Diabetische Nephropathie

2020 ◽  
Vol 77 (7) ◽  
pp. 333-338
Author(s):  
Hannes Alder ◽  
Patrice M. Ambühl

Zusammenfassung. Die diabetische Nephropathie ist eine häufige mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziierte Komplikation des Diabetes mellitus. Doch nicht jede Nierenerkrankung bei einem Diabetiker ist eine diabetische Nephropathie, weshalb stets Differenzialdiagnosen beachtet werden müssen. Ausserdem variieren die Klinik und die Prognose der diabetischen Nephropathie stark. Folglich sollten regelmässige Verlaufskontrollen erfolgen. Entscheidend im Management sind die Früherkennung, die Behandlung der kardiovaskulären Risikofaktoren und die Senkung der Albuminurie.

2014 ◽  
Vol 08 (02) ◽  
pp. 83-88
Author(s):  
M. Büttner ◽  
K. Benz ◽  
K. Amann

ZusammenfassungEpidemiologische Studien zeigen, dass Adipositas, unabhängig von dem Vorliegen eines Diabetes mellitus, einer arteriellen Hypertonie oder anderer Komorbiditäten, ein Risikofaktor für chronische Nierenerkrankungen ist. Weitere Befunde gibt es hinsichtlich einer Verbindung von chronischen Nierenerkrankungen bei Adipositas und Veränderungen der Adipokinsekretion (Hyperleptinämie, Adiponektinmangel), einer Aktivierung des Renin- Angiotensin-Systems, einer chronischen Inflammation, einer endothelialen Dysfunktion, einer Lipidakkumulation, einer beeinträchtigten renalen Hämodynamik und einer im Verhältnis zum Körpergewicht verminderten Nephronanzahl. Ganz allgemein aggraviert das Vorliegen einer Adipositas den Verlauf zahlreicher primärer Nierenerkrankungen, z.B. Glomerulonephritiden, aber sie beeinflusst auch die Nierenfunktion nach Nierentransplantation. Mikroalbuminurie, Proteinurie, Hyperfiltration und eingeschränkte Nierenfunktion sind mit Adipositas assoziiert. Histologisch findet sich eine spezielle Form einer sekundären fokal- segmentalen Glomerulosklerose, die bevorzugt bei Adipositas vorkommt. Klinisch relevant sind Beobachtungen, dass drastischer Gewichtsverlust entweder durch Modifikation des Lebensstils oder durch bariatrische Chirurgie die Nierenfunktionsstörungen, vor allem die Albuminurie und Hyperfiltration, bei ehemals adipösen Patienten verbessern kann, so dass davon auszugehen ist, dass Nierenerkrankungen bei Adipositas stringenten Präventionsprogrammen zugänglich sind. Die diabetische Nephropathie (DN) ist die führende Ursache für ein chronisches Nierenversagen bei Erwachsenen in der westlichen Welt. Typische morphologische Veränderungen umfassen eine Verbreiterung der glomerulären Basalmembranen, eine Expansion des Mesangiums mit diffuser oder nodulärer Glomerulosklerose (Kimmelstiel-Wilson-Knoten) und eine arterioläre Hyalinose. Normalerweise entsteht die DN nach einem ca. 10–15 jährigen Krankheitsverlauf und weist dann einen progressiven Verlauf auf bis hin zum terminalen Nierenversagen. Es gibt jedoch inzwischen Hinweise, dass glomeruläre und tubulointerstitielle Läsionen bei DN bis zu einem gewissen Maß nach Korrektur der Blutzuckerwerte reversibel sind. Die vorliegende Übersicht beschäftigt sich vor allem mit der Pathogenese und Morphologie der Nierenfunktions- und Strukturveränderungen bei Adipositas und assoziierter Nierenerkrankungen wie der diabetischen Nephropathie.


