Förderung des Obst- und Gemüseverzehrs bei Schulkindern – Mission (im-)possible?
ZusammenfassungEine Ernährung, reich an Obst und Gemüse, ist wichtig für die physische und kognitive Entwicklung des Kindes sowie zur Prävention ernährungsabhängiger Erkrankungen. In Deutschland wurden im Mai 2009 insgesamt 816 Schulkinder (Jungen und Mädchen im Alter von 10-13 Jahren) von 14 allgemeinbildenden Schulen in Mittelhessen zum Obst- und Gemüseverzehr befragt. Anschließend wurden von November 2009–April 2010 in 7 Schulen schulische Aktivitäten zur Förderung des Obst- und Gemüseverzehrs durchgeführt. Die Interventionsgruppe erhielt Arbeitsblätter zum Thema Obst und Gemüse und führte weitere ernährungsbildende Aktivitäten durch. Die anderen sieben Schulen dienten als Kontrollgruppe. Nach der Interventionsphase wurden alle Schulen im Rahmen eines follow-up survey erneut befragt. Beide Surveys basierten auf demselben standardisierten Fragebogen zur Erfassung des Obst- und Gemüseverzehrs. Der Vergleich des baseline survey und follow-up zeigte innerhalb der Interventionsgruppe keine Veränderung der Verzehrmenge. In der Kontrollgruppe ging der Obstverzehr allerdings signifikant zurück (p=0,034). Die Intervention beeinflusst die Diversität der verzehrten Obst- und Gemüsesorten positiv. Die PRO GREENS-Strategien bieten eine Grundlage zur Förderung des Obst- und Gemüseverzehrs bei Schulkindern. Sie sind allerdings hinsichtlich Einbezugs der Eltern, Erlebnisorientierung, Verhältnisprävention und Aufbau von langfristigen Kooperationen weiter zu verbessern, um eine vielseitige Lebensmittelauswahl und Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.