Strukturelle Prädiktoren der Adhärenz für körperliche Aktivität im betrieblichen Setting – eine systematische Übersichtsarbeit

2019 ◽  
Vol 35 (03) ◽  
pp. 127-133
Author(s):  
Frederike Benda

Zusammenfassung Hintergrund Der Erfolg betrieblicher Gesundheitsprogramme hängt maßgeblich von der Adhärenz der Beschäftigten ab. In betrieblichen Bewegungsprogrammen beträgt diese üblicherweise 25,8 % bis 29,2 %. Determiniert wird die Adhärenz durch demografische, gesundheitsbezogene, arbeitsbezogene und strukturelle Prädiktoren (Robroek, van Lenthe, van Empelen und Burdorf, 2009). Diese Übersichtsarbeit fasst zusammen, unter welchen strukturellen Prädiktoren die Adhärenz für betriebliche Bewegungsprogramme am höchsten ist. Methode Zur Identifizierung relevanter Artikel wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken Pubmed, Sportdiscus, Cinahl, Embase, Medline und Business Source Premier durchgeführt. Es konnten 47 relevante Artikel aus der Ergebnismenge extrahiert werden. Diese wurden in Bezug auf ihre methodische Qualität bewertet. Adhärenzdaten sowie Teilnehmerquoten wurden nach thematischen Schwerpunkten ausgewertet. Ergebnisse Die Qualität der Studien ist gering, da nur wenige Studien die Adhärenz von betrieblichen Bewegungsprogrammen als primäres Zielkriterium auswerten. Die Messung, Operationalisierung und Definition der Adhärenz für körperliche Aktivität variiert sehr stark in den untersuchten Studien und die Ergebnisse sind inkonsistent. Es fehlen randomisierte kontrollierte Versuche, die unterschiedliche strukturelle Aspekte der Betriebe und Programme miteinander vergleichen. Dennoch konnte der Einfluss struktureller Prädiktoren auf die Adhärenz für betriebliche Bewegungsprogramme bestätigt werden. Diskussion Es besteht die Notwendigkeit, die Adhärenzforschung zu standardisieren, um vergleichbare Ergebnisse liefern zu können. Randomisierte kontrollierte Studien sollten den Einfluss struktureller Prädiktoren auf die Adhärenz genauer spezifizieren. Es ist außerdem von Bedeutung, Strategien zu finden, die die Langzeitadhärenz erhöhen, um das gesundheitsfördernde Potential von Bewegungsprogrammen am Arbeitsplatz besser nutzen zu können. Hierfür muss die Adhärenz als ein komplex determiniertes Verhalten betrachtet werden.

Pflege ◽  
2017 ◽  
Vol 30 (3) ◽  
pp. 117-128
Author(s):  
Sibylle Reick ◽  
Natalie Hubenthal ◽  
Marit Zimmermann ◽  
Thomas Hering

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) ist eine häufig auftretende Erkrankung bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. Professionell Pflegende, aber auch Eltern, haben für die Therapie die Wahl zwischen zahlreichen Barrierecremes mit Zinkoxid, Dexpanthenol oder Vaseline in verschiedenen Wirkstoffkombinationen und mit unterschiedlichen Zusatzwirkstoffen. Fragestellung: Welche Wirkstoffkombinationen lokaler Barrierecremes reduzieren Schmerzen, Schweregrad oder Heilungsdauer bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern mit Inkontinenz-assoziierter Dermatitis? Methodik: Mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE und CINAHL wurden randomisierte kontrollierte Studien zum Effekt von Barrierecremes bei einer IAD in der Pädiatrie auf Aussagekraft und Anwendbarkeit beurteilt. Ergebnisse: Es wurden 15 RCTs gefunden, sechs wurden in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen. Die methodische Qualität der Arbeiten reicht von gut bis mangelhaft, teilweise werden hohe Bias-Risiken erkennbar. Barrierecremes mit den Wirkstoffen Zinkoxid / Lanolin, Zinkoxid / Lebertran, Zinkoxid / Dexpanthenol, Paraffin / Bienenwachs / Dexpanthenol zeigen Effekte, sie reduzieren die IAD-assoziierten Beschwerden. Schlussfolgerungen: Die untersuchten Barrierecremes können in der Kinderkrankenpflege zur Therapie der IAD eingesetzt werden. Aufgrund der Limitationen kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Studien die Ergebnisse verändern werden.


