Monströser solitärer fibröser Tumor der Pleura

Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Georgi Prisadov ◽  
Holger Hendrix ◽  
Vladimir Kamlak ◽  
Katrin Welcker

ZusammenfassungLokalisierte, solitäre fibröse Tumoren sind eine seltene Entität und finden sich meist im Thorax, können aber auch in Leber, Haut, Meningen, am Peritoneum und Perikard auftreten. Aufgrund des vielgestaltigen mikromorphologischen Erscheinungsbildes ist die Sicherung der Diagnose oftmals schwierig. Entscheidend ist die histopathologische Begutachtung mit differenzierter Immunhistochemie. Die chirurgische Resektion der lokalisierten, solitären fibrösen Tumoren ist die Therapie der Wahl. Die Rezidiv- und Metastasenrate ist abhängig von der histologischen Dignität insgesamt sehr gering. Kontinuierliche Nachsorgeuntersuchungen sind indiziert.Wir berichten über eine 76-jährigen Patientin mit einem monströsen solitären fibrösen Tumor der Pleura, die seit einigen Wochen über Belastungsdyspnoe und stechende Schmerzen rechts thorakal klagte. Computertomografisch zeigte sich eine heterogene Raumforderung mit ca. 22 cm Durchmesser im Mittel- und Unterfeld des Thorax mit Kompression des Zwerchfells und des Mediastinums. Der Tumor wurde über eine doppelte Thorakotomie im 5. und im 8. Interkostalraum vollständig reseziert. Intraoperativ zeigte sich der Tumor zum Mittellappen gestielt. Um den Tumor vollständig zu entfernen, wurde zusätzlich eine Keilresektion aus dem Mittellappen durchgeführt. Der Tumor wog 2,4 kg. Die Diagnose eines solitären fibrösen Tumors der Pleura wurde histologisch und immunhistochemisch gestellt. Postoperativ hat sich die Lunge vollständig entfaltet. Bei der 3-monatigen Nachuntersuchung zeigte sich kein Nachweis eines Rezidivs. Die klinische Symptomatik, Diagnosestellung, Therapieoptionen, Rezidivrisiko und die Prognose dieser Tumore werden aufgezeigt und entsprechend der Literatur diskutiert.

2021 ◽  
Vol 59 (02) ◽  
pp. 143-148
Author(s):  
Lisa Mehl ◽  
Jörg Schrader ◽  
Torsten Winterberg ◽  
Thies Daniels ◽  
Andreas Gross ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund In der Schwangerschaft diagnostizierte neuroendokrine Tumoren (NET) sind eine absolute Rarität. Die vorliegende Kasuistik beschreibt Diagnostik und Therapie eines im 2. Trimenon symptomatisch gewordenen metastasierten NET des Pankreas. Fallbeschreibung Eine 33-jährige Patientin stellte sich in der 19. Schwangerschaftswoche (SSW) mit persistierender Diarrhoe in der Notaufnahme vor. Laborchemisch fiel eine ausgeprägte Hyperkalzämie (3,53 mmol/l) auf. In der Bildgebung fand sich eine Raumforderung im Bereich des Pankreaskorpus/-schwanzes mit ausgedehnter Lebermetastasierung. Histologisch zeigte sich ein NET (G2, SSTR-positiv) mit einer paraneoplastischen Parathormon-related-Peptide-Sekretion als Ursache der Hyperkalzämie. Unter einer Therapie mit Octreotid normalisierte sich das Kalzium, die Diarrhoe sistierte. Nach Geburt eines gesunden Kindes (32. SSW per sectio) fand sich ein Progress; der Pankreastumor wurde komplett entfernt, die Leberfiliae so weit wie möglich. In einem postoperativen CT zeigten sich verbliebene metastasensuspekte Läsionen, eine palliative Therapie mit Lanreotid wurde eingeleitet. Darunter ist die Patientin seit einem Jahr symptomfrei, das Serumkalzium blieb normwertig. Das Kind entwickelte sich unauffällig. Diskussion Dieser ungewöhnliche Fall zeigt, dass es auch bei ausgedehnt metastasierten symptomatischen NETs in der Schwangerschaft weitreichende diagnostische und therapeutische Optionen geben kann, die in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit unter sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung für Mutter und Kind eine Fortführung der Schwangerschaft erlauben.


