Angepasste Bewegungsunterstützung – Interaktionsgeschehen am Beispiel einer kinästhetischen Mobilisation
Zusammenfassung. Hintergrund: Mobilitätseinschränkungen sind eine Ursache für Pflegebedürftigkeit. Deswegen ist die Förderung der Mobilität in Pflegeheimen bedeutsam. Das kinästhetische Konzept bietet eine Möglichkeit, Bewohnende in ihrer Aktivität zu unterstützen. Sie können ihre eigenen Ressourcen nutzen und dadurch ihre funktionelle Beweglichkeit erhalten bzw. verbessern. Ziel: Die vorliegende Untersuchung zeigt die Merkmale des Interaktionsgeschehens zwischen Heimbewohnenden mit Bewegungseinschränkungen und Kinästhetik-Fachpersonen während einer Mobilisation auf. Methode: Eine Sekundäranalyse von neun Videosequenzen erfolgte anhand der Grounded Theory-Kodierverfahren nach 33-1Strauss und Corbin (1996). Die ermittelten Kategorien sind in einem Basismodell dargestellt. Ergebnisse: Im Zentrum des Interaktionsgeschehens bei bewegungseingeschränkten Bewohnenden steht die angepasste Bewegungsunterstützung. Diese kann sich mittels angewandter Strategien wie dem Führen-Folgen-Prozess positiv auf die Eigenaktivitäten der Betroffenen auswirken. Beeinflussende Faktoren, beispielsweise die Tagesverfassung des Bewohnenden, wirken sich dabei auf die Strategien der Fachpersonen aus. Es ist erforderlich, dass Pflegepersonen in der Interaktion unter anderem eine hohe Wahrnehmungskompetenz zeigen. Schlussfolgerung: Die angepasste Bewegungsunterstützung bezieht Bewohnende aktiv in den Mobilisationsprozess ein. Pflegepersonen benötigen entsprechende Schulungen, um die Ressourcen der Bewohnenden fördern zu können.