Author(s):  
Stephanie Kunz ◽  
Michael Schulz ◽  
Gabriele Syrbe ◽  
Martin Driessen

<B>Fragestellung:</B> Lässt die wissenschaftliche Datenlage positive Behandlungseffekte durch Ohrakupunktur in der Entzugsbehandlung von Alkohol- und Opiatabhängigen erwarten? </P><P> <B>Methodik:</B> Die im Rahmen der Recherche gefundenen Studien bezogen sich auf den Entzug von Alkohol (sechs) und von Kokain und Opiaten (acht). Die Studien wurden auf ihre methodische Qualität hin überprüft. </P><P> <B>Ergebnisse:</B> Es konnten 14 randomisierte kontrollierte Studien (RCT) zu Ohrakupunktur in der Behandlung von Alkohol- und Opiatabhängigkeit identifiziert werden. Dabei weisen die meisten Studien methodische Mängel auf. Ein Vergleich der Studien ist aufgrund unterschiedlicher Paradigmen kaum möglich, die Drop Out Rate liegt häufig über 20%. </P><P> <B>Schlussfolgerung:</B> Insgesamt reicht die verfügbare wissenschaftliche Datenlage nicht aus, um eine positive Wirkung der Akupunktur bei substanzbezogenen Störungen als gesichert anzunehmen.


2021 ◽  
Author(s):  
Julia Hummel ◽  
Michaela Coenen ◽  
Varinka Voigt-Blaurock ◽  
Christoph Klein ◽  
Caroline Jung-Sievers

Zusammenfassung Ziel der Studie Krankenhausaufenthalte können bei Kindern zu psychischen Belastungen führen, die in der Regelversorgung häufig nicht ausreichend adressiert werden. Ein neuer Ansatz ist es, spezialisierte psychosoziale Fachkräfte, sog. Child Life Specialists (CLS), in die klinische Versorgung einzubinden. CLS begleiten Kinder durch den Klinikalltag und können Belastungen durch gezielte Interventionen auffangen und das Wohlbefinden der PatientInnen fördern. Ziel dieser Arbeit ist es, die Effekte von CLS-Interventionen auf Angst, Schmerz und Stress von Kindern im klinischen Kontext zu analysieren. Methodik Es wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken Medline, Embase und PsycINFO durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in tabellarischer und graphischer Form dargestellt. Ergebnisse Es wurden vier randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) eingeschlossen, die die Effekte von CLS-Interventionen bei 459 Kindern im Alter von 0–15 Jahren untersuchten. Eine signifikante Verbesserung der Zielkriterien wurde jeweils in mindestens einer Studie berichtet. Bei allen Studien ist von einem mittleren bis hohen Verzerrungsrisiko auszugehen. Schlussfolgerung In den eingeschlossenen RCTs werden positive Effekte von CLS-Interventionen auf Ergebnisvariablen psychischer Gesundheit von Kindern im klinischen Setting berichtet. Aufgrund der geringen Anzahl von Studien sowie deren Heterogenität und Qualität ist weitere Forschung notwendig.