2021 ◽  
Vol 59 (07) ◽  
pp. 677-682
Author(s):  
Maria Andrea Willis ◽  
Jana Enderes ◽  
Daniel Exner ◽  
Burkhard Stoffels ◽  
Verena Tischler ◽  
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Keyword(s):  

ZusammenfassungAufgrund pelviner Beschwerden wurde bei einer 52-jährigen Patientin eine diagnostische Schnittbildgebung initiiert. In dieser stellte sich eine zystische, retrorektale Raumforderung ohne Malignitätskriterien dar. Aufgrund der Symptomatik und der unklaren Dignität nach mehrfachen frustranen endosonografischen Punktionen erfolgte nach interdisziplinärer Beratung eine robotisch-assistierte lokale Resektion des zystischen Tumors. In der histologischen Aufarbeitung wurde die Diagnose einer Tailgut Zyste gesichert, jedoch ließen sich auch Anteile eines intestinal differenzierten Adenokarzinoms nachweisen. Aufgrund des unklaren Metastasierungsverhaltens erfolgte eine Nachresektion in Form einer robotisch-assistierten tiefen anterioren Rektumresektion mit totaler mesorektaler Excision, analog zur Behandlung des Rektumkarzinoms. In der anschließenden histologischen Aufarbeitung waren keine Residuen oder Lymphknotenmetastasen des Karzinoms nachweisbar, sodass eine Nachsorge empfohlen wurde.Retrorektale Tumore sind eine extrem seltene Entität. Weltweit sind bisher nur 28 Fälle eines intestinal differenzierten Karzinoms in einer Tailgut Zyste beschrieben worden. Da es in der Literatur keine klaren Empfehlungen bezüglich des diagnostischen oder therapeutischen Vorgehens gibt, möchten wir anhand unserer Fallstudie einen möglichen Algorithmus bei nachgewiesener retrorektaler Raumforderung diskutieren.


2021 ◽  
Vol 78 (10) ◽  
pp. 615-621
Author(s):  
Federico Storni ◽  
Roman Trepp ◽  
Aurel Perren ◽  
Attila Kollár ◽  
Beat Gloor ◽  
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Zusammenfassung. Pankreatische neuroendokrine Tumore (PanNET) sind eine seltene und heterogene Gruppe von Tumoren mit sehr unterschiedlicher klinischer Präsentation. Dementsprechend sind diese im klinischen Alltag initial schwierig zu erkennen und die Diagnosestellung erfolgt häufig verzögert. Die nötigen diagnostischen Schritte beinhalten radiologische und funktionelle / nuklearmedizinische Untersuchungen, um einerseits die Ausdehnung des Primärtumors zu bestimmen und andererseits das Vorliegen von Metastasen zu erkennen. Gegeben falls ist eine Tumorbiopsie indiziert. Die daraus resultierenden Behandlungen beinhalten in Abhängigkeit vom Tumortyp sowie -ausbreitung und der Symptomatik die chirurgische Resektion, die Behandlung mittels Somatostatin-Analoga oder multimodale Therapiekonzepte. Die Therapie der Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET) muss an einem interdisziplinären Tumorboard an einem spezialisierten Zentrum besprochen werden.


2016 ◽  
Vol 2 (2) ◽  
pp. 92-95
Author(s):  
Hisashi Matsubara ◽  
Ryohei Miyata ◽  
Maki Kobayashi ◽  
Hideyuki Tsukitome ◽  
Kengo Ikesugi ◽  
...  

