scholarly journals Therapie des Trockenen Auges

Author(s):  
Jonas Philipp Korbmacher ◽  
Gerd Geerling

ZusammenfassungDie Therapie des Trockenen Auges stellt eine schwierige Aufgabe für den behandelnden Augenarzt dar. Fortschritte in unserem Verständnis der Risikofaktoren, der Ätiologie und Pathophysiologie des Trockenen Auges haben zu einer Weiterentwicklung der Behandlungsstrategien geführt. Vor Beginn der Therapie ist die korrekte Zuordnung in eine wässrig-muzinöse Tränenfilmdysfunktion (Mindersekretion), in eine lipidbedingte Tränenfilmdysfunktion (hyperevaporative Form durch eine abnormen Meibom-Drüsen-Physiologie) oder in eine variable Kombination wichtig. Unter Berücksichtigung aktueller Empfehlungen der DOG, des BVA und des TFOS DEWS II Unterausschusses wurde ein Behandlungsalgorithmus abgeleitet, der ein schrittweises Vorgehen je nach Schweregrad der Erkrankung darstellt.

2019 ◽  
Vol 28 (4) ◽  
pp. 230-241 ◽  
Author(s):  
Silke Naab ◽  
Markus Fumi ◽  
Sandra Schlegl ◽  
Ulrich Voderholzer

Zusammenfassung. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa betreffen vor allem Jugendliche sowie junge Erwachsene, wobei das Ersterkrankungsalter sinkt, und bei Anorexia nervosa bereits 8-Jährige betroffen sein können. Häufig ist der Verlauf chronisch und kann sowohl schwere körperliche als auch psychische Komorbiditäten nach sich ziehen. Schlimmstenfalls enden Essstörungen tödlich (je nach Schweregrad der Erkrankung Mortalitätsraten bis zu 15 % bei Anorexia nervosa). Ein frühzeitiger Therapiebeginn geht mit einer verbesserten Prognose einher, weshalb die rasche Diagnosestellung von großer Bedeutung ist. Wesentlich hierfür ist die sichere Kenntnis der Diagnosekriterien sowie der essstörungstypischen Folgen. Es werden Aspekte der Symptomatik, Diagnostik, Differentialdiagnostik, Epidemiologie, Pathogenese, Funktionalität, sowie Therapiemöglichkeiten und eigene sowie internationale Studienergebnisse mit Schwerpunkt auf der stationären Therapie von Jugendlichen mit Anorexia nervosa und Bulimia nervosa ausgeführt.


2018 ◽  
Vol 25 (03) ◽  
pp. 133-137 ◽  
Author(s):  
Sarah Schwarz

Als Reaktion auf die deutlich zunehmende Unterernährung im Distrikt von Bokoro, Tschad, eröffnete die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ vor Ort im Frühjahr 2014 ein Nothilfeprogramm zur Behandlung unterernährter Kinder. In dieses Projekt führte die Autorin (angehende Kinderärztin) ihr erster Hilfseinsatz. Für insgesamt 6 Monate arbeitete sie in einem Team aus internationalen und tschadischen Mitarbeitern. Die Patienten wurden je nach Schweregrad der Erkrankung entweder ambulant in mobilen Kliniken oder stationär in einer eigens dafür aufgebauten Krankenstation behandelt. Dabei stand neben einer systematischen Ernährungstherapie mit hochkalorischer Erdnusspaste (PPN, plumpy nut) oder therapeutischer Milchnahrung nur eine eingeschränkte Auswahl an Medikamenten zur Verfügung. Malaria und andere Infektionskrankheiten wie Gastroenteritis und Pneumonie stellten den Großteil der Erkrankungen dar, wobei die körperliche Untersuchung meist zur Diagnosestellung ausreichen musste. Der klinische Blick war hier das wichtigste Werkzeug.