2020 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 3-11
Author(s):  
Matthias Dreher ◽  
Robert Liebscher ◽  
Andreas Schwarting

ZusammenfassungDie gesundheitlich positiven Wirkungsweisen von körperlicher Aktivität und körperlichem Training sind für viele Erkrankungsbilder wissenschaftlich weitestgehend belegt. Auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und der Osteoporose wird von positiven Effekten auf das Krankheitsbild und deren potenziellen Komorbiditäten durch die Sport- und Bewegungstherapie ausgegangen. Ihre Wirkungsweisen werden in dieser Übersichtsarbeit näher betrachtet.Auf Basis einer Literaturrecherche wurden randomisierte kontrollierte Studien (RCT), nicht-RCT-Studien, systematische Übersichtsarbeiten und Empfehlungen von Fachgesellschaften einbezogen.Die Ausbildung einer Osteoporose ist eine häufig auftretende Komorbidität der medikamentösen Therapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungsbildern. Dies wird durch das Manifestationsalter der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und den Bewegungsmangel bei bereits Erkrankten unterstützt. Körperliche Aktivität und Training zeigen eine positive Wirkung, sowohl auf entzündlich-rheumatische Erkrankungsbilder als auch auf das Erkrankungsbild der Osteoporose und darüber hinaus auf deren Komorbiditäten. Zudem existieren auf Basis der Bewegungs- und Trainingsempfehlungen des American College of Sports Medicine (ACSM) und der American Heart Association (AHA) Ansatzpunkte, die durch die European League Against Rheumatism (EULAR) adaptiert wurden, um Intensität, Dauer und Umfänge in der Prävention und Rehabilitation zu steuern.Die Steigerung der körperlichen Aktivität und das regelmäßige körperliche Training sollten grundlegende additive Bestandteile der Therapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und der Osteoporose sein. In einzelnen Subaspekten ist die Studienlage sehr heterogen, vor allem bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Hierzu bedarf es weiterer Forschung.


2006 ◽  
Vol 25 (03) ◽  
pp. 177-183
Author(s):  
M. Bennett ◽  
A. Schnabel ◽  
J. Wasiak ◽  
C. French ◽  
E. Kranke ◽  
...  

ZusammenfassungDer hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT) werden günstige Effekte in der Therapie des akuten ischämischen zerebralen Insultes zugesprochen. Ziel dieser systematischen Übersicht war es, die Effektivität und Sicherheit der HBOT für diese Indikation zu überprüfen. Es erfolgte eine systematische Suche nach randomisierten kontrollierten Studien, die den Effekt der HBOT im Vergleich zu einer Sham-Behandlung untersuchten. Zwei Autoren extrahierten unabhängig voneinander die Daten. Jede Studie wurde auf ihre Validität überprüft. Die Datenanalyse erfolgte mit dem Computerprogramm RevMan 4.2. Drei randomisierte kontrollierte Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Nach 6 Monaten fanden sich zwischen den Behandlungsgruppen keine signifikanten Unterschiede in der Mortalitätsrate. Zwei aus 15 Beeinträchtigungsbzw. Funktionsskalen zeigten eine Verbesserung ein Jahr nach HBOT: die mittlere Trouillas Disability Scale war nach HBOT niedriger und die mittlere Orgogozo Scale war nach HBOT höher. Diese Verbesserungen konnten in anderen Untersuchungen und unter Verwendung anderer Skalen nicht nachvollzogen werden. Diese systematische Übersichtsarbeit hat keine überzeugenden Belege dafür ergeben, dass der Krankheitsverlauf durch eine HBOT bei einem akuten ischämischen zerebralen Insult verbessert wird. Zwar erlauben die drei eingeschlossenen Studien keine abschließende Empfehlung, klinisch relevante positive Effekte sind jedoch unwahrscheinlich.