2017 ◽  
Vol 15 (07) ◽  
pp. 296-300
Author(s):  
Paula Löwe ◽  
Christos Chatzikyrkou ◽  
Peter Mertens

ZusammenfassungEine Nephropathie als Komplikation des Diabetes mellitus tritt bei 30 % aller Patienten auf und ist weltweit die häufigste Ursache für eine Dialysepflichtigkeit. Die Prognose quoad vitam ist bei eingetretener Dialysepflichtigkeit vergleichbar mit der eines metastasierten Magenkarzinoms. Risikofaktoren für eine Nierenschädigung sind eine genetische Prädisposition, stark schwankende und erhöhte Blutzuckerwerte sowie ein unkontrollierter Bluthochdruck. In der Pathogenese wurden metabolische und hämodynamische Faktoren untersucht, jedoch nicht alleinig prognosebestimmend gefunden. Eher stehen inflammatorische und fehlgeleitete Vernarbungsprozesse im Fokus, molekulare Prozesse sind bislang unvollständig verstanden. Dies könnte erklären, warum individuelle Risikoabschätzungen ohne zusätzliche Informationen über Nierenveränderungen nur unbefriedigend möglich sind. Histologisch fallen in den Nieren verbreiterte Basalmembranen auf, zudem treten in den Nierenkörperchen diffuse oder knötchenartige (noduläre, Kimmelstiel-Wilson-Läsion) Vernarbungen auf. Demnach entspricht die diabetische Nephropathie nicht einer singulären Entität, sondern weist Unterformen auf, die (histo-)morphologisch differenzierbar sind, jedoch bislang selten bioptisch nach festgeschriebenen Kriterien eingeteilt werden. Spezifische therapeutische Interventionen über allgemein nephroprotektive Maßnahmen hinaus zur Vermeidung einer Nierenschädigung bei Diabetes sind bislang nicht etabliert. Interventionen bedürften Einsichten in krankheitsverursachende Pathomechanismen und Prognoseabschätzungen.


2000 ◽  
Vol 57 (1) ◽  
pp. 12-21
Author(s):  
Lehmann ◽  
Spinas

Diabetes mellitus umfaßt eine Gruppe von metabolischen Störungen, welche durch eine Hyperglykämie charakterisiert ist. Die amerikanische Diabetesgesellschaft (ADA) hat 1997 neue diagnostische Kriterien und eine neues Klassifikationsschema für den Diabetes ausgearbeitet. Diese Diagnosekriterien wurden von der WHO weitgehend übernommen. Die ADA empfiehlt, die Diabetesdiagnose mittels der Nüchtern Plasmaglukose (NPG) zu stellen und rät eigentlich vom klinischen Gebrauch des 75 g oralen Glukosetoleranztestes (OGTT) ab, während die WHO empfiehlt, die NPG nur zu verwenden, falls ein OGTT nicht durchzuführen ist. Die neue Klassifikation teilt den Diabetes mellitus aufgrund der Ätiologie ein. Verschiedene pathogenetische Prozesse sind bei der Entwicklung des Diabetes involviert. Sie reichen von einer autoimmunen Zerstörung der Betazellen mit konsekutivem absolutem Insulinmangel bis zu Störungen, welche durch eine Insulinresistenz in Kombination mit einem Insulinsekretionsdefekt definiert sind. Die neue Klassifikation umfaßt vier Diabetes Hauptgruppen: Typ-1, Typ-2 Diabetes mellitus, spezifische Diabetestypen und Schwangerschaftsdiabetes. Für das Screening und für die Diagnose können die NPG oder der Zweistunden-Wert nach OGTT verwendet werden. Trotz zum Teil widersprüchlicher Aussagen ist das HbA1c sowohl für das Screening als auch für die Diagnose eines Diabetes nicht geeignet. Die eindeutige Evidenz, daß eine chronische Hyperglykämie für diabetesbedingte Folgeerkrankungen verantwortlich ist, wurde erst in den letzten Jahren mit zwei großangelegten Studien geliefert: Der Diabetes Control and Complications Trial (DCCT; 1993) und die United Kingdom Prospective Study (UKPDS; 1998) lieferten für Typ-1 und Typ-2 Diabetes den eindeutigen Beweis, daß eine möglichst normoglykämische Diabeteseinstellung das Auftreten diabetesbedingter Komplikationen verhindert, beziehungsweise das Fortschreiten verlangsamt. Die diabetischen Folgeerkrankungen müssen gesucht und bei jedem Patienten mit Diabetes in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Aufgrund der Ergebnisse der UKPDS und anderer Studien können evidenzbasierte Therapieziele für die Betreuung von Patienten mit Typ-2 Diabetes formuliert werden. Eine multifaktorielle Intervention mit vermehrter körperliche Aktivität, Nikotinstop, Aspirineinnahme, Senkung von HbA1c, Blutdruck und Lipiden bei Typ-2 Diabetes senkt das Risiko, eine diabetische Nephropathie zu entwickeln oder kardiovaskuläre Komplikationen zu erleiden, drastisch. Folgendes Vorgehen für die Behandlung von Typ-2 Diabetikern empfiehlt sich in der Praxis: 1) Die Therapie sollte auf jeden Patienten individuell zugeschnitten werden. 2) Die Therapieeinleitung sollte schrittweise erfolgen, um den Therapieerfolg einer Intervention zu dokumentieren und die Compliance zu verbessern. 3) Da es keine HbA1c- und Blutdruck- Schwellenwerte gibt, lohnt es sich vor allem bei jungen Typ-2 Diabetikern (bis 70 Jahre), den Blutzucker beziehungsweise den Blutdruck möglichst in den Normbereich zu senken. 4) Das Erreichen des Therapieziels sollte alle 3–6 Monate überprüft werden. 5) Falls die Therapieziele nicht erreicht werden, sollte die Therapie intensiviert werden, wozu meist eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Medikamenten notwendig sein wird. 6) Falls die Therapieziele über zwei Quartale nicht erreicht werden können, sollte ein Konsilium beim Facharzt angefordert werden.


