Zur Konstruktvalidität der selektiven Aufmerksamkeit in einer computergestützten Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung für Kinder (KITAP)
Die Fähigkeit zur selektiven Aufmerksamkeit hat eine hohe Relevanz für die psychosoziale Entwicklung von Kindern. Durch die Analyse der Testergebnisse von N = 467 Kindern (52 % Jungen) im Alter von 7 bis 10 Jahren (M = 105.23 Monate; SD = 5.87) in den Subtests Go/NoGo und Ablenkbarkeit der KITAP werden statistische Zusammenhänge dargestellt. Zudem werden Annahmen aus einer theoretischen Perspektive bezüglich selektiver Aufmerksamkeit in der KITAP überprüft. Insgesamt ist es nicht gelungen eine Modellspezifikation selektiver Aufmerksamkeit darzustellen, die die vorliegenden Daten angemessen repräsentiert. Eine exploratorische Faktorenanalyse ergab drei Faktoren (Leistungsgeschwindigkeit, Leistungsgüte und Interferenzeffekt) mit einer Varianzaufklärung von 45 %. Zudem wurden Alters- und Geschlechtsunterschiede gefunden. Die Reliabilitätskennwerte sind mit denen in der Normstichprobe vergleichbar und können nur teilweise als befriedigend eingestuft werden. Folgerungen für die differenzierte Interpretation der beiden KITAP-Subtests werden diskutiert.