2012 ◽  
Vol 31 (11) ◽  
pp. 844-849
Author(s):  
B. Akmaz ◽  
W. Janetzky ◽  
B. A. Kuchinke

ZusammenfassungDie Kosten extrapyramidaler Erkrankungen, z. B. des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS), nehmen in Deutschland ständig zu und haben 2008 bei mehr als 2,3 Milliarden Euro gelegen. Dies entspricht im Vergleich zu 2006 einem Anstieg von 10,84%. Wegen des progredienten Charakters von Morbus Parkinson werden im Rahmen dieses Beitrags drei Fragen gestellt und analysiert: wie hoch die jähr-lichen Kosten für IPS-Patienten sind, ob einzelne Schweregrade der Erkrankung zu unterschiedlichen Kosten führen und ob eine frühzeitige Diagnose und Therapie ceteris paribus nicht nur einen Nutzen für den Patienten darstellt, sondern gleichzeitig auch Kosteneinsparpotenziale realisiert werden. Auf Basis von Studien sowie eigener Berechnungen wird gezeigt, dass die Kosten pro Jahr und Patient bis zu 18 680 Euro (H&Y IV und V) betragen und erheblich vom Schweregrad der Erkrankung abhängen. Darauf aufbauend wird diskutiert, ob durch eine frühzeitige medikamentöse Therapie und eine Verlangsamung des Verlaufs der Erkrankung ein erhebliches Kostensenkungspotenzial besteht.


2017 ◽  
Vol 17 (03) ◽  
pp. 143-151
Author(s):  
M. Penke ◽  
A. Garten ◽  
S. Schuster

ZusammenfassungDie nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist heute eine der häufigsten chronischen Lebererkrankungen und wird aufgrund steigender Prävalenz in den nächsten Jahren zur häufigsten Ursache für Lebertransplantationen. Neben einem ungesunden Lebensstil spielen auch genetische sowie epigenetische Faktoren eine Rolle bei der NAFLD-Pathogenese und dem Schweregrad der Erkrankung. Dabei werden alle Verlaufsstadien der NAFLD, von der Insulinresistenz und hepatischen Lipidakkumulation über die nicht-alkoholische Steatohepatitis mit Schädigung der Leberzellen und Fibrose bis hin zum mögli-chen Endstadium, der Leberzirrhose und dem hepatozellulären Karzinom, von genetischen Faktoren beeinflusst. Eine Analyse dieser interindividuellen genetischen Unterschiede ist wichtig für 1) eine sichere und frühzeitige Diagnose der NAFLD, 2) zur Identifizierung von Patienten mit dem Risiko zur Progression und 3), um neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Dieser Artikel diskutiert die derzeit bekannten krankheitsrelevanten Genvarianten und wie diese die Entstehung und Progression der NAFLD beeinflussen.


2020 ◽  
Author(s):  
Josefine Boyens ◽  
Johannes Hamann ◽  
Eva Ketisch ◽  
Peter Brieger

Zusammenfassung Ziel der Studie Nachdem es zur Stationsäquivalenten Behandlung (StäB) gemäß § 115d SGB V bisher kaum Daten gibt, geben wir einen Überblick, wie die Umsetzung in München erfolgt ist, wie sich Patientenkohorte und Therapiegestaltung zusammensetzen und für wen diese Alternative zum stationären Aufenthalt geeignet ist. Methodik Es folgte eine deskriptive statistische Auswertung des Patientenkollektivs der ersten 13 Monate der StäB des Isar-Amper-Klinikums München Ergebnisse Bei 164 Behandlungsfällen wurden 50 % der Patienten direkt „von außen“ in die StäB aufgenommen, die anderen 50 % von Stationen zuverlegt. Mehr als 75 % hatten Diagnosen aus dem Bereich affektiver und schizophrener Erkrankungen, mit vielen Patientinnen im Wochenbett. Im Verlauf gab es wenige Notfälle, meistens wurde die Therapie regulär beendet. Bei Entlassung befanden sich die meisten Patienten aus ärztlicher Perspektive in gebessertem Zustand. Der Schweregrad der Erkrankung entsprach dem stationär behandelter Patienten. Schlussfolgerung StäB konnte erfolgreich umgesetzt werden und ist eine Ergänzung bzw. Alternative zu stationärer Behandlung. Dabei zeigten sich besondere Bedarfe, bei denen StäB besonders indiziert war, z. B. Mutter-Kind-Behandlung.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 474-475