2020 ◽  
Vol 15 (01) ◽  
pp. 76-81
Author(s):  
Helmut Kleinwechter ◽  
Norbert Demandt ◽  
Andreas Nolte

ZusammenfassungIm September 2019 hat eine australische Cochrane-Arbeitsgruppe eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse zur Frage der fetalen Ultraschallbiometrie bei Gestationsdiabetes vorgelegt. Die Auswertung bezog sich auf 3 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 524 schwangeren Frauen. Die Auswertung von 24 präspezifizierten Endpunkten ergab, dass die Beweislage für fetale Ultraschalluntersuchungen, ergänzend zur Blutglukoseselbstkontrolle, unzureichend ist, um einen Vorteil ableiten zu können. Eine 5 Jahre zuvor durchgeführte Metaanalyse von 2 der 3 Studien belegte zwar eine geringere Anzahl von LGA-Neugeborenen, aber auch eine erhöhte Rate an Insulintherapien in der Ultraschallgruppe. Die Ergebnisse werden aus diabetologischer Sicht kommentiert und mögliche Konsequenzen diskutiert.


2017 ◽  
Vol 30 (02) ◽  
pp. 95-137
Author(s):  
Hannah Maren Schmidt ◽  
Cindy Höhn ◽  
Eugen Widmeier ◽  
Michael Martin Berner

ÜbersichtDiese systematische Übersichtsarbeit untersucht die Wirksamkeit psychosozialer Interventionen bei Männern mit formal diagnostizierten sexuellen Funktionsstörungen (SFS). Eingeschlossen sind randomisierte kontrollierte Studien (RCT) und kontrollierte klinische Studien (CCT) zwischen 1985 und 2014, welche mindestens eine psychosoziale Intervention und eine aktive Vergleichsgruppe (z. B. andere psychosoziale Intervention, medikamentöse oder somatische Behandlung) oder eine Kontrollgruppe (z. B. Warteliste, Placebo) einschließen. Studiencharakteristika und Ergebnisse sind durch zwei unabhängige Rater_innen nach einem standardisierten Manual extrahiert worden. Beurteilt wird zudem das Risiko einer systematischen Verzerrung (Risk of Bias). Es sind 25 Studien eingeschlossen. Die meisten Studien untersuchen Männer mit Erektionsstörung. Mehr als die Hälfte der Studien verwendet ein sexualtherapeutisches Konzept nach Masters und Johnson oder ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Behandlungskonzept. Insgesamt verbessern psychosoziale Interventionen die sexuelle Funktionsfähigkeit und Zufriedenheit. Teilweise ergibt sich jedoch auch in der Wartekontroll- oder der Placebo-Gruppe eine Verbesserung der sexuellen Symptomatik. Bei Erektionsstörungen zeigen sich unterschiedliche Ergebnisse im Hinblick auf die Frage, ob psychosoziale Interventionen einer pharmakologischen Behandlung überlegen sind. Der vorzeitige Orgasmus wird vermehrt in neueren Studien untersucht; vermindertes sexuelles Verlangen und verzögerter Orgasmus werden jedoch kaum und nur zusammen mit anderen Störungsbildern betrachtet. Eine Einschränkung stellt die oft ungenaue Berichterstattung der Primärstudien dar. Die verglichenen Interventionen zeigen meist eine vergleichbare Wirksamkeit, was auf gemeinsame zugrunde liegende Wirkfaktoren hindeuten kann.


Pflege ◽  
2014 ◽  
Vol 27 (5) ◽  
pp. 285-296 ◽  
Author(s):  
Romy Mahrer-Imhof ◽  
Michelle Bruylands

