Neue Prinzipien der operativen Behandlung von distalen Radiusfrakturen – winkelstabile Implantate

2003 ◽  
Vol 60 (12) ◽  
pp. 745-750 ◽  
Author(s):  
D. A. Rikli ◽  
R. Babst

Das Ziel der Behandlung von distalen Radiusfrakturen ist die vollständige Wiederherstellung der Funktion des Handgelenks. Voraussetzungen dazu sind die Wiederherstellung der Anatomie und die frühfunktionelle Nachbehandlung entsprechend den Behandlungsgrundsätzen anderer artikulärer und juxtaartikulärer Frakturen. Ein besseres Verständnis der anatomischen Gegebenheiten und neue biomechanische Modelle haben zur Entwicklung neuer Implantate und Operationstechniken geführt. Das LCP-Konzept mit winkelstabil verankerten Plattenschrauben hat auch in der osteosynthetischen Versorgung der distalen Radiusfraktur wesentliche Fortschritte gebracht.

2018 ◽  
Vol 156 (01) ◽  
pp. 30-40 ◽  
Author(s):  
Johannes Plath ◽  
Stefan Förch ◽  
Thomas Haufe ◽  
Edgar Mayr

ZusammenfassungDistale Humerusfrakturen zeigen im geriatrischen Patientenkollektiv eine zunehmende Inzidenz. Aufgrund der häufig vorbestehenden osteoporotischen Knochenverhältnisse ist der Chirurg regelhaft mit komplexen intraartikulären mehrfragmentären Frakturen konfrontiert. Der Erhalt der Selbstständigkeit und das Vermeiden von Pflegebedürftigkeit ist ein Dogma in der Versorgung geriatrischer Patienten. Gerade beim betagten Patienten ist folglich eine stabile postoperative Situation und eine frühfunktionelle Nachbehandlung anzustreben. Die offene anatomische Reposition und stabile Retention mittels Doppelplattenosteosynthese ist der osteosynthetische Versorgungsstandard. Moderne anatomische, winkelstabile Implantate sollen die stabile Retention erleichtern und die Operationsdauer verkürzen. Die wenigen zur Verfügung stehenden Daten mit modernen Plattensystemen zeigen beim geriatrischen Patienten zwar gute funktionelle Ergebnisse, jedoch auch hohe Komplikationsraten. Wie an anderen großen Gelenken hat sich auch am Ellenbogen die Frakturendoprothetik aufgrund der direkten Primärstabilität als wertvolle therapeutische Alternative beim älteren Patienten etabliert. So zeigen die Register in den letzten Jahrzehnten eine Vervielfachung der Implantationszahlen. Das Standardimplantat in der Frakturendoprothetik des geriatrischen Patienten ist die zementierte „semi-constrained“ Prothese. Als Nachteile einer primär endoprothetischen Versorgung werden die lebenslange Belastungsrestriktion sowie potenzielle prothesenassoziierte Langzeitkomplikationen wie aseptische Lockerung und periprothetische Frakturen genannt. Vergleichende Studien mit kurz- und mittelfristigen Nachuntersuchungszeiträumen zeigen gegenüber der Osteosynthese vergleichbare funktionelle Ergebnisse, jedoch weniger Komplikationen und Revisionen sowie eine verkürzte Operationsdauer. Langzeitergebnisse, die potenzielle prothesenassoziierte Komplikationen suffizient erfassen, fehlen jedoch. In der rekonstruierbaren und für eine frühfunktionelle Beübung stabil retinierbaren Fraktursituation des distalen Humerus bleibt die Osteosynthese folglich auch beim geriatrischen Patienten das Verfahren der ersten Wahl.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Philipp Hurni ◽  
Jonathan Spycher