2018 ◽  
Vol 75 (6) ◽  
pp. 355-357
Author(s):  
Reto Martin Venzin ◽  
Thomas Fehr

Zusammenfassung. Die ersten Beschreibungen des Diabetes mellitus sind auf den Urin (honigsüsse Harnruhr) zurückzuführen. Die neueste Therapie mit dem SGLT-2-Inhibitor setzt dort an und führt additiv zu den bekannten Therapien der diabetischen Nephropathie zu einer besseren renalen Prognose. Die entscheidende Wirkung besteht in der Drosselung der glomerulären Hyperfiltration. Dies konnte bislang beim Typ-2-Diabetiker gezeigt werden. Ob weitere Nierenerkrankungen mit Hyperfiltration, auch unabhängig von einer Hyperglykämie, hiervon profitieren können, werden laufende Studien zeigen.


Author(s):  
Florian Gunnar Scurt ◽  
Katrin Bose ◽  
Ali Canbay ◽  
Peter R Mertens ◽  
Christos Chatzikyrkou

ZusammenfassungEine akute oder chronische Nierenschädigung bei gleichzeitig bestehender Lebererkrankung stellt ein häufiges Problem dar und geht im weiteren klinischen Verlauf mit zahlreichen Komplikationen sowie einer gesteigerten Dialysepflichtigkeit und Mortalität einher.Die Prävalenz einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI) bei Patienten mit Lebererkrankungen ist hoch, nicht zuletzt wegen parallel bestehender Komorbiditäten (z. B. metabolisches Syndrom, chronische Entzündungsprozesse, Hyperkoagulabilität, Hyperfibrinolyse, Diabetes mellitus, Dyslipidämie usw.). Doch nicht jede chronische Verschlechterung der Nierenretentionsparameter lässt sich auf ein hepatorenales Syndrom zurückführen. Neben diesem sind die häufigsten Ursachen der CNI bei bestehenden Lebererkrankungen die diabetische Nephropathie, die alkoholassoziierte IgA-Nephropathie, die mit Hepatitis C assoziierte membranoproliferative Glomerulonephritis und die mit Hepatitis B assoziierte membranöse Glomerulonephritis.Koexistente Erkrankungen, ähnlich bzw. parallel ablaufende pathophysiologische Mechanismen und überlappende Erscheinungsbilder stellen hinsichtlich der Ursachenfindung und entsprechenden Behandlung der CNI im Rahmen einer existenten Lebererkrankung eine Herausforderung an den Kliniker dar. Diese Übersichtsarbeit skizziert sowohl häufige als auch seltene Entitäten, die zu einer chronischen Nierenschädigung in diesem speziellen Patientenkollektiv führen, und zeigt einen Überblick zu therapeutischen Möglichkeiten.


