysiert. Das systemweite Vorkommen von Legionellen in Trinkwasser-Installationen weist eine hohe räumliche und zeitliche Variabilität auf. Etablierte Probenahmestrategien waren nur eingeschränkt geeignet, langfristig bestehende Legionellen-Kontaminationen von Trinkwasser-Installationen zu detektieren. Insbesondere die Beprobung von Warmwasser-Vorlauf und Zirkulationsrücklauf zeigte wenig Aussagekraft hinsichtlich des Kontaminationsgeschehens. Deutlich besser ließ sich eine systemweite Legionellen-Kontamination mittels der Parameter Stagnation (qualitativ) und Temperatur (Einhaltung der 5K-Regel) aufzeigen.


2019 ◽  
Vol 82 (2) ◽  
pp. 25-30
Author(s):  
Herwig Zahorka
Keyword(s):  

Viele Arten der Gattung Ficus (Moraceae, Maulbeergewächse) in den Tropen und Subtropen bilden Luftwurzeln. Feigenfrüchte sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel, Affen und andere Tiere. Durch den Kot dieser Tiere kann ein Same in das Substrat einer Astgabel kommen und hier keimen. Das epiphytische Pflänzchen bildet Luftwurzeln. Wenn diese den Boden erreichen, entwickeln sie sich zu einem Geflecht von Stämmchen, die schließlich den Trägerbaum rundherum dicht ummanteln können. Er wird überwachsen, „erwürgt“ und stirbt ab. Wenn sein Holz von Termiten zerstört ist, bleibt im Inneren ein kaminartiger Hohlraum übrig. Das geheime Sexualleben der Ficus-Arten spielt sich im Inneren der unspektakulär kleinen geschlossenen Fruchtstände ab. Es handelt sich um kleine fleischige Hohlkörper, an dessen innerer Oberfläche sich eine große Zahl von männlichen und zwei verschiedenen Typen weiblicher Blüten befindet. Die Bestäubung im Inneren findet durch winzige Feigenwespen statt, die durch eine kleine Öffnung in den Blütenstand eindringen können. Fast jede Ficus-Art ist auf die Bestäubung durch eine ganz spezielle Wespenart angewiesen.


2008 ◽  
Vol 28 (05) ◽  
pp. 358-364 ◽  
Author(s):  
J.-D. Studt

ZusammenfassungThrombotische Mikroangiopathien sind durch mikrovaskuläre Okklusion gekennzeichnet. Klinisch finden sich eine Thrombozytopenie und mikroangiopathische hämolytische Anämie. Zusätzliche Symptome der Organischämie können in variabler Konstellation ausgeprägt sein. Die thrombotischen Mikroangiopathien sind pathophysiologisch heterogen. Sie umfassen die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura und das hämolytisch-urämische Syndrom. Daneben sind eine Assoziation mit verschiedenen Erkrankungen und Medikamenten und ein Auftreten nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation bekannt.


2018 ◽  
Vol 47 (11) ◽  
pp. 526-532
Author(s):  
Udo Sechtem ◽  
Peter Ong

ZusammenfassungDie optimale Therapie bei Patienten mit stabiler Angina pectoris ist umstritten. Der therapeutische Ansatz, eine verursachende epikardiale Stenose aufzudehnen oder zu überbrücken, ist gut nachvollziehbar. Die Ergebnisse der perkutanen Koronarintervention (PCI) und der Bypassoperation sind aber von Ausnahmen abgesehen prognostisch nicht besser als die einer konservativ-medikamentösen Therapie. Die PCI hat bezüglich der Symptomatik kurzfristig zwar leichte Vorteile im Vergleich zur antianginösen Therapie mit Kurzzeitnitraten, Calciumantagonisten und/oder Betablockern. Im Verlauf von 1–3 Jahren sind diese Unterschiede aber nicht mehr nachweisbar. Viele Patienten leiden trotz fehlender epikardialer Koronarstenosen unter Angina pectoris. Dies wird durch eine Dysfunktion der Mikrovaskulatur verursacht, die ebenso wie die epikardialen Koronarstenosen mit den bekannten konventionellen Risikofaktoren arterielle Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus und familiärer Belastung assoziiert sind. Die mikrovaskuläre Dysfunktion ist auch eine häufige Ursache für Angina-pectoris-Beschwerden, die nach Revaskularisation persistieren. Wenn eine prognostische oder symptomatische Indikation zur Revaskularisation besteht, werden der SYNTAX-Score, das perioperative Risiko und die koronare Anatomie zurate gezogen, um das beste Revaskularisationsverfahren für den Patienten zu wählen. Unabhängig von einer Revaskularisation sind eine Änderung des Lebensstils, die Kontrolle der Risikofaktoren und eine medikamentöse Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern, Cholesterinsenkern und gegebenenfalls ACE-Hemmern/AT1-Antagonisten unverzichtbarere Bestandteile der optimalen Versorgung von Patienten mit stabiler KHK.


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