Pseudarthrosen am Sakrum
ZusammenfassungPseudarthrosebehandlung ist Komplikationsmanagement, am Sakrum wie auch in anderen Regionen des Körpers. Fehlschläge nach Osteosynthesen des Beckenrings und speziell des Sakrums mit nachfolgender Pseudarthrose sind i. d. R. chirurgisch schwer zu behandeln und sollten vor erneuten Revisionseingriffen ausreichend vorbereitet werden. Das Ziel der primären Behandlung von Beckenringverletzungen sollte es daher immer sein, eine derartige Komplikation möglichst zu vermeiden. Durch die richtige Klassifikation der Beckenringfraktur, die korrekte primäre Einschätzung der spezifischen Besonderheiten der Verletzung, die konservative oder operative Therapieentscheidung, die operativ notwendige Zugangswahl und letztendlich die Auswahl und Ausführung der Osteosynthese haben einzeln und in ihrer Gesamtheit eine entscheidende Bedeutung für den langfristigen Erfolg. Es sollte daher eingehend geprüft werden, ob die persönliche Erfahrung und die strukturellen Voraussetzungen der eigenen Klinik gegeben sind, eine primäre operative Therapie am hinteren Beckenring durchzuführen. Spätestens beim Komplikationsmanagement wie einer Sakrumpseudarthrose sollte diese Frage sicher mit „ja“ beantwortet werden können. Die inhaltliche Auseinandersetzung des behandelnden Chirurgen mit dem Patienten und seinem „spezifischen“ Problem am Sakrum ist dabei unabdingbare Voraussetzung. Letztlich führt nur die vollumfängliche Aufklärung, adäquate Operationsmethode und die Nachbetreuung durch den Chirurgen zur Ausheilung der Pseudarthrose am Ende der Behandlung. Die Mitwirkung des „aufgeklärten“ Patienten ist dabei ebenso unabdingbare Voraussetzung. Die operative Therapie der Sakrumpseudarthrose muss sowohl eine sichere mechanische Belastbarkeit des Beckens erzielen als auch durch schonende Präparation und ausreichende Stimulation der biologischen Knochenheilung zur definitiven Durchbauung der Pseudarthrose beitragen.