Gone for good? Die europäische Schneedecke im 21. Jahrhundert
<p>Die nat&#252;rliche Schneedecke ist ein zentraler Indikator des fortschreitenden Klimawandels. Gleichzeitig ist sie eine f&#252;r viele Sektoren h&#246;chst relevante Ressource. Bereits in den letzten Dekaden hat sie sich als Folge der globalen Erw&#228;rmung in vielen Regionen Europas merklich zur&#252;ckgezogen. Mit dem projizierten zuk&#252;nftigen Temperaturanstieg erwarten wir generell eine weitere Abnahme, aber welche Regionen zu welcher Jahreszeit in welcher Art und Weise und mit welchen Unsicherheiten betroffen sind, erfordert eine dedizierte europaweite Analyse der zuk&#252;nftigen Entwicklung der nat&#252;rlichen Schneedecke. Der vorliegende Beitrag wagt diesen Schritt, basierend auf einem umfassenden Ensemble hochaufgel&#246;ster regionaler Klimasimulationen aus der EURO-CORDEX Initiative. Die vorgeschaltete Evaluierung zeigt, dass die Landoberfl&#228;chenmodule heutiger regionaler Klimamodelle prinzipiell in der Lage sind, die r&#228;umliche und zeitliche Variabilit&#228;t der europ&#228;ischen Schneedecke abzubilden. Jedoch zeigen sich insbesondere in Gebirgsregionen auch Modelldefizite, die es zu beachten und zu ber&#252;cksichtigen gilt. Die zuk&#252;nftigen Projektionen f&#252;r das 21. Jahrhundert ergeben f&#252;r alle drei betrachteten Emissionsszenarien einen weiteren R&#252;ckgang der nat&#252;rlichen Schneedecke, dessen Ausmass mit steigenden Treibhausgasemissionen zunimmt. Der teilweise Anstieg der winterlichen Gesamtniederschlagsmengen kann dabei den Effekt steigender Temperaturen in der Regel nicht ausgleichen. F&#252;r ein hohes Emissionsszenario ist in tiefgelegenen Regionen Zentral- und S&#252;deuropas bis zum Ende des Jahrhunderts mit einem weitgehenden Verschwinden der nat&#252;rlichen Schneedecke zu rechnen. Der prozentuale Schwund ist in mittleren und hohen Lagen der Gebirgsregionen (Skandinavien, Alpen, Pyren&#228;en) jedoch deutlich schw&#228;cher ausgepr&#228;gt. Selbst unter pessimistischen Annahmen zu zuk&#252;nftigen menschlichen Treibhausgasemissionen wird hier ein nicht zu vernachl&#228;ssigender Teil der nat&#252;rlichen Schneedecke verbleiben. Die Unterschiede der einzelnen Modellsimulationen k&#246;nnen betr&#228;chtlich sein, jedoch besteht eine hohe Einigkeit hinsichtlich der prinzipiellen raum-zeitlichen &#196;nderungssignale.</p>