Zusammenfassung. Die operative Stabilisation der isoliert lateralen Malleolarfrakturen galt lange als Gold-Standard. Stabile, laterale können jedoch zur grossen Patientenzufriedenheit konservativ behandelt werden. Dabei fällt das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Osteosynthesematerialentfernung weg, ohne dabei in der längerfristigen Nachbehandlung Einbussen in der Bewegungsamplitude oder Alltagseinschränkung durch die konservative Therapie zu riskieren. Eine frühfunktionelle Nachbehandlung nach einer Operation wird zum aktuellen Zeitpunkt, insbesondere bei älterem Patientenkollektiv, nicht angewendet, weshalb dabei kein Benefit zur konservativen Therapieform gesehen werden kann. Anhand von Diagnosekriterien nach Anfertigung einer belasteten Röntgenaufnahme kann eine Instabilität mit grosser Zuverlässigkeit ausgeschlossen und die Indikation zur konservativen Therapie gestellt werden. Die Wahl der Ruhigstellung bei oben genannten Frakturformen wird mittels Unterschenkelgehgips oder Immobilisationsstiefel (VacoPed) unter Vollbelastung für sechs Wochen empfohlen.


2013 ◽  
Vol 04 (02) ◽  
pp. 75-80
Author(s):  
G. Armbrecht ◽  
D. Felsenberg

ZusammenfassungDie Osteoradionekrose (ORN) ist eine relativ häufige Folge (5–10 %) einer Strahlentherapie im Kopf-/Halsbereich. Sie wird oft erst klinisch auffällig, sobald eine Superinfektion in dem nekrotischen Kieferknochen nach einem zahnärztlichen Eingriff am Kiefer - knochen aufgetreten ist. Die Inzidenz der ORN ist abhängig von der Dosis und Fraktionierung der Radiotherapie und/oder der gleichzeitigen Applikation von Chemotherapeutika. Die Diagnose wird vorwiegend klinisch gestellt und kann durch bildgebende Verfahren wie Panoramaaufnahme, Computertomografie oder durch eine Kernspintomografie ergänzt werden. Ein Knochenszintigramm kann zusätzlich das Ausmaß des Befundes dokumentieren. Klinische Symptome sind ein frei liegender Knochen und, bei Infektionen, Schmerzen, Okklusionsstörungen, Zahn beweglichkeit, Foetor, orokutane Fisteln u. a. Die infizierte ORN bedarf keiner spezifischen Behandlung. Ziel der Therapie einer infizierten ORN ist die Schmerzreduktion, die Behandlung des Infekts, eine Frakturprophylaxe sowie die Wiederherstellung der Funktion. Der Einsatz einer hyperbaren Sauerstofftherapie wird kontrovers diskutiert. Ein Vergleich mit der Osteonekrose des Kiefers (ONJ) unter antiresorptiver Therapie ist nur eingeschränkt möglich. Der Schweregrad des Krankheits bildes ist in der Regel bei der ORN ungleich größer und die Ätiopathogenese ist für beide Entitäten sehr unterschiedlich.


Author(s):  
C. Prodinger ◽  
A. Klausegger ◽  
J. W. Bauer ◽  
M. Laimer

ZusammenfassungUnter Epidermolysis bullosa (EB) subsumiert man genetische Erkrankungen, die durch gesteigerte Hautfragilität mit Blasenbildung nach bereits geringen mechanischen Belastungen gekennzeichnet sind. Hochvariable kutane, extrakutane und Organmanifestationen verursachen eine signifikante Morbidität und Mortalität sowie eine hohe Krankheitslast für Betroffene und Angehörige. Obwohl derzeit nicht heilbar, eröffnen Fortschritte in der molekularen Charakterisierung pathogenetischer Prozesse, in den diagnostischen Techniken und molekularen Therapieansätzen neue Perspektiven. Neben korrektiven, potenziell kurativen Behandlungszugängen mit dem Ziel der Wiederherstellung der Funktion von Gen bzw. Protein stellen krankheitsmodifizierende Strategien eine wertvolle Ergänzung dar. Unter Letztere fallen symptomatische Therapien, die sekundär dysregulierte, den Phänotyp modulierende Entzündungskaskaden adressieren oder zielgerichtete Interventionen hinsichtlich bestimmter Symptome wie Fibrosierung, Juckreiz oder kanzerogener Zelltransformation. Molekulare Verfahren erlauben heute zudem, eine Diagnose und damit Prognose früher und präziser zu stellen, was die genetische Beratung erleichtert.Das Management von EB-Patienten ist komplex und bedarf einer Spezialexpertise und multidisziplinär akkordierten Versorgung. Entsprechende Ressourcen halten designierte Expertisezentren wie das EB-Haus Austria vor, das als Mitglied des Europäischen Referenznetzwerks für Seltene Hauterkrankungen (ERN Skin) sowohl klinische Versorgung, Grundlagen- und klinische Forschungsaktivitäten sowie Zugang zu Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Betroffene, Betreuende und medizinisches Fachpersonal gewährleistet.