2019 ◽  
Vol 17 (04) ◽  
pp. 124-127
Author(s):  
Simone Pschiebl

Die diabetische Nephropathie zählt zu den mikrovaskulären Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus und weist in den letzten Jahren einen relevanten Anstieg auf. Sie ist in Deutschland zur häufigsten Ursache einer behandlungspflichtigen terminalen Niereninsuffizienz geworden und erlangt damit zunehmend auch eine gesundheitspolitische Bedeutung 1. Eine spezielle „Nierenschutzdiät“ gibt es nicht. In der Primärprävention ist ein HbA1c-Wert zwischen 6,5 % (48 mmol/mol) und 7,5 % (58 mmol/mol) anzustreben. Für Patienten mit makroangiopathischen Komplikationen und/oder Vorliegen einer Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung gilt der obere Zielbereich (7,0 – 7,5% [53–58 mmol/mol]) 2. Bei den Empfehlungen zur Eiweißzufuhr stößt man häufig auf Widersprüche, eine Natriumchloridbeschränkung und eine Nikotinkarenz sind in jedem Fall zu empfehlen.


2020 ◽  
Vol 24 (05/06) ◽  
pp. 212-221
Author(s):  
Martin Busch ◽  
Gunter Wolf

ZUSAMMENFASSUNGIn der deutschen Bevölkerung leiden 8–9 % an Diabetes mellitus. Vor allem die ältere Bevölkerung ist betroffen, häufiger in den neuen Bundesländern. Die Gesamtprävalenz einer Nierenerkrankung bei Diabetikern wird in Deutschland mit 15 % angegeben. Bis zu 40 % der Patienten mit Diabetes mellitus entwickeln im Verlauf eine Nephropathie. Diabetesdauer, höheres Alter, Blutzucker- und Blutdruckeinstellung sind Einflussfaktoren, auch bislang nicht vollständig charakterisierte (poly)genetische Faktoren. Die Verdachtsdiagnose einer diabetischen Nephropathie erfolgt beim Nachweis einer Mikroalbuminurie und/oder anderweitig nicht erklärbarer Einschränkung der geschätzten („estimated“) glomerulären Filtrationsrate (eGFR). Beweisend ist nur eine Nierenbiopsie, die jedoch selten indiziert ist. Andere oder Koentitäten sind dennoch häufig. Zur Prävention und Progressionshemmung einer Nephropathie sollte ein individualisierter HbA1c-Korridor von 6,5–7,5 % angestrebt werden. Basierend auf einer Metformintherapie sind bei Typ-2-Diabetes dann SGLT-2-Hemmer und GLP-1-Agonisten bevorzugt einzusetzen, da sie eigenständige nephro- und kardioprotektive Effekte aufweisen. Typ-1-Diabetiker sind intensiviert mit Insulin zu behandeln. Eine adäquate Blutdruckkontrolle sollte mittels Blockade des Renin-Angiotensin-Systems erfolgen. Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität, Beendigung des Rauchens sowie Behandlung einer Dyslipidämie sind weitere Maßnahmen.