Die myxomatöse Mitralklappenendokardiose (MME) mit resultierender Mitralinsuffizienz (MI) ist beim Hund eine der häufigsten erworbenen kardialen Veränderungen und macht bis zu 75 % der Herzerkrankungen aus. Die echokardiografische Beurteilung der Remodellierung des Herzens stellt eine bedeutsame Methode zur Evaluierung der Erkrankung dar, doch fehlt dafür eine entsprechende allgemeingültige Gradeinteilung. Ziel dieser Studie war daher, einen auf routinemäßig erhobenen echokardiografischen Parametern basierenden „Mitral Insufficiency Echocardiographic Score“ (MINE Score) für den Schweregrad der Erkrankung zu entwickeln und dessen prognostische Aussagekraft zu überprüfen.


2009 ◽  
Vol 66 (6) ◽  
pp. 432-440
Author(s):  
Franz Müller-Spahn ◽  
Daniel Sollberger ◽  
Axel Wollmer

Die Behandlung von Demenzkranken umfasst verschiedene Therapiekomponenten. Dazu zählen im Wesentlichen die Besserung der Hirnleistungsstörungen, die Besserung der Alltagskompetenz sowie die Verminderung der Verhaltensauffälligkeiten. Die Therapieziele ändern sich in Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung. Häufig dominieren Verhaltensauffälligkeiten, die die kognitive Leistungsfähigkeit zusätzlich beeinträchtigen. Eine kausale Therapie der Alzheimer-Demenz steht uns heute nicht zur Verfügung. Aus den Erkenntnissen der molekularen Biologie ergeben sich jedoch hoffnungsvolle, neue Therapieansätze, die sich im Wesentlichen auf den Amyloid- und Tau-Protein-Stoffwechsel konzentrieren. Therapeutische Angriffspunkte zielen auf die Hemmung der Amyloid-Bildung, den Abbau von Plaques, die Hemmung der Amyloid-induzierten Neurotoxizität, die Hemmung der Neurofibrillenbildung sowie die Förderung des Nervenzellwachstums ab. Am Erfolg versprechendsten dürfte die Immunisierung gegen Aβ als Antigen oder die Gabe von monoklonalen Antikörpern zukünftig sein.Die Wirksamkeit von Acetylcholinesterase-Hemmern wurde für die leichte bis mittelgradig ausgeprägte Alzheimer-Demenz in vielen klinischen Studien belegt. Sie bewirken eine zeitlich begrenzte Verzögerung der Symptomprogression und gelten heute als Mittel der ersten Wahl. Die Wirksamkeit von Memantin wurde für die Behandlung der mittelschweren und schweren Alzheimer-Demenz nachgewiesen.Dagegen ist die wissenschaftliche Datenlage zur Behandlung der vaskulären Demenz deutlich schwächer. Kontrollierte Studien mit positiven Effekten liegen für alle derzeit verfügbaren Cholinesterase-Hemmer sowie für Memantin vor. Nicht medikamentöse Therapieverfahren sind unverzichtbare Behandlungsbausteine und orientieren sich im Wesentlich an dem jeweiligen Krankheitsstadium. Die wissenschaftliche Datenlage zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Neuroleptika bei Demenzkranken ist ungeachtet der enormen Verordnungszahlen insgesamt unzureichend. Deshalb wird nach wie vor eine strenge individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung vor allem unter Berücksichtigung kardio-vaskulärer Besonderheiten und des substanzspezifischen Nebenwirkungspotenzials empfohlen.