Intravitreale Injektionen mit Wirkstoffen gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) sind eine gängige Behandlungsmaßnahme bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD). Obwohl diese Behandlungen sehr effektiv sind, sind in jüngster Zeit multiple Injektionen empfohlen worden, um auch langfristig für eine günstige Prognose zu sorgen. Es liegen jedoch Berichte über einen Anstieg des Augeninnendrucks (AID) nach multiplen Injektionen mit Anti-VEGF-Wirkstoffen vor. Wir präsentieren hier einen Fall von unkontrollierter persistierender AID-Erhöhung nach der Umstellung von intravitrealen Ranibizumab- auf Aflibercept-Injektionen. Bei einem 74-jährigen japanischen Mann ohne Glaukom in der Vorgeschichte, der zur Behandlung einer nAMD 22 Ranibizumab-Injektionen erhalten hatte, stieg nach der 22. Injektion der AID unvermittelt an. Die daraufhin eingeleitete medikamentöse Therapie führte zwar zur Normalisierung des AID, doch unterhalb der Fovea centralis lag auch nach der 25. Ranibizumab-Injektion noch subretinale Flüssigkeit vor. Daher erfolgte eine Umstellung der Therapie von Ranibizumab auf 2-monatliche intravitreale Injektionen mit Aflibercept, begleitet von Glaukom-Medikamenten. Der AID kehrte daraufhin in den Normalbereich zurück. Nach der 11. Aflibercept-Injektion kam es trotz der weiterhin angewandten Glaukom-Medikamente wiederum zu einem plötzlichen AID-Anstieg. Aufgrund dieser anhaltenden AID-Erhöhung wurden die Aflibercept-Injektionen für 16 Wochen ausgesetzt. Da es auch mit einem umfassenden Glaukom-Medikationsschema nicht gelang, den AID zu normalisieren, unterzog sich der Patient einer Trabekulotomie, die zur Rückkehr des AID in den Normalbereich führte. Wir gelangen zu der Schlussfolgerung, dass Patienten, die serielle intravitreale Injektionen eines Anti-VEGF-Wirkstoffs erhalten, aufmerksam überwacht werden müssen, da sich eine schwere und anhaltende okuläre Hypertension entwickeln kann.


2015 ◽  
Vol 79 (05) ◽  
pp. 407-414
Author(s):  
S. Völker ◽  
C. Schreiber ◽  
H. Müller ◽  
N. Zacharias ◽  
T. Kistemann

ZusammenfassungNach der Novellierung der Trinkwasserverordnung im Jahr 2011 sind die Anforderungen an die hygienisch-mikrobiologische Überwachung von Trinkwasser-Installationen nochmals erheblich gestiegen. Im BMBF-geförderten Projekt „Biofilm-Management“ (2010–2014) untersuchten wir, inwieweit etablierte Probenahmestrategien in der Praxis systemweit mit Legionellen kontaminierte Trinkwasser-Installationen aufdecken können, und welche zusätzlichen Parameter geeignet sind, eine systemweite Kontamination zu erfassen. Wir unterzogen die Trinkwasser-Installation von 8 Gebäuden mit bekannter mikrobieller Kontamination (Legionellen) einer intensiven hygienisch-mikrobiologischen Beprobung mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung. Insgesamt wurden 626 Trinkwarmwasser-Proben mit klassischen kulturellen Verfahren untersucht. Außerdem wurden in jedem Gebäude eine umfassende hygienische Ortsbesichtigung durchgeführt und qualitative Interviews mit Betreibern und Nutzern geführt. Erhobene zapfstellenspezifische Parameter wurden quantitativ mittels Sensitivitäts- und Korrektklassifikationsberechnungen analysiert. Das systemweite Vorkommen von Legionellen in Trinkwasser-Installationen weist eine hohe räumliche und zeitliche Variabilität auf. Etablierte Probenahmestrategien waren nur eingeschränkt geeignet, langfristig bestehende Legionellen-Kontaminationen von Trinkwasser-Installationen zu detektieren. Insbesondere die Beprobung von Warmwasser-Vorlauf und Zirkulationsrücklauf zeigte wenig Aussagekraft hinsichtlich des Kontaminationsgeschehens. Deutlich besser ließ sich eine systemweite Legionellen-Kontamination mittels der Parameter Stagnation (qualitativ) und Temperatur (Einhaltung der 5K-Regel) aufzeigen.


2019 ◽  
Vol 82 (2) ◽  
pp. 25-30
Author(s):  
Herwig Zahorka
Keyword(s):  

Viele Arten der Gattung Ficus (Moraceae, Maulbeergewächse) in den Tropen und Subtropen bilden Luftwurzeln. Feigenfrüchte sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel, Affen und andere Tiere. Durch den Kot dieser Tiere kann ein Same in das Substrat einer Astgabel kommen und hier keimen. Das epiphytische Pflänzchen bildet Luftwurzeln. Wenn diese den Boden erreichen, entwickeln sie sich zu einem Geflecht von Stämmchen, die schließlich den Trägerbaum rundherum dicht ummanteln können. Er wird überwachsen, „erwürgt“ und stirbt ab. Wenn sein Holz von Termiten zerstört ist, bleibt im Inneren ein kaminartiger Hohlraum übrig. Das geheime Sexualleben der Ficus-Arten spielt sich im Inneren der unspektakulär kleinen geschlossenen Fruchtstände ab. Es handelt sich um kleine fleischige Hohlkörper, an dessen innerer Oberfläche sich eine große Zahl von männlichen und zwei verschiedenen Typen weiblicher Blüten befindet. Die Bestäubung im Inneren findet durch winzige Feigenwespen statt, die durch eine kleine Öffnung in den Blütenstand eindringen können. Fast jede Ficus-Art ist auf die Bestäubung durch eine ganz spezielle Wespenart angewiesen.


