Behandlung des Ulcus cruris mixtum
ZusammenfassungDem Ulcus cruris mixtum ist bis heute zu wenig Beachtung geschenkt worden, nur wenige Arbeiten hierzu sind publiziert. Im klinischen Alltag jedoch sollte beim Ulcus cruris stets an eine gleichzeitig bestehende arterielle Verschlusserkrankung gedacht werden. Das Ulcus cruris mixtum wird in 10% bis 20% der Patienten mit einem Ulcus cruris diagnostiziert und bedarf einer differenzierten Diagnostik der arteriellen Verschlusserkrankung und der venösen Abflussstörung. Im eigenen Krankenkollektiv von 390 Ulcera cruris fanden sich 39 Ulzera mit einem tcpO2 <20 mmHg. Diese Patienten hatten im Vergleich zu den restlichen Patienten eine signifikant schlechtere Abheilungswahrscheinlichkeit. Die schlechte Prognose der Patienten mit Mischulzera ist abhängig von der Verbesserung der arteriellen Perfusion. Erst bei ausreichender arterieller Perfusion kann eine suffiziente Kompressionstherapie oder venenchirurgische Sanierung erfolgen, dies gilt auch für große chirurgische Wunddebridements oder die Fasziektomie. Aufgrund der schlechten Studienlage sind prospektive Studien zu fordern, die ein Behandlungskonzept für diese Patienten evaluieren.