2003 ◽  
Vol 60 (3) ◽  
pp. 137-144 ◽  
Author(s):  
Wiesner ◽  
Steinbrich

Der Begriff «chronisch entzündliche Darmerkrankungen» umfasst in erster Linie die Colitis ulcerosa und den Morbus Crohn, welche unter all den entzündlichen Darmerkrankungen auch die häufigsten sind. In der Diagnostik dieser Erkrankungen hat die Endoskopie den Kolonkontrasteinlauf in den letzten Jahren weitgehend abgelöst und auch die selektive Dünndarmpassage wurde überwiegend durch die Computertomographie und vor allem die Magnetresonanztomographie ersetzt. Der Stellenwert der Computertomographie und der MR-Tomographie erklärt sich vor allem aus der ausgezeichneten Beurteilbarkeit von Ausdehnung und Schweregrad der Erkrankung, sowie der Einschätzung der Entzündungsaktivität und des Nachweises allfälliger extraintestinaler Komplikationen. Dennoch können konventionell radiologische Untersuchungstechniken wie auch die Sonographie in gewissen speziellen Fällen nach wie vor hilfreich sein. Darüber hinaus bieten sich heute zur bildgebenden Beurteilung der beiden genannten Erkrankungen auch die Antigranulozyten-Antikörper-Szintigraphie und die Positronen-Emmissions-Tomographie an. Diese können Zusatzinformationen hinsichtlich der Erkrankungsausdehnung und -aktivität liefern. Die hier vorgelegte Übersicht zeigt die diagnostischen Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Verfahren bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn auf und gibt dem Leser eine Anleitung, bei welcher klinischen Fragestellungen welche der zur Verfügung stehenden bildgebenden Methoden als sinnvoll anzusehen sind.


Author(s):  
Matthias Sendler ◽  
Markus M. Lerch

ZusammenfassungDas exokrine Pankreas produziert und sezerniert alle für die Verdauung wichtigen Enzyme. Die akute Pankreatitis ist eine Entzündungsreaktion der Bauchspeicheldrüse, die durch die vorzeitige Aktivierung dieser pankreatischen Verdauungsenzyme noch in den exokrinen Zellen selbst verursacht wird. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann dieser lokale pankreatische Schaden systemisch werden und zu schwerwiegenden Komplikationen führen wie z. B. Organversagen, systemischer Schock oder auch die Infektion der Pankreasnekrose bis hin zur Sepsis. Experimentelle als auch klinische Studien haben versucht, die komplexen Mechanismen, die hinter der Entstehung der Erkrankung stehen, aufzuklären. Neuste wissenschaftliche Arbeiten zeichnen ein immer komplexer werdendes Bild der Krankheitsentstehung. Neben der Aktivierung von Trypsinogen zu Trypsin, die als das Schlüsselereignis der Pankreatitis angesehen wird, rücken auch andere pathophysiologische Ursachen immer mehr in den Fokus wie z. B. endoplasmatischer Retikulum Stress (ER-Stress), eine fehlerhafte Autophagie und der gesteigerte mitochondriale Schaden. Neben diesen subzellulären Ereignissen spielt auch die Immunreaktion eine wichtige Rolle für den Verlauf und den Schweregrad der Erkrankung. Infiltrierende Leukozyten verstärken den lokalen Schaden noch einmal und induzieren eine systemische Immunantwort, die hauptverantwortlich für die systemischen Komplikationen ist. Parallel zu einer starken proinflammatorischen Reaktion, ausgehend vom entzündeten Pankreas, kommt es zu einer antiinflammatorischen Gegenregulation, die ebenfalls mit schwerwiegenden Komplikationen, wie z. B. der Infektion der Pankreasnekrose, einhergeht. Dieses komplexe Zusammenspiel verschiedener Zellen und Mechanismen stellt letztendlich das Gesamtbild der Erkrankung dar und macht bis heute eine kausale Therapie schier unmöglich.


2020 ◽  
Vol 88 (03) ◽  
pp. 144

Psychische Erkrankungen im Jugendalter gehen mit einem hohen Risiko für Chronifizierung einher. Für Therapieplanung und Prognose werden heute in Hinblick auf den Schweregrad der Erkrankung verschiedene Stadien unterschieden. Lorfino und Kollegen wollten nun wissen, welche demografischen und klinischen Faktoren mit dem Übergang von einem Stadium in das nächste zusammenhängen und haben eine entsprechende Beobachtungsstudie durchgeführt.


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