2021 ◽  
Vol 2 (03) ◽  
pp. 117-122
Author(s):  
Katja Karasev

Die distale Radiusfraktur hat viele Gesichter. Ein multimodales Behandlungskonzept aus lokalen, segmentalen und zentralen Anteilen ermöglicht es uns, bestmöglich auf die individuellen Gegebenheiten einzugehen. Dabei ist es auch unsere Aufgabe, Komplikationen frühzeitig zu erkennen und adäquat darauf reagieren zu können.


OP-Journal ◽  
2017 ◽  
Vol 33 (01) ◽  
pp. 64-71
Author(s):  
Michael Plecko

ZusammenfassungOsteoporotische Frakturen am proximalen Humerus stellen auch heute noch, trotz der stark verbesserten Implantate und der verfeinerten Operationstechnik, eine große Herausforderung dar. Neben der Komplexität der Frakturen und den häufigen Komorbiditäten dieser Patienten ist es vor allem der schlechte Halt der Implantate im osteoporotischen Oberarmkopf, der zu einer hohen Rate an Komplikationen führt. Hier stehen der sekundäre Repositionsverlust und das Durchschneiden bzw. Ausreißen der Schrauben an führender Stelle. Durch Verbesserung des Knochen-Implantat-Interfaces kann die In-situ-Schraubenaugmentation mit Knochenzement deren Halt deutlich verbessern und damit ein Nachsinken der Fragmente verhindern und trotz der schlechten Knochenqualität eine frühfunktionelle Nachbehandlung ermöglichen.


1928 ◽  
Vol 22 (2) ◽  
pp. 243-258
Author(s):  
Naughton Dunn

(1) The most important periods in the treatment of muscles weakened as a result of infantile paralysis are the acute illness, and if necessary a prolonged convalescence. (2) Division of tendons or muscles is seldom necessary for correction of deformity. (3) Successful transference of muscle power to a new insertion, given a good surgical technique, is dependent mainly on recognition of the group action of muscles. (4) Tendon transplantation should always be helpful, but will seldom by itself produce spectacular success in the restoration of function in infantile paralysis. AbréGé.—(1) Dans le traitement des muscles affaiblis par la paralysie infantile, les périodes les plus importantes sont celles de l'affection aiguë et, au besoin, de la convalescence prolongée. (2) La division des muscles ou des tendons est rarement nécessaire pour la correction des difformités. (3) Étant donnée une bonne technique chirurgicale, le transfèrement du pouvoir musculaire à une nouvelle insertion dépend principalement de la récognition de l'action du groupe des muscles. (4) La transplantation du tendon devrait toujours être considérée utile, mais il est bien rare qu'elle produise per se le succès spectaculeux d'une restoration de fonction dans la paralysie infantile. Uebersicht.—(1) Die wichtigsten Perioden in der Behandlung von Muskeln, durch Kinder-Paralyse geschwächt, sind die der akuten Krankheit selbst und—wo notwendig—der verlängerten Genesungsdauer. (2) Für die Mässigung einer Misgestalt ist eine Trennung der Sehnen oder der Muskeln selten notwendig. (3) Bei einer guten chirurgischen Technik ist eine erfolgreiche Uebertragung der Muskelkraft auf eine neue Insertion meistenteils von der Anerkennung der Gruppenarbeit der Muskeln abhängig. (4) Eine Verpflanzung der Sehne dürfte stets nützlich sein, jedoch wird sie allein selten den frappanten Erfolg einer Wiederherstellung der Funktion bei der Kinder-Paralyse darstellen.


2016 ◽  
Vol 19 (2) ◽  
pp. 23-26
Author(s):  
Helen Vester ◽  
S. Deiler ◽  
K. -G. Kanz ◽  
P. Biberthaler

2005 ◽  
Vol 35 (03) ◽  
pp. 155-162
Author(s):  
K.-K. Dittel ◽  
M. Rapp

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