2001 ◽  
Vol 21 (04) ◽  
pp. 167-170
Author(s):  
K. Andrassy ◽  
J. H. M. Beimler

ZusammenfassungPatienten mit Diabetes mellitus besitzen eine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität. In der Gruppe der Patienten mit diabetischer Nephropathie ist das Risiko, an einem kardiovaskulären Ereignis zu versterben, besonders hoch. Die Mikroalbuminurie stellt einen bedeutenden Vorhersagewert der Gesamtmortalität bei bestehendem Diabetes mellitus dar. In der Pathogenese vaskulärer Erkrankungen spielen neben kardiovaskulären Risikofaktoren auch Störungen der Hämostase eine wichtige Rolle. Verschiedene Untersuchungen des hämostatischen Systems lassen eine Aktivierung der Gerinnung bei diabetischen Patienten erkennen; man findet Störungen des Gleichgewichts hämostatischer Faktoren und der endothelialen Zelloberfläche. Bereits in der Frühphase einer diabetischen Nephropathie besteht eine enge Assoziation zwischen der Mikroalbuminurie und dem erhöhten Risiko atherothrombotischer Ereignisse. Eine Reihe von hämostatischen Parametern kann mit dem Ausmaß der bestehenden Albuminausscheidung im Urin korreliert werden.


2018 ◽  
Vol 13 (04) ◽  
pp. 343-350
Author(s):  
Tabitha Heller ◽  
Christof Kloos ◽  
Thomas Lehmann ◽  
Ralf Schiel ◽  
Stefan Lorkowski ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Die JEVIN-Studie begann 1989/90 als Querschnittsuntersuchung in Jena. Nach einer Nachbeobachtungszeit von über 20 Jahren erfolgte die Bestimmung der Mortalität in der Gruppe der an der JEVIN-Studie teilnehmenden Typ-1-Diabetes-Patienten. Patienten und Methodik 103 (78,6 %) der 131 Patienten, die seit Beginn an der JEVIN-Studie teilnahmen, konnten untersucht werden. 38 Personen (36,9 %) waren zwischenzeitlich verstorben. Alle im Rahmen der JEVIN-Studie in der elektronischen Patientenakte EMIL® von überlebenden und verstorbenen Teilnehmern dokumentierten Erhebungsdaten sowie Routineuntersuchungen wurden in die Analysen einbezogen. Die Daten der überlebenden wurden mit denen der verstorbenen Teilnehmer verglichen (Nachbeobachtungsdauer: 2166 Personenjahre). Ergebnisse Die Sterberate betrug 1,75/100 Personenjahre. Die mediane Beobachtungszeit für alle Patienten betrug 23,1 Jahre (Range 0,61 – 26,6 Jahre). Das mittlere Sterbealter lag bei 58,5 Jahren (34,2 – 78,4 Jahre) und die mittlere Diabetesdauer bei 35 Jahren (3,5 – 68,5 Jahre). Als häufigste Todesursachen fanden sich Herz-Kreislauf-Krankheiten (48,2 %, n = 13) und Infektionen (25,9 %, n = 7). Hinsichtlich Alter (p = 0,302), Diabetesdauer (p = 0,371), BMI (p = 0,535), Blutdruck (p = 0,622/0,820), Geschlecht (p = 0,566) und Raucherstatus (p = 0,709) ließen sich keine Unterschiede zwischen überlebenden und verstorbenen Personen nachweisen. Der mittlere HbA1c-Wert im letzten Jahr vor dem Tod oder der letzten Nachuntersuchung war bei den verstorbenen höher als bei den überlebenden Personen (7,5 vs. 7,0 %; p = 0,010). 57,4 % der überlebenden und 87,0 % der verstorbenen Teilnehmer hatten eine Nephropathie (p = 0,012), 79,7 vs. 89,7 % eine Retinopathie (p = 0,241) und 61,4 vs. 63,3 % eine Neuropathie (p = 0,860). Nur für die Nephropathie konnte eine signifikante Assoziation mit einem erhöhten Sterberisiko nachgewiesen werden (HR = 4,208; KI: 1,226 – 14,440; HR = 2,360, KI: 0,696 – 8,004; HR = 0,944, KI: 0,436 – 2,043). Schlussfolgerung In der JEVIN-Studie war in der Gruppe der Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus nur die diabetische Nephropathie mit einem höheren Sterberisiko assoziiert.


1998 ◽  
Vol 39 (5) ◽  
pp. 663-668 ◽  
Author(s):  
Harry N. Bawden ◽  
Aidan Stokes ◽  
Carol S. Camfield ◽  
Peter R. Camfield ◽  
Sonia Salisbury

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