Das Menschenfischlein und der Mensch – was uns der Grottenolm Proteus anguinus (Laurenti, 1768) über Langlebigkeit und Bevölkerungswachstum lehrt
Grottenolme Proteus anguinus (Laurenti, 1768) zeigen eine sehr geringe Fortpflanzungsrate, werden sehr alt und haben eine im Vergleich zum Menschen verzögerte Generationenfolge. Damit sind Olme Lebewesen für spannende evolutionsbiologische Fragestellungen, die sich um Populationswachstum drehen. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, dass eine stabile Umwelt, wenig Krankheiten, das Fehlen von Fressfeinden und ausreichende Nahrungsressourcen evolutiv einen starken Einfluss auf das fehlende Populationswachstum beim Olm haben. Ein Vergleich mit dem Menschen eröffnet, neben der Bildung und dem Aufbrechen von Bräuchen, auch Wege naturgegebener Mechanismen, wie das Wachstum der Weltbevölkerung sich stabilisieren ließe. Der verzögerte Eintritt in die Reproduktion zeigt beim Grottenolm zudem einen positiven Effekt auf die Langlebigkeit. Human fish and human beings – European Cave Salamander Proteus anguinus (Laurenti, 1768) explains longevity and population growth Abstract: European Cave Salamanders, more specifically olms, show a low reproduction rate, reach methuselah ages and exhibit extended generation frequencies in comparison to humans. Olms are therefore considered an interesting study object for evolutionary questions about population growth. The paper discusses stable environment, good health, top predator position and continuous basic food supply as the key factors for stagnation of population growth in olms as well, if combined with education, as in humans. A late start of reproduction triggers in turn a positive impact on longevity.