2020 ◽  
Vol 11 (06) ◽  
pp. 338-339
Author(s):  
Alexander Kretzschmar

Pankreatische Neuroendokrine Tumoren (p-NET) machen etwa 1–2 % aller Malignome des Pankreas aus. Die chirurgische Resektion ist zwar ein therapeutisches Standbein. Das therapeutische Management sollte jedoch multidisziplinär zusammen mit Pathologen, Radiologen und Onkologen erfolgen. Entscheidend für das therapeutische Vorgehen sind eine genaue Diagnose und ein exaktes Staging. Eine französische Arbeitsgruppe beleuchtet in einem aktuellen Review den therapeutischen Stellenwert einer chirurgischen Resektion.


2008 ◽  
Vol 28 (05) ◽  
pp. 358-364 ◽  
Author(s):  
J.-D. Studt

ZusammenfassungThrombotische Mikroangiopathien sind durch mikrovaskuläre Okklusion gekennzeichnet. Klinisch finden sich eine Thrombozytopenie und mikroangiopathische hämolytische Anämie. Zusätzliche Symptome der Organischämie können in variabler Konstellation ausgeprägt sein. Die thrombotischen Mikroangiopathien sind pathophysiologisch heterogen. Sie umfassen die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura und das hämolytisch-urämische Syndrom. Daneben sind eine Assoziation mit verschiedenen Erkrankungen und Medikamenten und ein Auftreten nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation bekannt.


2009 ◽  
Vol 37 (01) ◽  
pp. 14-32
Author(s):  
M. Unger ◽  
C. Schwedes ◽  
S. Bentele ◽  
S. Klumpp ◽  
M. Brückner

Zusammenfassung Gegenstand: Der Artikel beschreibt klinische Symptomatik, diagnostische Aufarbeitung und chirurgische Therapie eines intrapelvinen Lipoms. Verlauf und Ergebnisse: Die klinische Untersuchung, Röntgenaufnahmen des Abdomens und der zytologische Befund einer mittels Feinnadelaspiration gewonnenen Gewebeprobe ergaben die klinische Verdachtsdiagnose eines intrapelvinen Lipoms. Computertomographisch ließ sich eine klar begrenzte fettdichte Struktur im Beckenkanal ohne Beteiligung der umgebenden Gewebe darstellen, die anhand der Hounsfield-Einheiten als Fettgewebe anzusprechen war. Über einen perinealen Zugang erfolgten eine Teilresektion der Fettgeschwulst und eine Fettabsaugung. Die histopathologische Untersuchung bestätigte den klinischen Verdacht eines einfachen Lipoms. 22 Monate postoperativ ist der Hund symptomfrei. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Einfache Lipome finden sich typischerweise in der Unterhaut und nur in Ausnahmefällen in der Brust-, Bauch- oder Beckenhöhle, wo sie zu einer Funktionseinschränkung anderer Organe oder anatomischer Strukturen führen können. Nach einer exakten Diagnosestellung kann aufgrund des langsamen Wachstums der Lipome eine chirurgische Teilresektion in Verbindung mit einer Liposuktion unter Umständen ausreichen, um dem Patienten über längere Zeit Beschwerdefreiheit zu verschaffen.


2019 ◽  
Vol 76 (10) ◽  
pp. 571-574
Author(s):  
Joël L. Lavanchy ◽  
Stéphanie F. Perrodin ◽  
Manuel O. Jakob ◽  
Guido Beldi
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Narbenhernien sind eine häufige Komplikation von abdominalen Eingriffen. Mittels Gewichtsabnahme und Rauchstopp lassen sich etablierte Risikofaktoren vor elektiven Operationen verbessern. Zur Verhinderung von Narbenhernien sollten laparoskopische Operationstechniken offenen Techniken vorgezogen werden. Bei Risikopatienten, die einen offenen abdominalen Eingriff benötigen, empfiehlt sich eine prophylaktische Einlage eines nicht-resorbierbaren Netzes.


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