Kardiovaskuläres Risiko
Zusammenfassung. Perioperative kardiovaskuläre Komplikationen sind häufig und haben eine hohe Mortalität. Die präoperative hausärztliche und anästhesiologische Beurteilung des kardiovaskulären Risikos eines Patienten ist wichtig für die Risiko-Nutzen Analyse einer Operation und kann zur risikomindernden Massnahmen führen. Die Basis der Risikobeurteilung ist die Anamnese mit Erfragen von relevanten kardiovaskulären Vorerkrankungen sowie der körperlichen Leistungsfähigkeit. Je nach dieser Einschätzung und dem Operationsrisiko des jeweiligen Eingriffs (niedrig / mittel / hoch) wird dann entschieden, welche zusätzlichen Abklärungen nötig und sinnvoll sind. Dabei gilt als Grundregel, dass nur Abklärungen durchgeführt werden, welche bei dem entsprechenden Patienten auch ohne die anstehende Operation indiziert sind. Ausserdem wird aufgrund der präoperativen Risikobeurteilung, das anästhesiologische Management und das Level der postoperativen Überwachung festgelegt. Bei erhöhtem Risiko muss der Patient präoperativ medikamentös optimal eingestellt werden. Durch ein perioperatives Troponinscreening bei gefährdeten Patienten können die Detektionsrate von häufig asymptomatischen perioperativen Myokardinfarkten erhöht- und therapeutische Massnahmen frühzeitig eingeleitet werden.