Hintergrund: Familien haben Einfluss auf die Gesundheit von chronisch erkrankten Patientinnen und Patienten und werden durch die Krankheit selbst in ihrem Wohlbefinden beeinflusst. Familienmitglieder in die Pflege einzubeziehen, wurde in verschiedenen Studien getestet. Ziel: Das Ziel dieser Literaturübersicht war, randomisiert kontrollierte Studien und Metaanalysen zu familienzentrierten Interventionen (FI) auf die Ergebniskriterien und Effektgrößen der Veränderungen zu untersuchen. Methode: Drei Metaanalysen für den Zeitraum bis 2007 und sechs randomisierte kontrollierte Studien ab 2007 zu psychosozialen familienzentrierten Interventionen wurden eingeschlossen. Ergebnisse: Die Studien zeigten, dass FI kleine bis mittlere positive Effekte auf Depression, psychische Gesundheit, Angst von Patienten und Angehörigen sowie auf die Belastung der Angehörigen hatten. Der Effekt auf physische Gesundheitsparameter konnte nicht gezeigt werden. Die Ergebnisse hingen von der untersuchten Population, den Teilnehmenden an der FI, der Art und dem Zeitraum und der Zeitdauer (Dosis) der FI ab. Die Studien zeigten große Unterschiede in der Länge und Art der Intervention, der Zielpopulation und der Auswahl der Ergebniskriterien sowohl für Patienten als auch für Angehörige. Vergleiche der Ergebnisse sind erschwert durch die Verwendung unterschiedlichster Messinstrumente. Schlussfolgerungen: Weitere Forschung mit verschiedenen Populationen, unterschiedlicher Ausprägung der FI, aber unter Verwendung der gleichen validen Messinstrumente ist anzustreben.


2013 ◽  
Vol 32 (04) ◽  
pp. 185-191
Author(s):  
T. Ziemssen

ZusammenfassungBei extrapyramidal-motorischen Erkrankungen werden häufig nicht motorische Symptome z. B. Verhaltensauffälligkeiten, Dysautonomien, Schlafstörungen und sensorische Störungen beobachtet, die deutliche Implikationen auf die Lebensqualität haben können. Obwohl autonome Dysfunktionen wichtiger Bestandteil extrapyramidaler Erkrankungen (wie idiopathisches Parkinson-Syndrom, Multisystematrophie, progressive supranukleäre Blickparese, Lewy-Body-Demenz) sind, werden sie oft formal nicht mit untersucht und häufig nicht diagnostiziert. Eine geeignete symptomorientierte Diagnostik der unterschiedlichen Funktionssysteme des autonomen Nervensystems und eine symptomatische Therapie im Rahmen eines interdisziplinären Konzepts können von größtem Nutzen für die betroffenen Patienten sein. Leider sind doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Studien selten, was zur Folge hat, dass die meisten Empfehlungen nicht evidenzbasiert sind. Im Folgenden sollen die wesentlichen pathophysiologischen Erkenntnisse neben der jeweiligen Diagnostik und Therapie dargestellt werden, wobei der Schwerpunkt auf den kardiovaskulären Funktionsstörungen liegt.


2005 ◽  
Vol 24 (03) ◽  
pp. 217-226 ◽  
Author(s):  
A. Frese ◽  
A. May ◽  
G. Sixt ◽  
A. Straube ◽  
S. Evers

ZusammenfassungDie Kopfschmerzklassifikation der International Headache Society unterscheidet in ihrem Kapitel 4 verschiedene idiopathische Kopfschmerzerkrankungen, die als selten gelten, aber als eigenständige Entitäten aufgefasst werden müssen. Zu diesen gehören der primäre stechende Kopfschmerz, der primäre Hustenkopfschmerz, der primäre Kopfschmerz bei körperlicher Anstrengung, der primäre Kopfschmerz bei sexueller Aktivität, der primäre schlafgebundene Kopfschmerz, der primäre Donnerschlagkopfschmerz, die Hemicrania continua und der neu aufgetretene tägliche Kopfschmerz. Es handelt sich um harmlose Erkrankungen mit einer guten Prognose, die aber die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken können. Aufgrund einer Analyse der publizierten Fallberichte und einem Expertenkonsens werden für diese Kopfschmerzerkrankungen Therapieempfehlungen gegeben, auch wenn große randomisierte, kontrollierte Studien nicht vorliegen. Die meisten dieser Erkrankungen sprechen neben einer spezifischen Therapie unter anderem auf Indometacin an.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document